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Dorotheum <Wien> / Kunstabteilung [Hrsg.]
Die Skulpturenbestände des Prof. Adolf J. Fischer †, Salzburg: Kunstgegenstände aus der Feste Hohenwerfen, anderer Privatbesitz ; Skulpturen, altes und neueres Silber, Gemälde alter und neuerer Meister, Aquarelle, Miniaturen, Handzeichnungen, Graphik... ; 19. und 20. November 1937 (Katalog Nr. 450) — Wien, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.6848#0019
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VERSTEIGERUNG FREITAG, DEN 19. NOVEMBER 1937

das Inkarnat weit weniger gelblich vorstellen. Einige Fingerspitzen so-
wie wenige Locken fehlen. Höhe 158 cm. Hiezu ein reich geschnittener
gotischer Baldachin mit alten und neuen Teilen. (45.000) .15.500

Zur Begründung der Zuschreibung der Statue an Michael Pacher selbst sei
Folgendes ausgeführt: Sie liegt zeitlich etwa zwischen dem Grieser und dem
St.-Wolfganger Altare. Jedenfalls aber vor dem (zerstörten) Altare der Fran-
ziskanerkirche in Salzburg, der im Gesichte der Maria einen breiteren Formen-
kanon, eben den um 1500 üblichen, zeigt. Der Umriß des Gesichtes entspricht
jenem Typ, den wir am Wolfganger Altar an vielen gemalten Stücken, aber
auch in der Hauptfigur ablesen können. Die Teilung der Locken, Pacher ver-
wendete gleichwertig nebeneinander verschiedene Formeln, also glatte, ge-
strähnte, flache, runde, entspricht dem einen Ritterheiligen am Wolfganger Altare.

Die Tatsache, daß uns bisher keine Urkunde über einen weiteren großen Altar
Pachers erhalten ist, widerspricht keinesfalls der Möglichkeit eines solchen.

Die Nachforschung nach dem Vorbesitzer führte nicht weit nach rückwärts,
so daß von dieser Seite keine Aufklärung über den ursprünglichen Standort zu •
finden ist. Mit den in der Zeit um 1470—1480 tätigen, sowohl österreichischen
als nichtösterreichischen Schnitzerkünstlern, also mit Veit Stoß, Friedrich
Schramm von Ravensburg, Niclas Lerch, Gregor Erhart, Pilgram usw., hat das
Stück keinerlei Berührungspunkte, trotzdem es alles sonstige Vorhandene weit
überragt. Literatur: Dr. Waschgier, Christliche Kunstblätter (dort als unbe-
stimmter, aber höchstragender Meister); Katalog der Ausstellung gotischer
Kunst; Verein der Museumsfreunde.

Siehe Abbildungen Tafel I und VI.

Verschiedener Privatbesitz

Gemälde alter Meister

147 Nicolaes Berchem (Haarlem 1620—1683 Amsterdam). Italienische Land-
schaft. Öl, Leinwand, 155 : 140 cm. (3000) 1500

Siehe Abbildung Tafel XI.

148 Bolognesisch, 17 Jahrhundert. Der Tod Mariä. Öl, Leinwand, 98 : 62 cm.
(240) 120

149 Pieter de Grebber (Haarlem 1600—1652). Christus bei Maria und
Martha. Öl, Leinwand, 118 :34 cm. (700) 350

150 Holländischer Maler, um 1630. Kircheninneres mit Orgel. Öl, Leinwand.
92 : 110 cm. (500) 250

151 Holländischer Maler aus der Nachfolge des Roeland Roghman. Wald-
und Gebirgslandschaft. Öl, Leinwand, 120 : 177 cm. (600) 300

152 — des 17. Jahrhunderts nach Adriaen van Ostade. Musizierende
Bauern. Öl, Holz, 22 : 18 cm. (200) 100
 
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