des hellen Kalksteins, mit dem die Mauern
verblendet worden sind. Es ist ein Haus, das
nach Sonne verlangt und Klarheit ausstrahlt ;
und das ist hellenisch an ihm. — Eine bronzene
Tür, eine zierliche Erinnerung an den Palast
von Troja, verschließt den hinter dem Vorhof
seitlich gelegenen Haupteingang. Mit weiß-
poliertem Ahorn ist das Vestibül getäfelt;
eine unbewegliche Neutralität umfängt den Ein-
tretenden, eine wohlerzogene Heiterkeit. Der
Treppenflur bildet mit der Halle eine Raum-
einheit; die Abgrenzung zeigt sich an der Strei-
fenaufteilung des großsteinigen Marmormosaiks,
das den Fußboden bedeckt. Auch die Wand-
behandlung trennt Treppenhaus und Halle. Zu
der hölzernen Treppe geben große Tafeln hell-
geräucherten Eichenholzes den Hintergrund.
Zwei ausgezeichnete Raumbildungen sind das
Arbeitszimmer und die Bibliothek; sie sind
mannhaft ohne Pathos. Mit Zedernholz sind
die Wände bekleidet, aus Zedernholz sind die
Möbel, ein würziger Harzgeruch strömt auf.
Alle übrigen Räume des Hauses, das Emp-
fangszimmer, des Gestaltens durch die Tür-
flächen, durch einen zwischen schmale Pfeiler
gestellten Kamin und durch die Balkenlagen
der Decke den Ausdruck empfängt, die Schlaf-
zimmer, denen die hohen, bis zum Fußboden
reichenden Fenster die Eigenschaft des Atmo-
sphärischen geben, üben die gleiche wohltuende
Architektonik, die das Wesen dieses Hauses
ist. Eine Schöpfung besonderen Grades ist das
Speisezimmer; kombiniert aus weißlackierten
Kastenmöbeln und aus Tisch und Stühlen in
Makassar-Ebenholz. Die Wände sind weiß, ein
farbkräftiger Teppich deckt den Boden; die
Streifeneinlagen des Parketts und die Niveau-
unterschiede der Deckenaufteilung helfen die
sinnlich erlebte Zahl als den produktiven Geist
des Raumes entklären. —
ROBERT BREUER.
191<- VIII. 5.
I29
verblendet worden sind. Es ist ein Haus, das
nach Sonne verlangt und Klarheit ausstrahlt ;
und das ist hellenisch an ihm. — Eine bronzene
Tür, eine zierliche Erinnerung an den Palast
von Troja, verschließt den hinter dem Vorhof
seitlich gelegenen Haupteingang. Mit weiß-
poliertem Ahorn ist das Vestibül getäfelt;
eine unbewegliche Neutralität umfängt den Ein-
tretenden, eine wohlerzogene Heiterkeit. Der
Treppenflur bildet mit der Halle eine Raum-
einheit; die Abgrenzung zeigt sich an der Strei-
fenaufteilung des großsteinigen Marmormosaiks,
das den Fußboden bedeckt. Auch die Wand-
behandlung trennt Treppenhaus und Halle. Zu
der hölzernen Treppe geben große Tafeln hell-
geräucherten Eichenholzes den Hintergrund.
Zwei ausgezeichnete Raumbildungen sind das
Arbeitszimmer und die Bibliothek; sie sind
mannhaft ohne Pathos. Mit Zedernholz sind
die Wände bekleidet, aus Zedernholz sind die
Möbel, ein würziger Harzgeruch strömt auf.
Alle übrigen Räume des Hauses, das Emp-
fangszimmer, des Gestaltens durch die Tür-
flächen, durch einen zwischen schmale Pfeiler
gestellten Kamin und durch die Balkenlagen
der Decke den Ausdruck empfängt, die Schlaf-
zimmer, denen die hohen, bis zum Fußboden
reichenden Fenster die Eigenschaft des Atmo-
sphärischen geben, üben die gleiche wohltuende
Architektonik, die das Wesen dieses Hauses
ist. Eine Schöpfung besonderen Grades ist das
Speisezimmer; kombiniert aus weißlackierten
Kastenmöbeln und aus Tisch und Stühlen in
Makassar-Ebenholz. Die Wände sind weiß, ein
farbkräftiger Teppich deckt den Boden; die
Streifeneinlagen des Parketts und die Niveau-
unterschiede der Deckenaufteilung helfen die
sinnlich erlebte Zahl als den produktiven Geist
des Raumes entklären. —
ROBERT BREUER.
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