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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 31.1912-1913

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Biermann, Georg: Jubiläums-Ausstellung Eugen Bracht: Darmstadt, Juli-Mitte Oktober 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.7010#0027

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Jubiläums-Ausstellung Eugen Bracht

Industriebild hingebracht haben: Ein durch den
Qualm der Fabrikessen tonig verhangener Him-
mel über der Landschaft, das Spiel von Sonnen-
licht mit den schweren Reflexen der dunklen
Rauchwolken und der vielgliedrige Organismus
eines von Hunderten von Menschenhänden ge-
triebenen Werkes im Gegensatz zu dem stillen
Frieden der umgebenden Natur.

So ist das Fazit im ganzen, das der Sieb-
zigjährige heute aus seinem Schaffen ziehen
kann, ein großer Gewinn für die deutsche Kunst,
und es ist das besondere Verdienst der Darm-
städter Veranstaltung, daß sie überhaupt zum
ersten Mal die Gelegenheit darbietet, die
verschiedenen Perioden in der künstlerischen
Entwicklung des Meisters gegen einander ab-
zuschätzen. PROF. GEORG KTERMANN.

STUDIE UND ATELIERBILD. Eine Wandlung
der Anschauung und der Betätigung hat sich bei
mir vollzogen in den legten Jahrzehnten hinsichtlich
der Schalung der Studie einerseits und des Atelier-
bildes andererseits. . . . Ich bin auch da angelangt,
die vor der Natur gemalten Stücke mehr zu schälen
als jegliche Atelierarbeit, so daß ich mich nur schwer
davon trenne, wenn sie ausgestellt werden und ver-
kauft werden sollen!

Im ganzen vermag kein Künstler die Bedingungen,
unter denen ein Werk entstand, sowohl psychologische
wie technische, noch einmal erstehen zu lassen: Über-
tragung einer Skizze auf Pappe, auf eine Leinwand
zum Beispiel, ist ganz unmöglich ohne Abschwächung;
es zeigen sich dabei Grenzen, die unüberwindlich sind!

Fast leichter ist die Übertragung einer Aquarell-
Skizze auf Leinwand in Ölfarbe — wohl auch weil
es keine Wiederholung wird, sondern eine technische
Neuschöpfung!........... EUGEN BRACHT.

EUCSN

PROFESSOR EUGEN' BRACHT DRESDEN. WALDWIESE NACH DEM REGEN« (1900).

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