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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0159
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Oldendorf, Zur Bünd 14, Hofanlage


Oldendorf, Zur Bünd 14, Wohnwirtschaftsgebaude


gang der Diele blieb das in Ziegelquadraten
gefaßte Feldsteinpflaster erhalten. Die Hofzu-
fahrt flankiert eine Remise mit Stallungen von
1937, die ein typisches Beispiel für die Archi-
tektur der „Blut und Boden“-Anschauung
dieser Zeit darstellt. Im Rückbezug auf bäuer-
liche Traditionen ist der im Winkel angelegte
Bau in Fachwerk konstruiert, die Gefache sind
in Ziegelziersetzung geschlossen. Der stra-
ßenseitige Giebel ist durch besonderen
Schmuck ausgezeichnet: zwei Dachge-
schoßebenen kragen jeweils vor, wobei Bal-
kenköpfe und Füllstäbe abgerundet sind; eine
Treppe führt in das erste Dachgeschoß und
wird von dem überstehenden Satteldach ge-
schützt.

HERMANNSBURG - MISSELHORN
Der Einzelhof liegt östlich von Hermannsburg
an der Kreisstraße nach Unterlüß. Der seit
1381 verbürgte Hof geht vermutlich noch auf
karolingische Zeit zurück. Die Hofstelle ist
von Wald, Acker- und Heideflächen umge-
ben. Das Wohnwirtschaftsgebäude, ein Roh-
ziegelbau mit Zierbändern vom Ende des
19. Jh., ist um 1960 zu einem Gasthaus um-
gebaut worden. Ein Schafstall aus dem 19.
Jh., als bündig verbretterter Einraumbau mit
Längsdurchfahrt errichtet, ist das älteste zum
Hof gehörige Nebengebäude.

HERMANNSBURG - OLDENDORF
Oldendorf ist 3 km südlich von Hermannsburg
in der Örtzeniederung gelegen. Der Ortskern
befindet sich am westlichen Flußufer. Erst seit
dem 19. Jh. ist eine Ansiedlung östlich der
Örtze entstanden. Die alten Höfe liegen auf
unregelmäßigen Parzellen, die sich in zwei
Reihen entlang dem Ufer erstrecken. Mitten
hindurch zieht sich die - wegen ihres gewun-
denen Verlaufs sogenannte - „Krumme
Straße“. Die östlichen Höfe sind von der
Krummen Straße, die westlichen Höfe hinge-
gen von der Straße „Zur Bünd“ erschlossen,
hinter der sich Streifenfluren anschließen. Ei-

Oldendorf, Örtzheide 2, Wohnwirtschaftsgebäude, um 1900


nem großen Dorfbrand im Jahre 1820 fiel die
Mehrzahl der Bauernhäuser zum Opfer.
Durch Entschädigungen aus der Lüneburger
Brandkasse und viele Spenden wurde ein zü-
giger Wiederaufbau unterstützt.
Ortsbildprägend liegt der große Hof (Örtz-
heide 2) an der Landesstraße 281, die von
Beckedorf über die Örtzebrücke nach
Eschede führt. Das Wohnwirtschaftsgebäude
ist um 1900 als Ziegelbau errichtet worden.
Die bündig verbretterte Scheune mit Längs-
unterfahrt stammt aus Mitte des 18. Jh. Das
kleine, direkt an der Straße gelegene Back-
haus aus Mitte des 19. Jh. besteht aus einem
ziegelgemauerten Ofengewölbe mit einem
Satteldach auf Kurzständern darüber. An ei-
nen Treppenspeicher aus der 1. Hälfte des
18. Jh. wurde im Jahr 1822 spiegelbildlich ein
anderer gesetzt, der ebenfalls in Hochrähm-
zimmerung mit eingezapften Ankerbalken
konstruiert ist.

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