CÖLN. Die Er-
gebnisse der
Verhandlungen in der
Sityung des Verban-
des deutscher Kunst-
gewerbe - Vereine
waren insofern von
weittragender Be-
deutung, als bedeut-
same Fragen der
künstlerischen, wirt-
schaftlichen und ju-
ristischen Stellung
des Kunstgewerblers
erörtert und gelöst
wurden. Die Eise-
nacher Ordnung, die
die Grundsätye für die
Berechnung kunstge-
werblicher Entwürfe
aufstellt, die schon
1909 angenommen,
1912 in der jetygen
Fassung bestätigt
wurden, hat eine
Erweiterung erfah-
ren. Qutgewählte
Beispiele zeigen, wie
die Berechnung der
Gebühren innerhalb
der einzelnen Gebiete
des Kunstgewerbes
zu erfolgen hat.
Von durchgreifender
Bedeutung sind die
Beschlüsse bezüglich
der privaten kunst-
gewerblichen Lehr-
anstalten. Die erfreu-
liche Entwicklung des
deutschen Kunstge-
werbes hat neben den
öffentlichen Lehran-
stalten dieEntstehung
privater Kunstgewer-
be- und Fachschulen
begünstigt. Die Ge-
fahr besteht, dag bei
diesen Schulen der
Erwerbszweck unge-
bührlicherweise in
den Vordergrund ge-
stellt wird, daß da-
durch die Ausbildung
derSchülerleidet. Die
Weiter - Entwicklung
des Kunstgewerbes
ARCHITEKT ED. JOS. WIMMER. » BLUMEN VASE IN SILBER«
ENTWURF: ARCHITEKT ED. JOS. WIMMER. »JARDIN1ERE IN SILliER«
AUSGEFÜHRT VON DER WIENER WERKSTÄTTE—WIEN.
fordert daher ein tat-
kräftiges Vorgehen
gegen diese Miß-
stände. Am wirkungs-
vollsten erscheint die
ständige Überwa-
chung dieser Schulen
durch die staatliche
Aufsichts - Behörde.
Diese Überwachung
muß sich erstrecken
auf die Übereinstim-
mung der Schullei-
stungen mit den Ver-
sprechungen der Re-
klame, weiterhin auf
die Lehr- und Unter-
richtsmittel und Schul-
räume. Gleichzeitig
soll die Errichtung
dieser Schulen aus-
nahmslos von der Er-
teilung der behörd-
lichen Genehmigung
abhängig gemacht
werden. Zur Frage
der Ausbildung weib-
licher Lehrlinge be-
antragt Professor
Groß-Dresden, der
Verband möge seinen
Ausschuß beauftra-
gen, die Notwendig-
keit einer erhöhten
Allgemeinbildung für
kunstgewerbliche Be-
rufe in nähere Bera-
tung zu ziehen. Zu
einer erregteren Aus-
einanderset3ung führ-
te der Antrag des
Verbands-Vorstandes
auf Beitritt des Werk-
bundes zum Verband
und Beitritt des Ver-
bandes zum Werk-
bund. Eine kleine
Minderheit machte
starke Bedenken be-
züglich des Beitritts
zum Werkbund gel-
tend. Vor allem auch
scheint die neueste
Richtung innerhalb
des Werkbundes die
Auffassung dieser
Minderheit begünstigt
3S8
gebnisse der
Verhandlungen in der
Sityung des Verban-
des deutscher Kunst-
gewerbe - Vereine
waren insofern von
weittragender Be-
deutung, als bedeut-
same Fragen der
künstlerischen, wirt-
schaftlichen und ju-
ristischen Stellung
des Kunstgewerblers
erörtert und gelöst
wurden. Die Eise-
nacher Ordnung, die
die Grundsätye für die
Berechnung kunstge-
werblicher Entwürfe
aufstellt, die schon
1909 angenommen,
1912 in der jetygen
Fassung bestätigt
wurden, hat eine
Erweiterung erfah-
ren. Qutgewählte
Beispiele zeigen, wie
die Berechnung der
Gebühren innerhalb
der einzelnen Gebiete
des Kunstgewerbes
zu erfolgen hat.
Von durchgreifender
Bedeutung sind die
Beschlüsse bezüglich
der privaten kunst-
gewerblichen Lehr-
anstalten. Die erfreu-
liche Entwicklung des
deutschen Kunstge-
werbes hat neben den
öffentlichen Lehran-
stalten dieEntstehung
privater Kunstgewer-
be- und Fachschulen
begünstigt. Die Ge-
fahr besteht, dag bei
diesen Schulen der
Erwerbszweck unge-
bührlicherweise in
den Vordergrund ge-
stellt wird, daß da-
durch die Ausbildung
derSchülerleidet. Die
Weiter - Entwicklung
des Kunstgewerbes
ARCHITEKT ED. JOS. WIMMER. » BLUMEN VASE IN SILBER«
ENTWURF: ARCHITEKT ED. JOS. WIMMER. »JARDIN1ERE IN SILliER«
AUSGEFÜHRT VON DER WIENER WERKSTÄTTE—WIEN.
fordert daher ein tat-
kräftiges Vorgehen
gegen diese Miß-
stände. Am wirkungs-
vollsten erscheint die
ständige Überwa-
chung dieser Schulen
durch die staatliche
Aufsichts - Behörde.
Diese Überwachung
muß sich erstrecken
auf die Übereinstim-
mung der Schullei-
stungen mit den Ver-
sprechungen der Re-
klame, weiterhin auf
die Lehr- und Unter-
richtsmittel und Schul-
räume. Gleichzeitig
soll die Errichtung
dieser Schulen aus-
nahmslos von der Er-
teilung der behörd-
lichen Genehmigung
abhängig gemacht
werden. Zur Frage
der Ausbildung weib-
licher Lehrlinge be-
antragt Professor
Groß-Dresden, der
Verband möge seinen
Ausschuß beauftra-
gen, die Notwendig-
keit einer erhöhten
Allgemeinbildung für
kunstgewerbliche Be-
rufe in nähere Bera-
tung zu ziehen. Zu
einer erregteren Aus-
einanderset3ung führ-
te der Antrag des
Verbands-Vorstandes
auf Beitritt des Werk-
bundes zum Verband
und Beitritt des Ver-
bandes zum Werk-
bund. Eine kleine
Minderheit machte
starke Bedenken be-
züglich des Beitritts
zum Werkbund gel-
tend. Vor allem auch
scheint die neueste
Richtung innerhalb
des Werkbundes die
Auffassung dieser
Minderheit begünstigt
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