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V. Abschnitt: Die Idäische Grotte
Sodann entdeckten wir noch weiter südlich unter dem älteren Altar und unter
der Bauschuttschicht aus Mergelkalk, auf der dieser steht, eine ältere Humuslage
mit Aschenhaufen (Nr. 1 auf Tafel 7) gerade unter dem Altar (Höhenzahl + 203);
diese Asche kann nur als Rest eines noch älteren Altars erklärt werden. Der Verlauf
dieser Humusschicht nach Süden ist hier nicht mehr festzustellen, weil alle
Schichten durch den Ostflügel der Exedra vernichtet sind. Es wird hier, wie der
Durchschnitt auf Tafel 7 zeigt, eine kleine Terrasse gelegen haben. Die ältesten
Schichten in dieser Gegend konnten aber weiter östlich bei den Schatzhäusern I
und II noch erkannt werden und sind namentlich auf Tafel 7 und 8 westlich vom
Metroon noch sehr gut zu erkennen. Dort zeigt sich deutlich, dass die zwei Humus-
schichten, die wir bei den aus der 1. Hälfte des II. Jahrtausends stammenden vor-
historischen Apsidenhäusern 2 und 3 festgestellt haben, sich über dem festen
Sandboden nach Norden am Berge hinaufziehen.
Bei den Tiefgrabungen unter der Idäischen Grotte fanden wir unter der Vorhalle
eine Bronzeschale und ein Stück einer eisernen Speerspitze und weiter südlich
auch vorhistorische Scherben und Steinwerkzeuge, ferner Teile von Tieren aus
Ton und Bronze und auch mehrere Scherben mit Firnisüberzug. Wenn die
Grabungen in der Schatzhäuser-Terrasse fortgesetzt werden, was ich für dringend
nötig halte, wird sich die ältere Geschichte ihrer Herstellung noch genauer be-
stimmen lassen. Bis jetzt ist nur durch wenige Gräben, die auf Tafel 3 gezeichnet
sind, festgestellt, dass hier zahlreiche Schichten übereinander liegen, die seit der
vorhistorischen Zeit allmählich dadurch entstanden, dass einzelne Terrassen
für die Heiligtümer und später für die Schatzhäuser angelegt und zuweilen erweitert
worden sind. Schliesslich sind im 4. Jahrhundert die einzelnen, ursprünglich in
verschiedenen Höhen liegenden Terrassen zu einer einheitlichen Anlage verbunden
und mit einer Stufenmauer versehen worden, die sich vom Prytaneion bis zum
Stadion-Eingang hinzog und die ganze Nordseite der Altis einnahm.
Gegenüber den Bestrebungen, ein vorhistorisches Dorf von einem erst später
entstandenen Heiligtum zu trennen, Bestrebungen, die ich oben (S. 99 ff.) wider-
legt habe, muss darauf hingewiesen werden, dass an den Erdschichten der Terrasse,
die wir in unseren Gräben untersuchen konnten, bisher nichts darauf hinweist,
dass seit den sicher prähistorischen Schichten jemals eine Unterbrechung in der
Besiedelung und in der Benutzung der am Bergabhange liegenden Heiligtümer
stattgefunden hat. Auf die vorhistorische Schicht der Apsidenhäuser folgt un-
mittelbar die Schicht unseres Altars 1, den wir unbedenklich mit der zu ihm
gehörenden ältesten Grotte in die Zeit setzen dürfen, zu der nach der Überlieferung,
die wir im Abschnitt II besprachen, Klymenos den Zeus-Kult aus Kreta nach
Olympia gebracht hatte, nämlich ins 15. Jahrhundert.
Die vier übereinander liegenden Herakles-Altäre gehören also, wie wir glauben,
den drei Perioden II—IV von Olympia an, die wir mehrmals festgestellt haben:
Altar Nr. 1 der achäischen Periode II (zweite Hälfte des II. Jahrtausends); von der
V. Abschnitt: Die Idäische Grotte
Sodann entdeckten wir noch weiter südlich unter dem älteren Altar und unter
der Bauschuttschicht aus Mergelkalk, auf der dieser steht, eine ältere Humuslage
mit Aschenhaufen (Nr. 1 auf Tafel 7) gerade unter dem Altar (Höhenzahl + 203);
diese Asche kann nur als Rest eines noch älteren Altars erklärt werden. Der Verlauf
dieser Humusschicht nach Süden ist hier nicht mehr festzustellen, weil alle
Schichten durch den Ostflügel der Exedra vernichtet sind. Es wird hier, wie der
Durchschnitt auf Tafel 7 zeigt, eine kleine Terrasse gelegen haben. Die ältesten
Schichten in dieser Gegend konnten aber weiter östlich bei den Schatzhäusern I
und II noch erkannt werden und sind namentlich auf Tafel 7 und 8 westlich vom
Metroon noch sehr gut zu erkennen. Dort zeigt sich deutlich, dass die zwei Humus-
schichten, die wir bei den aus der 1. Hälfte des II. Jahrtausends stammenden vor-
historischen Apsidenhäusern 2 und 3 festgestellt haben, sich über dem festen
Sandboden nach Norden am Berge hinaufziehen.
Bei den Tiefgrabungen unter der Idäischen Grotte fanden wir unter der Vorhalle
eine Bronzeschale und ein Stück einer eisernen Speerspitze und weiter südlich
auch vorhistorische Scherben und Steinwerkzeuge, ferner Teile von Tieren aus
Ton und Bronze und auch mehrere Scherben mit Firnisüberzug. Wenn die
Grabungen in der Schatzhäuser-Terrasse fortgesetzt werden, was ich für dringend
nötig halte, wird sich die ältere Geschichte ihrer Herstellung noch genauer be-
stimmen lassen. Bis jetzt ist nur durch wenige Gräben, die auf Tafel 3 gezeichnet
sind, festgestellt, dass hier zahlreiche Schichten übereinander liegen, die seit der
vorhistorischen Zeit allmählich dadurch entstanden, dass einzelne Terrassen
für die Heiligtümer und später für die Schatzhäuser angelegt und zuweilen erweitert
worden sind. Schliesslich sind im 4. Jahrhundert die einzelnen, ursprünglich in
verschiedenen Höhen liegenden Terrassen zu einer einheitlichen Anlage verbunden
und mit einer Stufenmauer versehen worden, die sich vom Prytaneion bis zum
Stadion-Eingang hinzog und die ganze Nordseite der Altis einnahm.
Gegenüber den Bestrebungen, ein vorhistorisches Dorf von einem erst später
entstandenen Heiligtum zu trennen, Bestrebungen, die ich oben (S. 99 ff.) wider-
legt habe, muss darauf hingewiesen werden, dass an den Erdschichten der Terrasse,
die wir in unseren Gräben untersuchen konnten, bisher nichts darauf hinweist,
dass seit den sicher prähistorischen Schichten jemals eine Unterbrechung in der
Besiedelung und in der Benutzung der am Bergabhange liegenden Heiligtümer
stattgefunden hat. Auf die vorhistorische Schicht der Apsidenhäuser folgt un-
mittelbar die Schicht unseres Altars 1, den wir unbedenklich mit der zu ihm
gehörenden ältesten Grotte in die Zeit setzen dürfen, zu der nach der Überlieferung,
die wir im Abschnitt II besprachen, Klymenos den Zeus-Kult aus Kreta nach
Olympia gebracht hatte, nämlich ins 15. Jahrhundert.
Die vier übereinander liegenden Herakles-Altäre gehören also, wie wir glauben,
den drei Perioden II—IV von Olympia an, die wir mehrmals festgestellt haben:
Altar Nr. 1 der achäischen Periode II (zweite Hälfte des II. Jahrtausends); von der