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Dümichen, Johannes [Editor]
Der Grabpalast des Patuamenap in der thebanischen Nekropolis: in volständiger Copie seiner Inschriften und bildlichen Darstellungen und mit Übers. und Erl. derselben (Band 1): Inschriften über Titel und Würden der Verstorbenen und Verzeichnis der alljährlichen Todtenfesttage — Leipzig, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.3361#0064
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Dingen, die heraustreten an seinen Opfertisch alltäglich und an allen den himmlischen und irdischen Festen
als Bedarf für den Altar am Neumond, am sechsten und siebenten des Monats, an dem Feste Vag und an
dem Feste des Thot, seiner geliebten Mutter, der im Zustand der vollen Glückseligkeit bei dem grossen Gotte
sich befindenden Herrin des Hauses Namenchtas, der verstorbenen».

Bezüglich der hier als himmlische und irdische gesonderten Feste, von denen dann nachfolgend nicht die
ganze Reihe derselben, sondern nur im Auszug drei der ersteren, nämlich der Neumondstag, der sechste und
siebente Mondtag und von letzteren nur die beiden in die zweite Hälfte des Monats Thot fallenden Feste,
das Fest Vag und das des Thot genannt werden, da muss ich wieder auf den schon mehrfach von mir citirten
Kalender von Medinet-Habu verweisen, in welchem uns in derselben Sonderung der Feste das ausführlichste
Verzeichniss derselben vorliegt, cf. «Kai. Inschr.», Tafel III—IX, wo die «für den Kultustempel des Königs
Eamses III. auf der Westseite von Theben «im Verlaufe des Monats zu feiernden himmlischen Feste» der Reihe
nach aufgezahlt sind, mit genauer Berechnung der für jedes dieser Feste zu machenden Lieferungen, und
Tafel X—XXXIV, wo die in eben jenem Tempel «im Verlaufe des Jahres zu feiernden irdischen Feste» in
derselben Weise verzeichnet und die für sie zu machenden Lieferungen berechnet sind.

Zur Klarstellung der verschiedenen ägyptischen Kalender, des festen und Wandeljahres, des Kanopischen
und Alexandrinischen Kalenders und anderer kalendarischer Fragen — auf welchem Gebiete der Forschung
unter den Vertretern der Aegyptologie in den letzten Jahrzehnten vorzugsweise die Arbeiten von Lepsius,
Em. de Rouge, Brugsch und Lieblein zu werthvollen sicheren Resultaten geführt haben — sind in den letzten
Jahren auch von unserem Wiener Collegen Dr. Krall mehrere dieses schwierige Thema eingehend behandelnde
Arbeiten veröffentlicht worden, durch die das grosse Räthsel des ägyptischen Kalenders zwar noch keines-
wegs vollständig gelöst, doch seiner Lösung wieder um ein gutes Stück näher gebracht worden ist, und auch
Brugsch ist jetzt in Heft II seines «Thes. inscr. mgypt.y), früher von ihm vertheidigte Annahmen hier und da
aufgebend, in gerade besonders wichtigen Punkten den ungemein ansprechenden Kalenderinterpretationen
von Dr. Krall beigetreten, cf. Krall «Studien zur Geschichte des alten Aegypten», in den Sitzungsberichten
der Wiener Akademie der Wissenschaften XCVIII. Bd., III. Heft, S. 835—912 (auch im Separatabdruck er-
schienen) und Brugsch a. a. 0., S. 308 fi.

TAFEL XVIII—XXVI.

Eine für die Deutung des grossen Opferspendentextes der Tafeln VII—XII wichtige Zusammenstellung
der aus einer Reihe von Opferlisten der verschiedensten Epochen sich ergebenden Varianten in der Namens-
schreibung der in jenen Listen aufgezählten Gegenstände. In dem voranstehenden Verzeichniss der Tafeln
S. XV und XVI ist genau angegeben, woher die einzelnen Listen stammen.


 
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