In der von Entwässerungsgräben durchzogenen
Landschaft weiter westlich, wo die weiten Blicke
von einzelnen Waldpartien und alten Birkenal-
leen unterbrochen werden, haben sich vor allem
entlang der Erschließungsstraßen eine Reihe
von Hofanlagen, aber auch Wohnsiedlungen der
jüngeren Zeit angesiedelt. Eine größere Bebau-
ungsdichte ist insbesondere um den 1901 ein-
gerichteten Haltepunkt der Kleinbahn von Soltau
nach Buchholz, Wintermoor Bahnhof, entstan-
den. Dieser Bereich wird in Nord-Süd-Richtung
von den in engem Abstand parallel geführten
Trassen der B 3 und der aus Schneverdingen
kommenden L 171 mit der neuen Anbindung an
die B 3 durchquert sowie von dem Bahngleis
dazwischen.
Nordwestlich dieses Kreuzungsbereiches liegt
auf dem vom Ehrhorner Heuweg über eine
lange Zufahrt erschlossenen Friedhof östlich der
Kapelle die Kriegsgräber- und Gedenkstätte des
Ortes. Insgesamt vier rechteckig oder kreuzför-
mig gestaltete, jeweils von flachen Grabtafeln
gesäumte Bereiche und kreuzförmige Gedenk-
steine erinnern an die Toten vor allem des Zwei-
ten Weltkrieges, wie die Begräbnisstätte für aus-
ländische bzw. russische Soldaten, die Stätte für
1943-45 umgekommene Männer und Frauen
und das Denkmal für gefallene Deutsche Solda-
ten beider Weltkriege. In der Südostecke er-
innert ein 1945 aufgestellter Gedenkstein an
156 KZ-Opfer, die 1945 in Wintermoor bei ei-
nem Transport der Häftlinge und Lazarettinsas-
sen u.a. wohl bei einem Bombardement und vor
allem durch den unmenschlichen Transport aus
Lagern in Nordhausen und Harzungen umge-
kommen sind. Die zunächst in Massengräbern
nahe der Bahn verscharrten Toten sind inzwi-
schen auf unterschiedliche Friedhöfe umgebet-
tet worden. Nachdem 26 von ihnen identifiziert
werden konnten, ist die Anlage 1991/92 mit
Hilfe der Grabtafeln umgestaltet worden.
SCHNEVERDINGEN-GROSSENWEDE
Großenwede ist mit ungefähr 330 Einwohnern
der kleinste Ortsteil der Gemeinde. Er liegt im
Westen von Schneverdingen und bildet mit
Großenwede, Schultenwede 1, Speicher, 1854
seiner Westgrenze gleichzeitig die Grenze zum
Landkreis Verden. Das um eine Straßenkreu-
zung herum verdichtete Haufendorf hat sich an
der ehemals bedeutenden Poststraße von Nien-
burg nach Harburg angesiedelt, die von Tewel in
der südlichen Gemeinde Neuenkirchen über
Lünzen kommend (heute K 29) bei Wesseloh im
Norden die Wümme durchquerte. Die Lage am
Rande der bewegten Hügellandschaft mit dem
etwa 70 Meter hohen Salzberg im Osten und
der nach Westen in das Wümmebecken geneig-
ten feuchten Senke entspricht den ähnlich
günstigen Siedlungsbedingungen der südlich
anschließenden Kreisregion, in der weniger Ein-
zelhöfe sondern eher größere Siedlungseinhei-
ten anzutreffen sind.
Das einzige örtliche Baudenkmal in dem zentra-
len, von alten Hofanlagen und einigen nachträg-
lich abgeteilten Parzellen beherrschten Bereich
steht inmitten der ansonsten stark veränderten
Bausubstanz auf dem nordwestlichen Grund-
stücksbereich von Lauenbrücker Straße 5. Das
wie die meisten Wohnwirtschaftsgebäude des
Ortes in Nordost-Südwestlage ausgerichtete,
auf Findlingsquadern aufgesetzte Vierständer-
Hallenhaus hat trotz seiner Umwandlung zum
Wohnhaus aufgrund von maßstäblichen Fens-
tereinbauten und Dachausbauten in dem neuen,
reetgedeckten Halbwalmdach seine Eigenstän-
digkeit erhalten. Sein kräftiges quadratisches
Fachwerk von 1873 mit den geschosshohen
Eckstreben zeigt sich insbesondere an dem
schlichten schauseitigen Wirtschaftsgiebel, der
durch das mittige Einfahrtstor hinter Vorschauer
symmetrisch gegliedert wird.
Entlang der K 29 zieht sich heute nach Süden,
fast bis zur Ortschaft Lünzen, eine lockere Stra-
ßenbebauung hin. Schon früh hat sich hier an
dem Abzweig nach Schneverdingen die ur-
sprünglich aus zwei Höfen bestehende und nur
wenig erweiterte Siedlung Schultenwede gebil-
det, die im 18.Jh. auch Schultenhöfen genannt
wurde. Auf der östlich der Ortsdurchfahrt liegen-
den früheren Hofstelle „Riebesehl“, Nr. 1, ist
1854 ein ungewöhnlicher Speicher erbaut wor-
den, in dem Honig untergebracht gewesen sein
soll. Er fällt im Ortsbild durch sein zweigeschos-
siges, regelmäßig quadratisches Fachwerk mit
Schneverdingen, Ehrhorn 67, ehern. Schafstall, um 1800
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Landschaft weiter westlich, wo die weiten Blicke
von einzelnen Waldpartien und alten Birkenal-
leen unterbrochen werden, haben sich vor allem
entlang der Erschließungsstraßen eine Reihe
von Hofanlagen, aber auch Wohnsiedlungen der
jüngeren Zeit angesiedelt. Eine größere Bebau-
ungsdichte ist insbesondere um den 1901 ein-
gerichteten Haltepunkt der Kleinbahn von Soltau
nach Buchholz, Wintermoor Bahnhof, entstan-
den. Dieser Bereich wird in Nord-Süd-Richtung
von den in engem Abstand parallel geführten
Trassen der B 3 und der aus Schneverdingen
kommenden L 171 mit der neuen Anbindung an
die B 3 durchquert sowie von dem Bahngleis
dazwischen.
Nordwestlich dieses Kreuzungsbereiches liegt
auf dem vom Ehrhorner Heuweg über eine
lange Zufahrt erschlossenen Friedhof östlich der
Kapelle die Kriegsgräber- und Gedenkstätte des
Ortes. Insgesamt vier rechteckig oder kreuzför-
mig gestaltete, jeweils von flachen Grabtafeln
gesäumte Bereiche und kreuzförmige Gedenk-
steine erinnern an die Toten vor allem des Zwei-
ten Weltkrieges, wie die Begräbnisstätte für aus-
ländische bzw. russische Soldaten, die Stätte für
1943-45 umgekommene Männer und Frauen
und das Denkmal für gefallene Deutsche Solda-
ten beider Weltkriege. In der Südostecke er-
innert ein 1945 aufgestellter Gedenkstein an
156 KZ-Opfer, die 1945 in Wintermoor bei ei-
nem Transport der Häftlinge und Lazarettinsas-
sen u.a. wohl bei einem Bombardement und vor
allem durch den unmenschlichen Transport aus
Lagern in Nordhausen und Harzungen umge-
kommen sind. Die zunächst in Massengräbern
nahe der Bahn verscharrten Toten sind inzwi-
schen auf unterschiedliche Friedhöfe umgebet-
tet worden. Nachdem 26 von ihnen identifiziert
werden konnten, ist die Anlage 1991/92 mit
Hilfe der Grabtafeln umgestaltet worden.
SCHNEVERDINGEN-GROSSENWEDE
Großenwede ist mit ungefähr 330 Einwohnern
der kleinste Ortsteil der Gemeinde. Er liegt im
Westen von Schneverdingen und bildet mit
Großenwede, Schultenwede 1, Speicher, 1854
seiner Westgrenze gleichzeitig die Grenze zum
Landkreis Verden. Das um eine Straßenkreu-
zung herum verdichtete Haufendorf hat sich an
der ehemals bedeutenden Poststraße von Nien-
burg nach Harburg angesiedelt, die von Tewel in
der südlichen Gemeinde Neuenkirchen über
Lünzen kommend (heute K 29) bei Wesseloh im
Norden die Wümme durchquerte. Die Lage am
Rande der bewegten Hügellandschaft mit dem
etwa 70 Meter hohen Salzberg im Osten und
der nach Westen in das Wümmebecken geneig-
ten feuchten Senke entspricht den ähnlich
günstigen Siedlungsbedingungen der südlich
anschließenden Kreisregion, in der weniger Ein-
zelhöfe sondern eher größere Siedlungseinhei-
ten anzutreffen sind.
Das einzige örtliche Baudenkmal in dem zentra-
len, von alten Hofanlagen und einigen nachträg-
lich abgeteilten Parzellen beherrschten Bereich
steht inmitten der ansonsten stark veränderten
Bausubstanz auf dem nordwestlichen Grund-
stücksbereich von Lauenbrücker Straße 5. Das
wie die meisten Wohnwirtschaftsgebäude des
Ortes in Nordost-Südwestlage ausgerichtete,
auf Findlingsquadern aufgesetzte Vierständer-
Hallenhaus hat trotz seiner Umwandlung zum
Wohnhaus aufgrund von maßstäblichen Fens-
tereinbauten und Dachausbauten in dem neuen,
reetgedeckten Halbwalmdach seine Eigenstän-
digkeit erhalten. Sein kräftiges quadratisches
Fachwerk von 1873 mit den geschosshohen
Eckstreben zeigt sich insbesondere an dem
schlichten schauseitigen Wirtschaftsgiebel, der
durch das mittige Einfahrtstor hinter Vorschauer
symmetrisch gegliedert wird.
Entlang der K 29 zieht sich heute nach Süden,
fast bis zur Ortschaft Lünzen, eine lockere Stra-
ßenbebauung hin. Schon früh hat sich hier an
dem Abzweig nach Schneverdingen die ur-
sprünglich aus zwei Höfen bestehende und nur
wenig erweiterte Siedlung Schultenwede gebil-
det, die im 18.Jh. auch Schultenhöfen genannt
wurde. Auf der östlich der Ortsdurchfahrt liegen-
den früheren Hofstelle „Riebesehl“, Nr. 1, ist
1854 ein ungewöhnlicher Speicher erbaut wor-
den, in dem Honig untergebracht gewesen sein
soll. Er fällt im Ortsbild durch sein zweigeschos-
siges, regelmäßig quadratisches Fachwerk mit
Schneverdingen, Ehrhorn 67, ehern. Schafstall, um 1800
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