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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 31.1912-1913

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Kleine Kunst-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7010#0375

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Kleine Kunst-Nachrichten.

tische Inhalt der Dich-
tung im bunten, verwir-
renden Nebeneinander
verloren gehe. Es war
daher die Aufgabe Pro-
fessor Heinrich Lef-
1 e r s , der die Kostüme
zu diesen Aufführungen
entworfen hat, dem Auge
zu ermöglichen, was
der Verstand in der sinn-
berückenden Verwirrung
der Vorgänge nicht all-
sogleich zu tun ver-
mochte: den Gang der
Handlung ohne Stocken
zu erkennen. Es galt also
für den Künstler, durch
auffallende Form und
vornehmlich durch die
Farbe der Kostüme bei
dem Zuschauer von vorn-
herein erhöhtes Interesse
für die Hauptdarsteller
zu erregen, sie aus der
Masse der Nebenper-
sonen äußerlich hervor-
zuheben. Das muß ge-
sagt werden, um die Ent-
würfe richtig werten zu
können. Sie sind zwar
nur für den praktischen
Zweck gezeichnet, allein
sie zeigen das erstaun-
liche Erfindungstalent
ihres Autors, planer.
P,

ZÜRICH. Nach fünf-
jähriger Pause
wurde hier wieder eine
Gartenbau - Ausstellung
veranstaltet. Neben den
üblichen Pflanzen- u. Ge-
rätesammlungen zeigte
man auch Gärten, die
teils noch wenig die
Umwandlung erkennen
Heften, die sich in der
Gartengestaltung wäh-
rend den leftten Jahren
vollzogen hat. Waren
doch noch Grotten neben
Birkenholzbrücken und
den üblichen Teppich-
beeten zu sehen. Immer-
hin war ein Fortschritt
seit der leftten Ausstel-

otto froebels erben—zürich. garten anlagen.

lung unverkennbar, und
einige der größeren
Firmen hatten Respek-
tables geleistet. — So
zeigte der Sondergarten
der Garten - Architekten
Otto Froebels Erben
eine Fülle der reizvoll-
sten Motive. Die rein
architektonische Gestal-
tung ergab durch vor-
handene und neu ge-
schaffene bauliche und
vegetative Abschlüsse
gute Raumwirkungen.
Dem Licht entgegen
standen vor Laubengang
und Mauer die farbigen
Kinder Floras, hier als
rosafarbener Streifen
groftdoldiger Geranien
mit blauem Ageratum,
dort ein überreicher Flor
der herrlichsten aus-
dauernden Blütenge-
wächse, die in feiner
Abstimmung oder in
schönen Farbengegen-
säften angeordnet wa-
ren, wobei das Gelb
der herbstlichen Kompo-
siten und das zart ab-
gestufte Blau der Astern
den Grundton bildeten.
An verschiedenen Stellen
waren anmutige Terra-
kotten aufgestellt; in
einem keramischen Brun-
nen an der niedrigen
Mauer spieen Masken
den silbernen Wasser-
strahl in das spiegelnde
Becken, während auf
der andern Seite im
Badebassin die Gold-
fische sich tummelten. —
Der ruhige Garten ist
manchem zum Erlebnis
geworden, und es ist
nun zu hoffen, daft da-
durch wieder ein Teil
jener konservativen Gei-
ster gewonnen wurde,
die dem modernen ar-
chitektonischen Garten
die intime Note abspre-
chen möchten, ammann.

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