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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 31.1912-1913

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Burger, Fritz: Hanns Pellar, Darmstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.7010#0309

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Hamis Pellar Darmsiadt.

wieder; doch arbeitet Pellar nicht so sehr mit
Lasuren als mit einem rein auf einem persön-
lichen Farbengefühl sich aufbauenden Zer-
legungsprinzip der Lokalfarben, die, nach trans-
parenten und reflektierenden Deckfarben ge-
schieden, übereinander gelegt sind. Diese Zer-
legung hat aber nicht den Zweck, ein neu-
trales Licht zu erzeugen, sondern die Farbe
selbst soll einen individuellen Licht-
charakter erhalten und dazu jenes Meta-
physische, das den Zauber seiner Bilder aus-
macht und sie von der banalen Stofflichkeit
des Gegenständlichen befreit. Hintergrund und
Vordergrund ist ihm wie bei einem orienta-

lischen Teppich ein Farbenkontrast, in dessen
Ausgleich für ihn die Aufgabe des Bildes be-
steht; die Silhouetten der tonangebenden Farb-
massen gleichen sich an die Bildgrenze an und
die Bildgrenze ist wieder Folge der Bildidee. —
PellarsKunstisteingraziöserVersuch, zwischen
der Welt und der Kunst der Vergangenheit und
einer modernen Traumwelt die Brücke zu schla-
gen — Pellar ist noch jung. Eine Kunst, die
vermittelt, ist ihres Erfolges sicherer als eine
solche, die einsam auf neuen Wegen wandelt.
Was wir dem Künstler daher wünschen müssen,
ist, daß er über den Erfolg nicht den Fortschritt
seiner Kunst aus den Augen verliert.

DR. B.

HANNS PELLAR. GEMÄLDE: ,> TÄNZERIN-

ALLE ABBILD. MIT GENEHMIGUNG DER MODERNEN GALERIE H. THANN HAUSER—MÜNCHEN.

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