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Die Darmstädter Künstler-Kolonie.
auszufüllen, die Darmstadt bisher nicht gerade
zum Ruhme gereichte. Ferner dürften in
Verbindung mit dem Kunst-Gewerbe-Vereine
Vortrags-Abende, sowie andere anregende
Veranstaltungen in's Leben zu rufen sein.
OTTILIE RODERSTEIN.
so z. B. »eine Ausstellung hessischen Kunst-
gewerbes moderner Richtung in etwa i V*—2
Jahren, und später noch die Errichtung eines
Kunstgewerbe - Hauses für Ausstellungs-
Zwecke, — Für die Pflege der Kunst-
Stickerei steht die Konsti-
tuirung eines Frauen - Ver-
eins zu erwarten. Hier
sollen in der Stickerei be-
reits geübte Damen aller
gebildeten Stände Gelegen-
heit finden, sich in der Kunst-
stickerei zu bethätigen, bezw.
weiter auszubilden.
Doch genug! — Möchten
diese Zeilen dazu beitragen,
in allen gebildeten Kreisen
Darmstadts und Hessens das
Bewusstsein zu erwecken,
dass es nun gilt, sich des
Beispieles, das der Landes-
herr mit diesen Gründungen
und Anregungen gegeben
hat, würdig zu erweisen!
Hier soll sich eine Kunst
entfalten, die Jeder braucht,
Jeder bedarf, die Jeder zu
fördern und zu pflegen be-
rufen ist. Es sind nicht
zuletzt auch erzieherische
Rücksichten, die hier mit-
spielen. Wer möchte seine
Kinder heute noch in das
Leben hinausschicken ohne
ihnen die Möglichkeit ge-
währt zu haben, sich in
Dingen des Geschmackes
auf die Höhe der Zeit zu
heben. Dass solche Ten-
denzen, die in ihrem tiefsten
Grunde auf Machtfragen
von nationaler Bedeutung
zurückgehen, sich allmählich
in den gebildeten Kreisen
des deutschen Volkes ge-
bieterisch durchsetzen, ist
eine zuverlässige Gewähr
für die Zukunft und breite
Entwickelung der ange-
Akt- studü. ' wandten Kunst. Es wird
Die Darmstädter Künstler-Kolonie.
auszufüllen, die Darmstadt bisher nicht gerade
zum Ruhme gereichte. Ferner dürften in
Verbindung mit dem Kunst-Gewerbe-Vereine
Vortrags-Abende, sowie andere anregende
Veranstaltungen in's Leben zu rufen sein.
OTTILIE RODERSTEIN.
so z. B. »eine Ausstellung hessischen Kunst-
gewerbes moderner Richtung in etwa i V*—2
Jahren, und später noch die Errichtung eines
Kunstgewerbe - Hauses für Ausstellungs-
Zwecke, — Für die Pflege der Kunst-
Stickerei steht die Konsti-
tuirung eines Frauen - Ver-
eins zu erwarten. Hier
sollen in der Stickerei be-
reits geübte Damen aller
gebildeten Stände Gelegen-
heit finden, sich in der Kunst-
stickerei zu bethätigen, bezw.
weiter auszubilden.
Doch genug! — Möchten
diese Zeilen dazu beitragen,
in allen gebildeten Kreisen
Darmstadts und Hessens das
Bewusstsein zu erwecken,
dass es nun gilt, sich des
Beispieles, das der Landes-
herr mit diesen Gründungen
und Anregungen gegeben
hat, würdig zu erweisen!
Hier soll sich eine Kunst
entfalten, die Jeder braucht,
Jeder bedarf, die Jeder zu
fördern und zu pflegen be-
rufen ist. Es sind nicht
zuletzt auch erzieherische
Rücksichten, die hier mit-
spielen. Wer möchte seine
Kinder heute noch in das
Leben hinausschicken ohne
ihnen die Möglichkeit ge-
währt zu haben, sich in
Dingen des Geschmackes
auf die Höhe der Zeit zu
heben. Dass solche Ten-
denzen, die in ihrem tiefsten
Grunde auf Machtfragen
von nationaler Bedeutung
zurückgehen, sich allmählich
in den gebildeten Kreisen
des deutschen Volkes ge-
bieterisch durchsetzen, ist
eine zuverlässige Gewähr
für die Zukunft und breite
Entwickelung der ange-
Akt- studü. ' wandten Kunst. Es wird