richtig mit dem Gesicht nach hinten gewandt; vorn stehen der
nQUQevg und ein anderer Mann, jeder mit einem Stab oder Boots-
haken (xovroc), und hinten handhabt der Ruderbesteurer sein Euder,
das genau wie beim vorderen Fahrzeug dieser Darstellung geformt
ist, gerade mit derselben Bewegung wie in dem letzteren Fahrzeug.
Die Darstellungen aus der Zeit «1er Fünften Dyna-
stie, d. h. aus der zweiten Hälfte des 8. «fahrtan-
Sentls vor (Cler. zeigen gegen die bisher besprochenen Mo-
numente der Vierten Dynastie keine wesentlichen Abweichungen,
abgesehen davon, dass bei den Fahrzeugen der Classe A, d.h. den
kleinen Flussbooten, der Hintersteven viel höher steigt und fast
senkrecht aufgekrümmt erscheint.
a. Das erste dieser kleinen Boote (Classe A) finden wir
d™'.) 'n Dum. Fl. XXV, 3 (Pyramidengräber von Giseh, Grab des
Ur^an), wo es, mit 3 Leuten bemannt, an einem wie Rohr am Ufer
stehenden Papyrusdickicht dahin fährt, vielleicht um eine Ladung
dieser für den Bootsbau (vgl. unten Dum. R. VIII, 3) und sonst
vielfach gebrauchten Stauden abzumähen, wie die Stellung des mitt-
leren Mannes möglicherweise andeuten soll. Der Vorsteven steigt
nur wenig schräg aufwärts und legt sich dann horizontal, um in
einer Spitze zu endigen, auf welcher der vorn einen Riem oder
einen xorräc (den Stossrudern unserer Flussschiffe ähnlich) hand-
habende Mann festen Stand findet: der Hintersteven dagegen steigt
in gerader Linie ziemlich steil (etwa 45°) aufwärts, endigt in einem
rechtwinklig abgeschnittenen Ende und gewährt dem hinteren Rojer
mit seinem Riem oder xnvxng für den Fuss einen festen Stützpunkt.
— Genau dieselbe Form der Steven und auch sonst zeigen die
vier kleinen Boote in Dum. Fl. XXV, 10 (Pyramidengräber von
Saqara, Grab des Raschepses): nur zeigen diese Boote scheinbar eine
grosse Anzahl in kurzen Zwischenräumen von einander aussen an-
gebrachter Rippen. Es sind dies aber, wie wir vermuthen, keine
hölzernen Rippen (Spanten) wie gewöhnlich, sondern wahrschein-
lich Banden (deauoi) von Papyrusbast, welche, zu dreien (wie
die Triglyphen antiker Tempel) dicht neben einander liegend, die
aus längsschiffs liegenden Papyrusstauden wie aus Planken zusam-
mengesetzten Bordwände zusammenhalten (vgl. Dum. R. VIII). Die
Bemannung besteht auch hier immer aus 3 Leuten, welche Stichruder
mit ovalen, nach oben zugespitzten Ruderblättern führen, und auf
der Mitte jedes Boots sind die transportirten Thiere in Behältern
verladen oder einfach festgebunden; die Rinder werden schwimmend
über den Strom oder wohl eher über einen Canal gebracht und
vom Boot bloss begleitet und dirigirt, wobei die Leute schwach
gewordenen jungen Thieren zu helfen suchen. Im dritten Boot ist
anscheinend ein besonderer Sitz, ähnlich wie in Dum. R. VHI, h
und Fl. XXVIII, 9, angebracht. — Ganz ähnliche Formen zei-
gen auch die acht Boote, welche in der gegenwärtigen Publi-
cation auf einer Tafel zusammen mit Jagd-, Ernte- und Spiel-Sce-
nen abgebildet sind, also Dum. R. VIII, a—ll (Pyramidengräber
von Saqara, Grab des Ti). Das erste Boot (a) in der obersten
Reihe hat genau wie in der vorigen Darstellung den stark aufge-
krümmten Hintersteven und den in die Horizontale umgebogenen
Vorsteven mit rechtwinklig abschneidenden Enden, ebenso 3 Mann
und begleitet, auch eine Heerde Rinder über das Wasser des Stro-
mes oder des Oanals. ("Weiterhin scheinen Leute mit einer Art
Lasso' aus Papyrusbast ein Krokodil fangen zu wollen, und andere
schneiden die Papyrusstauden (?) ab und tragen sie in Garben fort.
Während die zweite Reihe bloss athletische Spiele, die dritte ausser
solchen anscheinend eine Weinlese zeigt, führt uns die vierte und
fünfte Thierscenen vor, darunter auch die Jagd auf Antilopen mit-
telst eines regelmässig geschlagenen Taues, d. h. eines geflochtenen
Tau-Lasso's). Höchst interessant und von ganz besonderemWerthe
für uns ist aber die sechste Reihe, welche die Werkstatt (Bahn)
eines Reepschlägers (d h. Schiffsseilers, axniviomt/xßoXevg) dar-
stellt mit der erläuternden Beisehrift: ___ocnzi II ft 8 ö *"*** H D$3
nät SasM en sep, „das Drehen der Taue aus Flachs (Hanf?)." Rechts
neben einem Bündel Rohmaterial (in der hieroglyphischen Beischrift als
HD sep [kopt. cenni linuni\ bezeichnet) hockt der Reepschläger,
welcher die Stränge (znQni) zusammendreht, und am anderen Ende,
links, zieht sein „Junge" das fertige Tau (aymvinv) aus, das ausser-
dem, um es fest und straff zu halten, mittelst eines aufgehängten
Gewichts beschwert ist. Darunter sind die fertigen Producte der
Arbeit dargestellt, d h. zwei in „Scheiben" Qirjoviiara) aufge-
schossene Taue und ein bestroppter Block Qcrtriyß.ia). Die uijqv-
/.iccrct bestehen aus einer grossen Anzahl kreisförmiger Windungen
eines einzigen langen Taues, das spiralförmig aufgeschossen ist
wie die y.nlq'öici der Seeurkunden, wie alle unsere heutigen langen
Taue und z. B. auch die Telegraphenkabel, welche von Dampfern
für unterseeische Verbindungen gelegt werden. Sie sind an zwei
gegenüberliegenden Punkten des Kreises mittelst besonderer kleiner
Bindsei festgebunden, und die Enden sind zwischen beiden Banden
in der Peripherie verstochen: um dies Alles aber sichtbar zu machen,
hat der Künstler sie nicht horizontal liegend wie in Wirklichkeit
gezeichnet, sondern sie auf die hohe Kante gestellt. Dasselbe gilt
von dem „Block" {%Qn%i\La), wie die binnenländischen Flaschen-
zugkloben an Bord von Seeschiffen heissen. Während manche Ge-
lehrte bisher noch zweifelten, ob schon die Aegypter, wie später
die Griechen, diese Blöcke gehabt hätten (ein Ausrüstungsstück,
dessen Fehlen bei so vollkommenen Schiffen wie den ägyptischen
kein Sachverständiger für möglich halten konnte), finden wir solch
einen Block hier nicht nur überhaupt dargestellt, sondern genau in
derselben Form (eine Art „Violinblock"), wie er in manchen Stel-
len der Takelage noch heute im Gebrauch ist, und wie er nament-
lich in den Klappläufern (Flaschenzügen) am Unterende der Wanten
bei den mittelalterlichen Galeeren, dem Schiff auf dem Grabe der
Naevoleia Tyche in Pompeji und bei dem Berliner Penterenmodell
(1864 erbaut) zu sehen ist. Das längliche, etwa melonenförmige, aber
nach oben zugespitzte Gehäuse, welches die Rollen enthält, über
welche später die laufenden Taue fahren sollen, und das deshalb einen
die Oberkante (in unserer Zeichnung) mit der Unterkante verbinden-
den und demgemäss hier nicht sichtbaren Schlitz enthält, ist (in einer
rechtwinklig auf den Schlitz stehenden Ebene) mit einem Taustropp
umwunden, der in einer Hohlkehle festliegt und von dem vierfachen
starken, durch ein Querbindsel abgeschlossenen Haupttau ausgeht,
dessen Ende der Block bildet. (Rechts davon scheint inmitten einer
Gruppe Vorräthe ein Bootssessel, rechts oben noch ein Block {cqo%i-
Ma] dargestellt zu sein.) — Die folgende siebente Reihe unserer Tafel
zeigt uns dann wieder drei Boote (b—d) auf Stapel, welchen die
eben gefertigten Taue angelegt werden: bei b hat der vorderste Mann
gerade erst das erste dreifache Tauband an dem Vorsteven-Kopf
angelegt, während die drei anderen Leute anscheinend die Innen-
banden (&Q(ioviai) festziehen; bei c wird das Band um den Kopf des
Hinterstevens gerade festgezogen, und bei d sind alle dreifachen
Banden schon angelegt und von den vier Leuten zieht jeder noch
eines derselben fester an, während unter dem Vorsteven noch drei
Scheiben von Tauen lagern (wieder auf der hohen Kante gezeichnet
und mit nur einfach verstochenen Enden). Die Stevenform aller
drei Boote ist genau wie bei den vorigen Monumenten dieser Pe-
nQUQevg und ein anderer Mann, jeder mit einem Stab oder Boots-
haken (xovroc), und hinten handhabt der Ruderbesteurer sein Euder,
das genau wie beim vorderen Fahrzeug dieser Darstellung geformt
ist, gerade mit derselben Bewegung wie in dem letzteren Fahrzeug.
Die Darstellungen aus der Zeit «1er Fünften Dyna-
stie, d. h. aus der zweiten Hälfte des 8. «fahrtan-
Sentls vor (Cler. zeigen gegen die bisher besprochenen Mo-
numente der Vierten Dynastie keine wesentlichen Abweichungen,
abgesehen davon, dass bei den Fahrzeugen der Classe A, d.h. den
kleinen Flussbooten, der Hintersteven viel höher steigt und fast
senkrecht aufgekrümmt erscheint.
a. Das erste dieser kleinen Boote (Classe A) finden wir
d™'.) 'n Dum. Fl. XXV, 3 (Pyramidengräber von Giseh, Grab des
Ur^an), wo es, mit 3 Leuten bemannt, an einem wie Rohr am Ufer
stehenden Papyrusdickicht dahin fährt, vielleicht um eine Ladung
dieser für den Bootsbau (vgl. unten Dum. R. VIII, 3) und sonst
vielfach gebrauchten Stauden abzumähen, wie die Stellung des mitt-
leren Mannes möglicherweise andeuten soll. Der Vorsteven steigt
nur wenig schräg aufwärts und legt sich dann horizontal, um in
einer Spitze zu endigen, auf welcher der vorn einen Riem oder
einen xorräc (den Stossrudern unserer Flussschiffe ähnlich) hand-
habende Mann festen Stand findet: der Hintersteven dagegen steigt
in gerader Linie ziemlich steil (etwa 45°) aufwärts, endigt in einem
rechtwinklig abgeschnittenen Ende und gewährt dem hinteren Rojer
mit seinem Riem oder xnvxng für den Fuss einen festen Stützpunkt.
— Genau dieselbe Form der Steven und auch sonst zeigen die
vier kleinen Boote in Dum. Fl. XXV, 10 (Pyramidengräber von
Saqara, Grab des Raschepses): nur zeigen diese Boote scheinbar eine
grosse Anzahl in kurzen Zwischenräumen von einander aussen an-
gebrachter Rippen. Es sind dies aber, wie wir vermuthen, keine
hölzernen Rippen (Spanten) wie gewöhnlich, sondern wahrschein-
lich Banden (deauoi) von Papyrusbast, welche, zu dreien (wie
die Triglyphen antiker Tempel) dicht neben einander liegend, die
aus längsschiffs liegenden Papyrusstauden wie aus Planken zusam-
mengesetzten Bordwände zusammenhalten (vgl. Dum. R. VIII). Die
Bemannung besteht auch hier immer aus 3 Leuten, welche Stichruder
mit ovalen, nach oben zugespitzten Ruderblättern führen, und auf
der Mitte jedes Boots sind die transportirten Thiere in Behältern
verladen oder einfach festgebunden; die Rinder werden schwimmend
über den Strom oder wohl eher über einen Canal gebracht und
vom Boot bloss begleitet und dirigirt, wobei die Leute schwach
gewordenen jungen Thieren zu helfen suchen. Im dritten Boot ist
anscheinend ein besonderer Sitz, ähnlich wie in Dum. R. VHI, h
und Fl. XXVIII, 9, angebracht. — Ganz ähnliche Formen zei-
gen auch die acht Boote, welche in der gegenwärtigen Publi-
cation auf einer Tafel zusammen mit Jagd-, Ernte- und Spiel-Sce-
nen abgebildet sind, also Dum. R. VIII, a—ll (Pyramidengräber
von Saqara, Grab des Ti). Das erste Boot (a) in der obersten
Reihe hat genau wie in der vorigen Darstellung den stark aufge-
krümmten Hintersteven und den in die Horizontale umgebogenen
Vorsteven mit rechtwinklig abschneidenden Enden, ebenso 3 Mann
und begleitet, auch eine Heerde Rinder über das Wasser des Stro-
mes oder des Oanals. ("Weiterhin scheinen Leute mit einer Art
Lasso' aus Papyrusbast ein Krokodil fangen zu wollen, und andere
schneiden die Papyrusstauden (?) ab und tragen sie in Garben fort.
Während die zweite Reihe bloss athletische Spiele, die dritte ausser
solchen anscheinend eine Weinlese zeigt, führt uns die vierte und
fünfte Thierscenen vor, darunter auch die Jagd auf Antilopen mit-
telst eines regelmässig geschlagenen Taues, d. h. eines geflochtenen
Tau-Lasso's). Höchst interessant und von ganz besonderemWerthe
für uns ist aber die sechste Reihe, welche die Werkstatt (Bahn)
eines Reepschlägers (d h. Schiffsseilers, axniviomt/xßoXevg) dar-
stellt mit der erläuternden Beisehrift: ___ocnzi II ft 8 ö *"*** H D$3
nät SasM en sep, „das Drehen der Taue aus Flachs (Hanf?)." Rechts
neben einem Bündel Rohmaterial (in der hieroglyphischen Beischrift als
HD sep [kopt. cenni linuni\ bezeichnet) hockt der Reepschläger,
welcher die Stränge (znQni) zusammendreht, und am anderen Ende,
links, zieht sein „Junge" das fertige Tau (aymvinv) aus, das ausser-
dem, um es fest und straff zu halten, mittelst eines aufgehängten
Gewichts beschwert ist. Darunter sind die fertigen Producte der
Arbeit dargestellt, d h. zwei in „Scheiben" Qirjoviiara) aufge-
schossene Taue und ein bestroppter Block Qcrtriyß.ia). Die uijqv-
/.iccrct bestehen aus einer grossen Anzahl kreisförmiger Windungen
eines einzigen langen Taues, das spiralförmig aufgeschossen ist
wie die y.nlq'öici der Seeurkunden, wie alle unsere heutigen langen
Taue und z. B. auch die Telegraphenkabel, welche von Dampfern
für unterseeische Verbindungen gelegt werden. Sie sind an zwei
gegenüberliegenden Punkten des Kreises mittelst besonderer kleiner
Bindsei festgebunden, und die Enden sind zwischen beiden Banden
in der Peripherie verstochen: um dies Alles aber sichtbar zu machen,
hat der Künstler sie nicht horizontal liegend wie in Wirklichkeit
gezeichnet, sondern sie auf die hohe Kante gestellt. Dasselbe gilt
von dem „Block" {%Qn%i\La), wie die binnenländischen Flaschen-
zugkloben an Bord von Seeschiffen heissen. Während manche Ge-
lehrte bisher noch zweifelten, ob schon die Aegypter, wie später
die Griechen, diese Blöcke gehabt hätten (ein Ausrüstungsstück,
dessen Fehlen bei so vollkommenen Schiffen wie den ägyptischen
kein Sachverständiger für möglich halten konnte), finden wir solch
einen Block hier nicht nur überhaupt dargestellt, sondern genau in
derselben Form (eine Art „Violinblock"), wie er in manchen Stel-
len der Takelage noch heute im Gebrauch ist, und wie er nament-
lich in den Klappläufern (Flaschenzügen) am Unterende der Wanten
bei den mittelalterlichen Galeeren, dem Schiff auf dem Grabe der
Naevoleia Tyche in Pompeji und bei dem Berliner Penterenmodell
(1864 erbaut) zu sehen ist. Das längliche, etwa melonenförmige, aber
nach oben zugespitzte Gehäuse, welches die Rollen enthält, über
welche später die laufenden Taue fahren sollen, und das deshalb einen
die Oberkante (in unserer Zeichnung) mit der Unterkante verbinden-
den und demgemäss hier nicht sichtbaren Schlitz enthält, ist (in einer
rechtwinklig auf den Schlitz stehenden Ebene) mit einem Taustropp
umwunden, der in einer Hohlkehle festliegt und von dem vierfachen
starken, durch ein Querbindsel abgeschlossenen Haupttau ausgeht,
dessen Ende der Block bildet. (Rechts davon scheint inmitten einer
Gruppe Vorräthe ein Bootssessel, rechts oben noch ein Block {cqo%i-
Ma] dargestellt zu sein.) — Die folgende siebente Reihe unserer Tafel
zeigt uns dann wieder drei Boote (b—d) auf Stapel, welchen die
eben gefertigten Taue angelegt werden: bei b hat der vorderste Mann
gerade erst das erste dreifache Tauband an dem Vorsteven-Kopf
angelegt, während die drei anderen Leute anscheinend die Innen-
banden (&Q(ioviai) festziehen; bei c wird das Band um den Kopf des
Hinterstevens gerade festgezogen, und bei d sind alle dreifachen
Banden schon angelegt und von den vier Leuten zieht jeder noch
eines derselben fester an, während unter dem Vorsteven noch drei
Scheiben von Tauen lagern (wieder auf der hohen Kante gezeichnet
und mit nur einfach verstochenen Enden). Die Stevenform aller
drei Boote ist genau wie bei den vorigen Monumenten dieser Pe-