Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 34.1914

DOI Artikel:
M.: Ibach Pianos Ergebnis des Wettbewerbs Rud. Ibach Sohn
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7447#0077

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
EIN I. PREIS.
MAX ESCH LE-
MÜNCHEN.

IBACH
PIANOS

ERGEBNIS DES WETTBEWERBS RUD. IBACH SOHN.

Die offenen Wettbewerbe sind unentbehr-
lich, weil nur sie es sind, die dem Kunst-
markte neue Namen und Kräfte zuführen. Von
diesem Standpunkte aus war der von der Firma
Rud. Ibach Sohn ausgeschriebene Wettbewerb
für Entwürfe zu Anzeigen-Klischees und Re-
klamemarken sehr ergebnisreich und erfreulich.
Gewiß, jeder Wettbewerb führt, wie ein ange-
schwellter Fluß Schlamm und Steine, eine Menge
totes und fremdes Material heran. Immerhin
konnten diesmal von 2586 Entwürfen (die sich
auf 1223 Einsender verteilten) 505 Entwürfe
als im allgemeinen den Anforderungen entspre-
chend in die zweite Wahl übernommen werden.
Von diesen konnte die beträchtliche Anzahl
von 66 Arbeiten mit Preisen, Ankäufen und
lobenden Erwähnungen ausgezeichnet werden.

Bemerkenswerte Eleganz und eine weltmän-
nische Suada entwickelt Hugo Frank-Stutt-
gart, dessen Name unter den Ausgezeichneten
mehrfach wiederkehrt. Sie sind sicher und tref-

fend hingesetzt, diese leichten lächelndenDinge;
sind pikant „gegeben" und erfreuen durch die
nette, kecke Sicherheit ihres Auftretens. Sehr
hübsche Einfälle zeigt bei ihm auch die Schrift.
Ernster in der Haltung und der Qualität nach
durchaus einem guten Plakate gleich ist der
Idealkopf Max Eschles, der durch reizvolle
Komposition und die einfachen Strichlagen in
Verbindung mit starken Linien sehr gute Wir-
kungen erzielt. Derber und populärer ist die
Art Franz Bussjägers, dessen musizierendes
Englein alle Eigenschaften einer einprägsamen
lustigen Reklamemarke besitzt. So wird man
denn auch in der großen Anzahl der mit An-
käufen und Anerkennungen Bedachten eine
nicht geringe Summe künstlerischer Arbeit und
Leistungsfähigkeit finden. Man darf hoffen, daß
mancher von den Namen, die hier zum ersten
Male an die breitere Öffentlichkeit treten, dem
großen Markte graphischer Nutzkunst zugute
kommen, dauernd erhalten bleiben wird. — m.

69
 
Annotationen