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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0160
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Auch der Nachbarhof (Örtzheide 4) liegt auf
einem Geestrücken, hinter dem das Gelände
in Flutwiesen zur Örtze abfällt. Die Hofzufahrt
wird von zwei Treppenspeichern flankiert und
endet am Torgiebel des Bauernhauses, das
heute zum Wohnhaus umgestaltet ist. Der
Brunnen neben dem Fletteingang stammtvon
1783. An dem älteren Treppenspeicher von
1743 sind die Ankerbalken durchgezapft, an
dem Bau aus der 1. Hälfte des 19. Jh. sind sie
zum Witterungsschutz eingezapft. Hier ist das
Podest der Treppenanlage mit einem Gelän-
der aus „Brettdocken“ verziert. Unter weite-
ren Treppenspeichern verdient das älteste
Bauwerk des Dorfes Beachtung (Escheder
Straße 2), das 1645 in Hochrähmzimmerung
mit eingezapften Ankerbalken errichtet ist;
die Tür an der Langseite und die giebelseitige
Türzum Dachgeschoß sind jeweils mit einem
Sturz im Eselsrückenprofil geschmückt. Die
Treppenanlage unter vorkragendem Dach ist
erhalten; gegen die andere Giebelseite ist ein
translozierter Speicher aus dem 19. Jh. ge-
setzt worden. Zwei gut erhaltene Treppen-
speicher derselben Bauweise von 1820 und

1826 sind 1983 umgesetzt worden (Krumme
Straße 1).
Im Zuge der Verkoppelung wurde nach 1841
ein Weg zur heutigen Straße „ZurBund“aus-
gebaut. Im Zuge dieser Maßnahme mußte die
Hofstelle Nr. 14 verkleinert und ein Nebenge-
bäude abgebrochen werden. Ein Großspei-
cher mit zwei Quereinfahrten und einem
Speicherteil wurde dann als teils mit Ziegeln
ausgefachter, teils verbretterer Fachwerkbau
traufständig zur Straßenflucht errichtet. Auch
das schöne Vierständerhaus von 1809, das
mit dem Torgiebel nah an der Straße liegt,
prägt ihr Bild. Diese Hofstelle war wohl die er-
ste, die westlich des alten Ortskerns angelegt
wurde. Nach dem Brand von 1820 wurden
weitere Stellen aus dem dichten Kernbereich
ausgesiedelt, darunter der Hof Zur Bund 34.
Unverändert erhalten ist hier ein verbohlter
Großspeicher von 1822, der am Giebel zur
Hofeinfahrt eine Treppe und an der Langseite
zwei Querdurchfahrten besitzt.

HERMANNSBURG - SCHLÜPKE

Der 1471 verbürgte Einzelhof wurde um die
Mitte des 16. Jh. an die beiden Koten aufge-
teilt, die aus der Scheune und der Schäferei
gebildet worden waren. Das Haupthaus soll
abgebrochen und nach Wolthausen verkauft
worden sein. Noch heute besteht die Ansied-
lung aus den zwei Hofstellen, die links der
Örtze an der kleinen Straße von Oldendorf
nach Hermannsburg liegen und von Wald um-
geben sind. Das Grundstück von Hof Nr. 1 ist
parkähnlich angelegt und wird von einem
Bach durchzogen, der einen Teich bildet. Das
Zweiständerhaus mit beidseitiger Kübbung
von 1801 war ursprünglich nur am Wohnteil
mit Ziegeln ausgefacht, am Wirtschaftsteil
hingegen verbohlt, wie es für die bäuerliche
Architektur in der Südheide charakteristisch
war. Diese Holzwände sind später zumeist
durch Ziegel ersetzt worden. Weitere Verän-
derungen gehen auf das Jahr 1932 zurück,
als man das Bauernhaus zu Wohnzwecken
umbaute. Zu dem Hof gehören nur zwei Ne-
bengebäude: Die bündig verbretterte Mehr-
zweckscheune von 1845 vereint unter einem


Oldendorf, Örtzheide 4, ehern. Wohnwirtschaftsgebäude



Oldendorf, Örtzheide 4, Treppenspeicher, 1743
(Aufn. 1964)

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