Seit den greißiger Jahren dieses Jahrhunderts
hat sich die besiedelte Fläche um ein Vielfa-
ches in Richtung Osten ausgedehnt. Außer
einigen abgeschlossenen Einheiten aus der
Zeit dieser neueren Entwicklung ist der
Bereich von üblichen Ein- und Mehrfamilien-
häusern der verschiedenen Epochen bebaut.
So wie sich im Gebiet der heutigen August-
stadt bereits im 15. Jh. eine erste Siedlung
entwickelt hatte (siehe dort), entstand
während der Regentschaft Herzog Julius' seit
1591 vor dem Harztor (von 1603) wohl im
Zusammenhang mit einem Kalkofen eine
Gruppe von ca. 24 Häusern. Diese um die
Zickerickstraße nördlich von Im Kalten Tale
gelegene Siedlung wurde ebenso wie die in
der Auguststadt im Dreißigjährigen Krieg
zerstört.
Von den zahlreichen an der Heerstraße ge-
legenen Gasthäusern des frühen 17. Jh. ist
wohl in der heutigen Gaststätte Goslarsche
Straße 56/Ecke Im Kalten Tale lediglich eine
Restsubstanz des ehemaligen Gasthauses
„Zur Goldenen Lilie” von 1606 erhalten
geblieben. Das Fachwerkgebäude ist im Lau-
fe der Zeit durch massive Erneuerungen und
Verkleidungen sehr stark verändert worden.
Das im Norden des Bereichs gelegene Schüt-
zenhaus aus dem frühen 19. Jh. (Frankfurter
Straße 4) ersetzt einen Vorgängerbau von
1692. Es ist ein imposanter, langgestreckter
Fachwerkbau, der hinter dem großen Schüt-
zenplatz zurückliegt. Der ursprünglich sym-
metrische Baukörper mit breitem Mittel-
risalit und kräftig gerahmtem Giebeldrei-
eck ist 1896 nach Nordosten um einige
Achsen erweitert worden. Im Nordosten des
Gebäudes haben sich möglicherweise Wall-
reste der ehemaligen Befestigung erhalten.
Als eine der ältesten historischen Anlagen
hat sich das ehemalige Fort „Weiße Schan-
ze” erhalten. Es liegt eingebunden in ein Ein-
familienhausgebiet auf dem Höhenrücken
südwestlich der Goslarschen Straße. Die
heute aus u-förmigen Erdhügeln bestehende
ehemalige Befestigungsanlage wurde wohl
während der Belagerung Wolfenbüttels in
den Schmalkaldischen Kriegen (1542—47)
errichtet. Nach ihrer Zerstörung im Dreißig-
jährigen Krieg ging sie in den Privatbesitz des
Ritterguts Halchter (im heutigen Ortsteil
Halchter) über und wurde später weitgehend
abgetragen. Im. Inneren der Wälle liegt eine
kleine Hofanlage, An der Weißen Schanze
21, deren Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude
aus dem frühen 19. Jh. stammen. Das
Wohnhaus von 1818 ist ein gut erhaltenes
Beispiel eines klassizistischen Gartenhauses,
an das auf der Ostseite ein aufgeschüttetes
Gelände als Garten mit altem Baumbestand
heranreicht. Dieses höhere Niveau wird
durch Steintreppen an den Giebelseiten
erreicht. Das zweigeschossige Fachwerkge-
bäude tritt gartenseitig nur eingeschossig in
Erscheinung und wird durch einen mittigen
Frontispiz über dem Eingang symmetrisch
gegliedert.
Die Siedlungsentwicklung nach dem Dreißig-
jährigen Krieg wurde hier wie auch in der
nördlichen Außenstadt durch eine Auftei-
lung der Vorwerks-Ländereien eingeleitet.
Obwohl es bereits im 17. Jh. vor den Stadt-
toren Gartenflächen gegeben hatte, ent-
stand eine gewerbsmäßige Nutzung nachdem
das Land des „Grauen Vorwerks" im Zuge
der Verlegung des Hofstaates nach Braun-
schweig 1754 vollständig vergeben wurde.
Die Erwerbsgärtnerei hatte hier im Südwe-
sten jedoch nie die Bedeutung wie im Nor-
den der Stadt. Der ehemalige von Herzog
Goslarsche Straße 56, wohl 2. H. 17. Jh
iSchüUenhaus.
Frankfurter Straße 4, Schützenhaus, 1. H. 19. Jh
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Weiße Schanze 21, Hofanlage
Thomaeweg 5, „Gartenhaus",
wohl 1. H. 19. Jh.
Weiße Schanze 21, Wohnhaus von 1818,
Gartenseite
Gartenweg 1, „Streckhof", wohl 1. H. 19. Jh.
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hat sich die besiedelte Fläche um ein Vielfa-
ches in Richtung Osten ausgedehnt. Außer
einigen abgeschlossenen Einheiten aus der
Zeit dieser neueren Entwicklung ist der
Bereich von üblichen Ein- und Mehrfamilien-
häusern der verschiedenen Epochen bebaut.
So wie sich im Gebiet der heutigen August-
stadt bereits im 15. Jh. eine erste Siedlung
entwickelt hatte (siehe dort), entstand
während der Regentschaft Herzog Julius' seit
1591 vor dem Harztor (von 1603) wohl im
Zusammenhang mit einem Kalkofen eine
Gruppe von ca. 24 Häusern. Diese um die
Zickerickstraße nördlich von Im Kalten Tale
gelegene Siedlung wurde ebenso wie die in
der Auguststadt im Dreißigjährigen Krieg
zerstört.
Von den zahlreichen an der Heerstraße ge-
legenen Gasthäusern des frühen 17. Jh. ist
wohl in der heutigen Gaststätte Goslarsche
Straße 56/Ecke Im Kalten Tale lediglich eine
Restsubstanz des ehemaligen Gasthauses
„Zur Goldenen Lilie” von 1606 erhalten
geblieben. Das Fachwerkgebäude ist im Lau-
fe der Zeit durch massive Erneuerungen und
Verkleidungen sehr stark verändert worden.
Das im Norden des Bereichs gelegene Schüt-
zenhaus aus dem frühen 19. Jh. (Frankfurter
Straße 4) ersetzt einen Vorgängerbau von
1692. Es ist ein imposanter, langgestreckter
Fachwerkbau, der hinter dem großen Schüt-
zenplatz zurückliegt. Der ursprünglich sym-
metrische Baukörper mit breitem Mittel-
risalit und kräftig gerahmtem Giebeldrei-
eck ist 1896 nach Nordosten um einige
Achsen erweitert worden. Im Nordosten des
Gebäudes haben sich möglicherweise Wall-
reste der ehemaligen Befestigung erhalten.
Als eine der ältesten historischen Anlagen
hat sich das ehemalige Fort „Weiße Schan-
ze” erhalten. Es liegt eingebunden in ein Ein-
familienhausgebiet auf dem Höhenrücken
südwestlich der Goslarschen Straße. Die
heute aus u-förmigen Erdhügeln bestehende
ehemalige Befestigungsanlage wurde wohl
während der Belagerung Wolfenbüttels in
den Schmalkaldischen Kriegen (1542—47)
errichtet. Nach ihrer Zerstörung im Dreißig-
jährigen Krieg ging sie in den Privatbesitz des
Ritterguts Halchter (im heutigen Ortsteil
Halchter) über und wurde später weitgehend
abgetragen. Im. Inneren der Wälle liegt eine
kleine Hofanlage, An der Weißen Schanze
21, deren Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude
aus dem frühen 19. Jh. stammen. Das
Wohnhaus von 1818 ist ein gut erhaltenes
Beispiel eines klassizistischen Gartenhauses,
an das auf der Ostseite ein aufgeschüttetes
Gelände als Garten mit altem Baumbestand
heranreicht. Dieses höhere Niveau wird
durch Steintreppen an den Giebelseiten
erreicht. Das zweigeschossige Fachwerkge-
bäude tritt gartenseitig nur eingeschossig in
Erscheinung und wird durch einen mittigen
Frontispiz über dem Eingang symmetrisch
gegliedert.
Die Siedlungsentwicklung nach dem Dreißig-
jährigen Krieg wurde hier wie auch in der
nördlichen Außenstadt durch eine Auftei-
lung der Vorwerks-Ländereien eingeleitet.
Obwohl es bereits im 17. Jh. vor den Stadt-
toren Gartenflächen gegeben hatte, ent-
stand eine gewerbsmäßige Nutzung nachdem
das Land des „Grauen Vorwerks" im Zuge
der Verlegung des Hofstaates nach Braun-
schweig 1754 vollständig vergeben wurde.
Die Erwerbsgärtnerei hatte hier im Südwe-
sten jedoch nie die Bedeutung wie im Nor-
den der Stadt. Der ehemalige von Herzog
Goslarsche Straße 56, wohl 2. H. 17. Jh
iSchüUenhaus.
Frankfurter Straße 4, Schützenhaus, 1. H. 19. Jh
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Weiße Schanze 21, Hofanlage
Thomaeweg 5, „Gartenhaus",
wohl 1. H. 19. Jh.
Weiße Schanze 21, Wohnhaus von 1818,
Gartenseite
Gartenweg 1, „Streckhof", wohl 1. H. 19. Jh.
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