Adelbert Niemeyers Haus Krawehl.
PROFESSOR A. NIEMEYER—MÜNCHEN.
DURCHGANG IM ZWISCHENGESCHOSS OES HAESES A. KRAWEHL,
Klang, wie wirs von allzufrostigen, modernen
Repräsentationsräumen nicht kennen. Der
Raum ist die künstlerische Umschreibung der
jungfröhlichen anmutigen Herrin des Hauses. —
Des Abends wird gern auf die Deckenbe-
leuchtung verzichtet, dann zittert der Wachs-
kerzen wärmeres rötliches Licht von den Schil-
dern der Wandleuchter auf gelbem Feld durch
den festlich gehobenen herrlichen Raum.
Neben Musikraum und Halle das große über-
sichtliche Speisezimmer von etwa 8 zu 10 Meter.
Hochpoliertes goldgelbes Kirschholz der Decke
und Möbel über einem Teppich mit allerlei
blau gibt die farbige Note. Die Gestaltung der
Wandvertäfelung, bald Bild, bald Schrank, ist
hervorragendes Beispiel wie alles, was Niemeyer
bildet, Anmut und Würde, Reiz und Schlicht-
heit verbindet. Die schönen Niemeyerschen
oval gefaßten Stilleben sind farbige und räum-
liche Helfer, wie die Glasschränke mit dem
farbigen Porzellan gleichzeitig belebende Licht-
quellen des Saales. Die Schränke sind innen
belichtet, die Vorhänge verteilen das Licht.
Die große Nische mit der Frühstückstafel für
die Familie am Fenster ist baulich genützt durch
eine zur Küche gehörende Kammer und eine
die zum Speisezimmer gehört und das Silber-
gerät verwahrt. Niemeyer hat auf ein Büfett
verzichtet, es wäre hier nur leere Form. Dafür
gewährt die elegante Anrichte mit den schönsten
blauenden Porzellan- und Fayencetellern, ge-
währen die Wandschränke mit so viel schönen
Geräten und Gläsern Niemeyers und anderer
Meister Anregung genug.
Neben dem Herrenzimmer liegt das Blumen-
zimmer. Weiß und braun Boden und Decke.
Die Vorhänge rosig. In den Doppelfenstern der
bunten Blumen wechselnde Fülle. Auch des
Abends spenden die Fenster rosiges künstliches
Licht, als obs für dies Haus weder Nacht noch
Winter gäbe. Korbgeflecht decken hier die
Heizkörper unter den Fenstern. Unsere Ab-
bildung zeigt vortrefflich, wie das Licht an den
gelblich-warmen Fliesen der Wände spielt.
Leider unmöglich die zurückhaltende Feinheit
der Stäbe, Pfeiler, Friese dieser keramischen
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PROFESSOR A. NIEMEYER—MÜNCHEN.
DURCHGANG IM ZWISCHENGESCHOSS OES HAESES A. KRAWEHL,
Klang, wie wirs von allzufrostigen, modernen
Repräsentationsräumen nicht kennen. Der
Raum ist die künstlerische Umschreibung der
jungfröhlichen anmutigen Herrin des Hauses. —
Des Abends wird gern auf die Deckenbe-
leuchtung verzichtet, dann zittert der Wachs-
kerzen wärmeres rötliches Licht von den Schil-
dern der Wandleuchter auf gelbem Feld durch
den festlich gehobenen herrlichen Raum.
Neben Musikraum und Halle das große über-
sichtliche Speisezimmer von etwa 8 zu 10 Meter.
Hochpoliertes goldgelbes Kirschholz der Decke
und Möbel über einem Teppich mit allerlei
blau gibt die farbige Note. Die Gestaltung der
Wandvertäfelung, bald Bild, bald Schrank, ist
hervorragendes Beispiel wie alles, was Niemeyer
bildet, Anmut und Würde, Reiz und Schlicht-
heit verbindet. Die schönen Niemeyerschen
oval gefaßten Stilleben sind farbige und räum-
liche Helfer, wie die Glasschränke mit dem
farbigen Porzellan gleichzeitig belebende Licht-
quellen des Saales. Die Schränke sind innen
belichtet, die Vorhänge verteilen das Licht.
Die große Nische mit der Frühstückstafel für
die Familie am Fenster ist baulich genützt durch
eine zur Küche gehörende Kammer und eine
die zum Speisezimmer gehört und das Silber-
gerät verwahrt. Niemeyer hat auf ein Büfett
verzichtet, es wäre hier nur leere Form. Dafür
gewährt die elegante Anrichte mit den schönsten
blauenden Porzellan- und Fayencetellern, ge-
währen die Wandschränke mit so viel schönen
Geräten und Gläsern Niemeyers und anderer
Meister Anregung genug.
Neben dem Herrenzimmer liegt das Blumen-
zimmer. Weiß und braun Boden und Decke.
Die Vorhänge rosig. In den Doppelfenstern der
bunten Blumen wechselnde Fülle. Auch des
Abends spenden die Fenster rosiges künstliches
Licht, als obs für dies Haus weder Nacht noch
Winter gäbe. Korbgeflecht decken hier die
Heizkörper unter den Fenstern. Unsere Ab-
bildung zeigt vortrefflich, wie das Licht an den
gelblich-warmen Fliesen der Wände spielt.
Leider unmöglich die zurückhaltende Feinheit
der Stäbe, Pfeiler, Friese dieser keramischen
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