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Fechter, Paul: Zu Neuen Arbeiten Max Pechsteins
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7447#0019
Zu neuen Arbeiten Jlfax Pechsteins.
PECHSTEIN.
zu erledigenden Aufgabe. In den Tänzer-
guren ist das Bestimmende, der Instinkt für
ie Ausdruckskraft eines Bewegungsgefühls
und zugleich ein merkwürdig antimodernes
ßewegtmachen des umgebenden Raumes; die
stalten werfen sich' in das Dreidimensionale,
sind ein Stück von ihm, ohne sich ihm zu ent-
ziehen oder entgegenzustellen — ebensowenig
reihen, ohne sich impressionistisch in ihn auf-
zulösen Wie weit hier Fortbildungsmöglich-
keiten liegen, wird man abwarten müssen. —
In diesem Jahre tritt Pechstein eine auf län-
gereZeit berechneteReise in die Südsee an, nach
den Falau-Inseln. Man steht derartigen Unter-
nehmungen seit Gauguin und Noa Noa skep-
tisch gegenüber; man meint einen Fehlschluß
darin zu sehen, wenn jemand das Unmittelbare,
noch nicht durch Begriffe und Kultur verdünnte,
»m Gegenständlichen suchen geht. Im Falle
»POLIN«
PRIVATBES.
DARMSTADT.
Pechsteins entwaffnet einmal das Faktum, daß
er wissend jenes Odium der Wiederholung auf
sich nimmt, um einen lange gehegten Wunsch
zu verwirklichen — und ferner ein unbeirrbares
Zutrauen zu der Unbeirrbarkeit seiner Instinkte.
Die Kraft, die die Reihe der Bilder von den
ersten Tagen der Dresdner „Brücke" bis heute
schuf, vermag zuletzt auch derartiges einzuord-
nen, daß es produktiv oder zum wenigsten un-
schädlich wird. Und am Ende ist dieses Sich-
herauslösen aus dem Wirrwarr der Gegenwart,
dieses Sich nur auf sich stellen, vielleicht in der
Tat der einfachste Weg zum Ausgleich: jenseits
aller Hemmungen des Tages wächst Seelisches
am ungestörtesten. Was dabei aber heraus-
kommen mag, und wieviel Schlachten auch noch
zu liefern sein mögen: man kann dem Ergebnis
nach allem Bisherigen mit Ruhe und darüber
hinaus mit Hoffnung und Neugier entgegensehen.
PECHSTEIN.
zu erledigenden Aufgabe. In den Tänzer-
guren ist das Bestimmende, der Instinkt für
ie Ausdruckskraft eines Bewegungsgefühls
und zugleich ein merkwürdig antimodernes
ßewegtmachen des umgebenden Raumes; die
stalten werfen sich' in das Dreidimensionale,
sind ein Stück von ihm, ohne sich ihm zu ent-
ziehen oder entgegenzustellen — ebensowenig
reihen, ohne sich impressionistisch in ihn auf-
zulösen Wie weit hier Fortbildungsmöglich-
keiten liegen, wird man abwarten müssen. —
In diesem Jahre tritt Pechstein eine auf län-
gereZeit berechneteReise in die Südsee an, nach
den Falau-Inseln. Man steht derartigen Unter-
nehmungen seit Gauguin und Noa Noa skep-
tisch gegenüber; man meint einen Fehlschluß
darin zu sehen, wenn jemand das Unmittelbare,
noch nicht durch Begriffe und Kultur verdünnte,
»m Gegenständlichen suchen geht. Im Falle
»POLIN«
PRIVATBES.
DARMSTADT.
Pechsteins entwaffnet einmal das Faktum, daß
er wissend jenes Odium der Wiederholung auf
sich nimmt, um einen lange gehegten Wunsch
zu verwirklichen — und ferner ein unbeirrbares
Zutrauen zu der Unbeirrbarkeit seiner Instinkte.
Die Kraft, die die Reihe der Bilder von den
ersten Tagen der Dresdner „Brücke" bis heute
schuf, vermag zuletzt auch derartiges einzuord-
nen, daß es produktiv oder zum wenigsten un-
schädlich wird. Und am Ende ist dieses Sich-
herauslösen aus dem Wirrwarr der Gegenwart,
dieses Sich nur auf sich stellen, vielleicht in der
Tat der einfachste Weg zum Ausgleich: jenseits
aller Hemmungen des Tages wächst Seelisches
am ungestörtesten. Was dabei aber heraus-
kommen mag, und wieviel Schlachten auch noch
zu liefern sein mögen: man kann dem Ergebnis
nach allem Bisherigen mit Ruhe und darüber
hinaus mit Hoffnung und Neugier entgegensehen.