Die König/. Bayrischen Fachschulen.
FACHSCHULE FÜR PORZELLAN-INDUSTRIE IN SELB.
KAEFEE-SEKVICE MIT FARBIGEM DEKOR.
auch gutes Natursludium zeigen, muß material-
gerecht gebildet, muß Vorbild für alle Hände
sein, die in gleichem Material arbeiten. (Das
gilt von dem holzgeschnitzten Pudel und von
der Knäuelbüchse mit Katze, Abb. S. 523, die
nach einem Entwurf der Kgl. Kunstgewerbe-
schule Nürnberg in der Holzschnitzschule
Bischofsheim vorder Rhön gearbeitet wurde.) —
Während die Distrikts-Zeichen- und Schnitz-
schule in Berchtesgaden 1858 lose organisiert
wurde — die Staatsregierung war schon 20
Jahre früher den dortigen Holzschnitzern förder-
lich zur Seite ge-
treten — ist die
Holzschnitzschule
in Bischofsheim
schon 1853 in
Poppenhausen
begründet wor-
den. Diese Schule
ist kleiner und
auch anders or-
ganisiert als die
in Berchtesgaden,
weil beide auf die
örtlich ganz ande-
ren Beruf s-,bezw.
Verkaufsgelegen-
heiten der Orte
Rücksicht neh-
men. Und wie die
Berchtesgadener
schon in den sieb-
FACHSCHULE FÜR PORZELLAN-INDUSTRIE IN SELB.
ziger Jahren des letzten Jahrhunderts vorbild-
lich wurde für die daraufhin begründeten Schu-
len in Hallein und Hallstadt, so scheint die
Bischofsheimer Schule jetzt einem entscheiden-
den Aufschwung entgegenzugehen.
Für das Spessartgebiet wirkt die Holzschnitz-
schule auf dem Gute Neuhammer bei Winters-
bach, ursprünglich (1880) in Lohr errichtet.
Schreinerei und Drechslerei wurden in Neu-
hammer in einem Sägewerk betrieben. Die
Knaben genossen täglich einige Stunden Fach-
unterricht im Zeichnen, Modellieren und Holz-
schnitzen. — Un-
sere Abb. S. 524
zeigt einen Klei-
derschrank, der
von dem Rektor
des Pfälzischen
Gewerbe-Mu-
seums, Eduard
Brill, entworfen
und in den mit der
Kreisbauschule
zu Kaiserslautern
verbundenen
kunstgewerbli-
chen Fachschulen
hergestellt wurde.
Der vornehme
künstlerische Ent-
wurf hat die denk-
bar beste Ausfüh-
rung gefunden.
5-6
FACHSCHULE FÜR PORZELLAN-INDUSTRIE IN SELB.
KAEFEE-SEKVICE MIT FARBIGEM DEKOR.
auch gutes Natursludium zeigen, muß material-
gerecht gebildet, muß Vorbild für alle Hände
sein, die in gleichem Material arbeiten. (Das
gilt von dem holzgeschnitzten Pudel und von
der Knäuelbüchse mit Katze, Abb. S. 523, die
nach einem Entwurf der Kgl. Kunstgewerbe-
schule Nürnberg in der Holzschnitzschule
Bischofsheim vorder Rhön gearbeitet wurde.) —
Während die Distrikts-Zeichen- und Schnitz-
schule in Berchtesgaden 1858 lose organisiert
wurde — die Staatsregierung war schon 20
Jahre früher den dortigen Holzschnitzern förder-
lich zur Seite ge-
treten — ist die
Holzschnitzschule
in Bischofsheim
schon 1853 in
Poppenhausen
begründet wor-
den. Diese Schule
ist kleiner und
auch anders or-
ganisiert als die
in Berchtesgaden,
weil beide auf die
örtlich ganz ande-
ren Beruf s-,bezw.
Verkaufsgelegen-
heiten der Orte
Rücksicht neh-
men. Und wie die
Berchtesgadener
schon in den sieb-
FACHSCHULE FÜR PORZELLAN-INDUSTRIE IN SELB.
ziger Jahren des letzten Jahrhunderts vorbild-
lich wurde für die daraufhin begründeten Schu-
len in Hallein und Hallstadt, so scheint die
Bischofsheimer Schule jetzt einem entscheiden-
den Aufschwung entgegenzugehen.
Für das Spessartgebiet wirkt die Holzschnitz-
schule auf dem Gute Neuhammer bei Winters-
bach, ursprünglich (1880) in Lohr errichtet.
Schreinerei und Drechslerei wurden in Neu-
hammer in einem Sägewerk betrieben. Die
Knaben genossen täglich einige Stunden Fach-
unterricht im Zeichnen, Modellieren und Holz-
schnitzen. — Un-
sere Abb. S. 524
zeigt einen Klei-
derschrank, der
von dem Rektor
des Pfälzischen
Gewerbe-Mu-
seums, Eduard
Brill, entworfen
und in den mit der
Kreisbauschule
zu Kaiserslautern
verbundenen
kunstgewerbli-
chen Fachschulen
hergestellt wurde.
Der vornehme
künstlerische Ent-
wurf hat die denk-
bar beste Ausfüh-
rung gefunden.
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