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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0161
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Dach Speicherräume, eine Querdurchfahrt
mit seitlichen Bansen, eine Wagenremise so-
wie einen Stall für zwei Pferde. DerTreppen-
speicher ist stark erneuert. Auf dem Hof Nr. 2
stammt das Bauernhaus aus den zwanziger
Jahren, die übrigen Bauten aus jüngster Zeit.

HERMANNSBURG - WEESEN

Weesen liegt 3 km östlich von Hermannsburg
an der Kreisstraße 18. Seit dem 16. Jh. be-
stand der Ort aus acht Hofstellen, die ur-
sprünglich in geschlossener Form südlich
des Weesener Baches und zu beiden Seiten
des Hermannsburger Kirchweges angesie-
delt waren. Erst um die Mitte des 19. Jh. wur-
den einige Höfe an das nördliche Ufer des Ba-
ches verlegt. Heute wird das Ortsbild von den
großen, verstreut liegenden Hofanlagen be-
stimmt, zwischen denen sich die Flußaue so-
wie weitere Freiflächen von Wiesen und Fel-
dern befinden. Östlich schließt sich ein
Wohngebiet mit Einfamilienhäusern an.
Charakteristisch für das Ortsbild ist die mit al-

ten Bäumen bestandene Hofanlage an der
Weesener Straße 3, die südlich bis zum Wee-
sener Bach reicht. Eine Holzbrücke führt über
den Bach zu den Wiesen am jenseitigen Ufer.
Das stattliche, zu Wohnzwecken umgebaute
Vierständerhaus von 1832 liegt parallel zur
Straße. Auf die kleine, erst nach der Verkop-
pelung 1875 entstandene Hofstelle am Ger-
dehäuser Weg 3 ist eine Brunnenfassung aus
Sandstein von 1688 versetzt worden. Auf den
nicht umgesiedelten Hofstellen ist die alte
Bausubstanz oft erneuert und durch Neubau-
ten ergänzt worden. Jedoch sind mehrere, für
die Südheide typische Treppenspeicher er-
halten, die im späten 18. und im Verlauf des
19. Jh. in Hochrähmzimmerung mit einge-
zapften Ankerbalken errichtet worden sind
(Weesener Straße 28 und 35, Zum Mühlen-
bruch 11, RaakamperWeg 1). Im äußeren Be-
reich der letztgenannten Hofstelle ist außer-
dem das Backhaus aus der Mitte des 19. Jh.
bauhistorisch interessant. An die mit Ziegeln
ausgefachte Giebelseite ist der Backofen an-
gebaut und von einem niedrigen Satteldach
überfangen. Der Wandständerbau ist im übri-
gen verbrettert; an einer Langseite kragt das

Dach, von geschweiften Kopfbändern ge-
stützt, vor. An die andere Giebelseite ist ein
kleines, ebenfalls verbreitertes Wohnhaus
angeschlossen.

HÖFER

Der 1275 erstmals urkundlich erwähnte Ort
liegt 6 km südlich von Eschede an der Kreis-
straße 34. Seit dem Anfang des 15. Jh. sind
elf Hofstellen ununterbrochen nachzuwei-
sen. Die Ansiedlung bestand zunächstaus ei-
ner lockeren Reihe von Hofstellen längs des
östlichen Aschauufers. Durch die Umsied-
lung weiterer, zuvor vereinzelt in der Bach-
niederung gelegener Höfe auf das höhere
Gelände östlich der heutigen Schulstraße,
entstand wohl um die Zeit des Dreißigjährigen
Krieges die Struktur eines Haufendorfes.
1911 wurde im Norden außerhalb des Dorfes
der Kali- und Steinsalzschacht Mariaglückan-
gelegt, der von 1922 bis 1972 in Betrieb war.
Bedingt durch das Bergwerk begann für das
Dorf eine neue Entwicklungsphase: Ein

Schlüpke, Hof Nr. 1, ehern. Wohnwirtschaftsge-
bäude


Weesen, Weesener Straße 28, Treppenspeicher


Weesen, RaakamperWeg 1, Backhaus




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Weesen, Weesener Straße 3, Wohnwirtschaftsgebäude, 1832

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