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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 34.1914

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K., A.: Die Ausstellung der Darmstädter Künstler-Kolonie 1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.7447#0279

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Ausstellung der Darmstädter Kunstler-Kolonie 1914-

MALER
HANNS
l'ELLAR.

ZEICHNUNG.
FREIFRAU
VON W.

Darmstädter Ausstellung, besonders der hier in
Rede stehenden Abteilung, diese Wahrheit aufs
Neue bestätigt zu haben. Daran ändert auch die
Tatsache nichts, daß im einzelnen manches zu
beanstanden wäre, so beispielsweise die hie und
da zu kecken, ausstellungsmäßigen Farben, das
häufig mangelhafte Verhältnis zwischen den Ab-
messungen der Möbel und der Räume, gelegent-
lich auch Schwäche oder Gewaltsamkeit der
Formen. Wir erblicken überhaupt den vorzüg-
lichsten Wert dieser Darbietungen in ihrer pro-
pagandistischen Wirkung auf weitere Kreise.
Sie sind geeignet, die allgemeinen Eigenschaften
der modernen Dekorationsweise dem breiteren
Publikum eindrucksvoll vorzuführen: die Ge-
diegenheit der technischen Arbeit, dieDis-
ziplin des Ornamentes, die Schmuckwirkung der
Materialien und anderes mehr. Innerhalb dieser
allgemeinen Vorzüge, die dadurch nicht geringer
werden, daß sie den Kennern lange vertraut
sind, treten die Eigentümlichkeiten der einzel-
nen Künstler erfreulich hervor: bei Margold
die kecke und doch verbindliche Art, die ge-

schmackvolle Form und kluge Disposition; bei
Alb in Müller die energische klare Organi-
sierung des Ganzen, bei Körner die weiche ge-
fällige Behandlung der Einzelheiten.

Nochmals: das Wesentliche bei diesen Lei-
stungen ist das Betonen des Erreichten, nicht
das Beibringen überraschenden neuen Mate-
rials. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung,
daß einer der Hauptprogrammpunkte, die den
hochherzigen Gründer der Künstlerkolonie lei-
teten, restlos verwirklicht wurde: die Be-
fruchtung des gesamten hessischen
Kunsthandwerks. Dieses hat die Einwir-
kung der auf der Mathildenhöhe schaffenden
Kräfte sehr unmittelbar erfahren. Und mittel-
bar ist dadurch auch der ganze Westen und
Süden Deutschlands in modernem Sinne indu-
striell angeregt worden. Aus diesem Grunde
hat nicht nur das Hessenland, sondern auch
— das dürfen wir wohl sagen — das ganze
deutsche Reich dem kunstsinnigen Förderer
Großherzog ErnstLudwig für seine ewig
denkwürdige Tat Dank zu zollen, v . . a. k.

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