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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 31.1912-1913

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Kleine Kunst-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7010#0123

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Kleine Kunst-Nachrichten.

PROFESSOR MAX LITTMAXX -MUXCHEX. DIE KÜXIGI.K'HEX llOl' THEATER IX STI"TT( 1AKT. ..DAS CROSSE HAUS

das Foyer in amerikanischer Birke mit Gemälden
von Adolf Münzer; das Zuschauerhaus, ein
wahres Schmuckkästchen, in herrlichen, warmen
Mahagonitönen. Diese beiden Räumlichkeiten bilden
ohne Frage die künstlerischen Höhepunkte der
ganzen Anlage. Die Mitarbeit der Malerei und der
Plastik verdienen alle Anerkennung; zu erwähnen
sind insbesondere die ruhigen, schönen Hermen von
Epple im Foyer des Groden Hauses, das große
Deckengemälde im Zuschauerhause daselbst von
JuliusMössel und die ausgezeichneten dekorativen
Malereien von Sachse & Rothmann im Theater-
restaurant; der Figurenschmuck an der Fassade
des Großen Hauses beruht auf Bewegungsstudien
des Professors Ludwig Habich und erfüllt an
seiner Stelle recht gut seinen Zweck. Daß der
Erbauer im übrigen seine sämtlichen wertvollen
Erfindungen auf bühnentechnischem Gebiete hier
verwertet hat, versteht sich von selbst. Die Reife,
die Klarheit und die Brauchbarkeit der ganzen An-
lage sind in jeder Hinsicht vorbildlich. w. m.

MANNHEIM. Kunsthalle. Für die Monate
August und September ist eine Ausstellung
südwestdeutscher, vorwiegend badischer
Künstler veranstaltet worden. Sie kann gewisser-
maßen als Ergänzung der Baden-Badener Kunst-
ausstellung gelten, von der sie sich durch strenge
Sichtung und geschlossene Einheitlichkeit der Grup-
pierung auszeichnet. Der große Saal mit Werken
von Hofer, Wieck, Freyhold, E. R. Weiß, Caspar
und Schinnerer hat einen starken einheitlichen Klang,
der bedingt ist durch die allen Werken zugrunde-
liegende Schulung an Cezannes flächenhafter Far-
bigkeit. Reich bewegte Akte von Hof er klingen
mit plastischen Figuren von Hoetger herrlich zu-
sammen. Frey hold und Wieck zeigen wogende,
und stolz emporstrebende Blumenstücke mit starken
leuchtenden Farben. E. R. Weiß zeigt in seinen
Landschaften und Stilleben die starke, malerische
Kultur, die ihm Cezanne (und vielleicht auch Matisse)
an die Hand gegeben haben. Schinnerers „Lie-
bespaar" springt in den Farben noch zu sehr aus-

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