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die Objekte, die sie schildern (vor allem sind
es Menschen, bei den Egyptern auch Tiere)
auf wenige große Linien bringen, daß sie
aber diese Linien nach gewissen Grund-
gesetzen, wie Symmetrie, Rhythmus, in den
zur Verfügung stehenden Flächenraum hinein-
ordnen. Neben der Absicht, die erscheinende
Natur abzubilden, erfüllt diese Maler ein ganz
bestimmtes ornamentales Flächengefühl. Dieses
Gefühl hat den gleichen Grundton, wie das
Gefühl, das der Architekt in seinen räum-
lichen Gebilden ausspricht. Wir sehen in
diesen Epochen, daß die Architektur die
führende Kunst ist, weil die Grundempfin-
dung dieser Anfangsepochen eine archi-
tektonische ist. Das will sagen, daß die
Gefühle, die der Gegenstand der Architektur
sind: Schwergewichts- und Raumgefühle, in
diesen Stadien die Menschheit vor allen
andern bewegen.
Die Malerei konnte sich zu ihrer eigent-
lichen Aufgabe nur allmählich und am spä-
testen entwickeln, weil die Fähigkeit: die
räumliche Erscheinungswelt in der Fläche dar-
zustellen, die Betrachtung der Erscheinung
losgelöst vom wirklichen Raum, ab-
strakt, außer uns, eine außerordentliche Stei-
gerung der Geistesfähigkeiten voraussetzt. Der
Bildhauer und Baumeister haben darum schon
in griechischer Zeit ihre Kunst zu einer ab-
soluten Höhe erheben können, im Gegensatz
zum Maler.
III.
Die Malerei beginnt ihre Entwicklung zur
Kunst der Neuzeit mit Giotto. Seine Kom-
positionen heiliger Vorgänge zeigen allerdings
noch die geschlossenen Umrisse, den strengen
Gruppenbau, die Projektion der Darstellung in
die Fläche, überhaupt das Leben noch gebunden
an ein dekoratives Gesetz: das sind alles
Eigenschaften, die aus der italienisch-byzan-
tinischen Malerei, als der Quelle der Kunst
Giottos, abzuleiten sind. Giotto hat die her-
kömmlichen konventionell gewordenen Typen
der byzantinischen Schule neu belebt — dies
ist seine große Tat — indem er vor allem
die Gebärden mit Größe und Seele erfüllt
hat: aber in der Raumgestaltung und Mo-
dellierung geht er über seine Vorbilder keinen
bedeutenden Schritt hinaus. Dies unternimmt
erst am Anfang des 15. Jahrhunderts der
Florentiner Masaccio, der nun ganz eigent-
lich als der Anfang der neueren Malerei an-
zusehen ist. Masaccio erlöst die Figur aus
dem architektonisch-dekorativen Schema, er
überwindet die Fläche, indem er die Grund-
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die Objekte, die sie schildern (vor allem sind
es Menschen, bei den Egyptern auch Tiere)
auf wenige große Linien bringen, daß sie
aber diese Linien nach gewissen Grund-
gesetzen, wie Symmetrie, Rhythmus, in den
zur Verfügung stehenden Flächenraum hinein-
ordnen. Neben der Absicht, die erscheinende
Natur abzubilden, erfüllt diese Maler ein ganz
bestimmtes ornamentales Flächengefühl. Dieses
Gefühl hat den gleichen Grundton, wie das
Gefühl, das der Architekt in seinen räum-
lichen Gebilden ausspricht. Wir sehen in
diesen Epochen, daß die Architektur die
führende Kunst ist, weil die Grundempfin-
dung dieser Anfangsepochen eine archi-
tektonische ist. Das will sagen, daß die
Gefühle, die der Gegenstand der Architektur
sind: Schwergewichts- und Raumgefühle, in
diesen Stadien die Menschheit vor allen
andern bewegen.
Die Malerei konnte sich zu ihrer eigent-
lichen Aufgabe nur allmählich und am spä-
testen entwickeln, weil die Fähigkeit: die
räumliche Erscheinungswelt in der Fläche dar-
zustellen, die Betrachtung der Erscheinung
losgelöst vom wirklichen Raum, ab-
strakt, außer uns, eine außerordentliche Stei-
gerung der Geistesfähigkeiten voraussetzt. Der
Bildhauer und Baumeister haben darum schon
in griechischer Zeit ihre Kunst zu einer ab-
soluten Höhe erheben können, im Gegensatz
zum Maler.
III.
Die Malerei beginnt ihre Entwicklung zur
Kunst der Neuzeit mit Giotto. Seine Kom-
positionen heiliger Vorgänge zeigen allerdings
noch die geschlossenen Umrisse, den strengen
Gruppenbau, die Projektion der Darstellung in
die Fläche, überhaupt das Leben noch gebunden
an ein dekoratives Gesetz: das sind alles
Eigenschaften, die aus der italienisch-byzan-
tinischen Malerei, als der Quelle der Kunst
Giottos, abzuleiten sind. Giotto hat die her-
kömmlichen konventionell gewordenen Typen
der byzantinischen Schule neu belebt — dies
ist seine große Tat — indem er vor allem
die Gebärden mit Größe und Seele erfüllt
hat: aber in der Raumgestaltung und Mo-
dellierung geht er über seine Vorbilder keinen
bedeutenden Schritt hinaus. Dies unternimmt
erst am Anfang des 15. Jahrhunderts der
Florentiner Masaccio, der nun ganz eigent-
lich als der Anfang der neueren Malerei an-
zusehen ist. Masaccio erlöst die Figur aus
dem architektonisch-dekorativen Schema, er
überwindet die Fläche, indem er die Grund-
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