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Lufen, Peter Ferdinand [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,3): Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen — Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44173#0293
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das zu den ältesten Bauten Krebecks gehören-
de Wohnhaus Hauptstraße 50, wohl aus der
Zeit um 1700, abgetragen worden. Der giebel-
ständig ausgerichtete, doppelgeschossige Fach-
werkbau zeigte im ausladenden Oberstock
breite, lagernde Gefache, einen durchlaufenden
Brustriegel und weitausgreifende Streben in
den Eckgefachen.
Einfluß auf das Straßenbild nimmt das Wohn-
haus Hauptstraße 31, ein ebenfalls giebelstän-
diger Fachwerkbau in Kirchnähe, der als Be-
sonderheit die friesartige Aneinanderreihung der
Andreaskreuze in den Brüstungsgefachen auf-
weist. Aus dem 19.Jh. stammen die beiden
doppelgeschossigen, stockwerkweise abge-
zimmerten Fachwerkbauten Kirchring 19 bzw.
Hauptstraße 25. Einheitliches Prinzip ihrer Fas-
saden ist der rasterartige Aufbau, die hohen,
bis ans Rähm geführten Streben und der Ver-
zicht der Vorkragung.
Kath. Kirche St. Alexander und Brüder
Die kath. Kirche St. Alexander und Brüder in
Krebeck gehört zum Erzpriestersitz Seeburg
des Archidiakonats Nörten. Unter Einbeziehung
eines im Kern spätmittelalterlichen Westturms,
der im 19. Jh. einen verschieferten Spitzhelm er-
hielt, der gute Fernwirkung besitzt und weithin
sichtbar den Ortsmittelpunkt anzeigt, entstand
im Jahre 1716 ein einschiffiger Buntsandstein-
quaderbau mit nur leicht eingezogenem östli-
chen Chor (Hauptstraße 29). Wie der Inschrift
an der Südmauer zu entnehmen ist, stammt
der Bau von „MAUR MEISTER JOAN GEORG
KULMAN“. Oberhalb des von Pilastern einge-
faßten Turmportals steht in einer Nische die Fi-
gur des Kirchenpatrons.
Während der Kirchensaal von einem Spiegelge-
wölbe überspannt wird, weist der Chor ein
Kreuzrippengewölbe auf.
Der spätbarocke Innenraum birgt einen doppel-
stöckigen Hochaltar, gegliedert durch gedrehte
Säulen, Putten, Fruchtgehänge und Vasen. Die
Kreuzigungsdarstellung stammt von J. und G.
Sander (Dingelstädt).
Hervorhebenswert ist der in unmittelbarer Nähe
der Kirche aufgestellte Prozessionsaltar aus
dem Jahre 1823, das Werk eines offenbar länd-
lichen Bildhauers, der noch barocke For-
menelemente verarbeitete. Er schuf einen aus
rotem Sandstein gearbeiteten, 2,50 Meter ho-
hen Prozessionsaltar, bestehend aus einem ge-
schwungenen Altarblock, auf dem eine wuchti-
ge Mensaplatte mit Zahnschnittprofii ruht.
KREBECK - RENSHAUSEN

Der erstmals 1013 ins Licht der Geschichte tre-
tende Ort „Reinolveshusen“, das heutige Rens-
hausen, liegt im nördlichen Teil des Landkreises
Göttingen, im sog. „Dreiländereck“, wo die Alt-
kreise Duderstadt, Göttingen und Northeim Zu-
sammentreffen. Gekennzeichnet ist die topo-
graphische Situation des sich auf etwa 190 Me-
ter ü. NN erstreckenden Dorfes durch den
Übergang der flachwelligen, waldarmen Becken-
landschaft, die seit dem Mittelalter als „Goldene


Krebeck, kath. Kirche St. Alexander und Brüder, Außenbau, Blick von Nordosten


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