hellenistische Münde. Echte und nachgeahmte Wandverkleidungen 75
sich diesen Luxus auch Privathäuser, vereinzelt z. B. in Pergamon,
welche Wirkungen man auch mit farbigem Stuck zu erzielen verstand,
zeigen uns noch die Wände sowohl prienes, wie, wenn auch etwas ver-
gröbert, diejenigen Pompejis aus dem zweiten Jahrhundert und bis
ziemlich weit in das erste hinein. Daß die Basilika so ausgeschmückt
war, ist schon erwähnt. Auch an manchen Privathäusern ist diese
Vekorationsweise erhalten, teils unmittelbar, teils später erneuert
oder unter jüngeren Übermalungen. Deutlich sehen wir, wie diese
uns im griechischen Grient schon des dritten Jahrhunderts jetzt mehr-
fach begegnende Runstweise von dort aus auch den Westen erobert hat.
Bereits im Grient begann sie ihre massige Art zu ändern,' in
verschiedenartigster weise eingefaßte Guaderbänder, zwischen Gr-
thostaten und obere wand gelegt, mitunter auch schon friesartig
behandelte figürliche Streifen bringen in delischen Häusern neues
Leben in die starre Materie. Auch in Pompeji zeigen vereinzelte
Malereien auf dem Band zwischen Grthostaten und aufgehender
wand, auch wohl einmal weiter oben, den Durchbruch neuer Re-
gung der Phantasie und des malerischen Gefühls. Aber die Freude
am schönen ausländischen Marmormaterial, das Bestreben, was
man in edlem Material nicht geben konnte, in Stuck nachzuahmen,
drängte solch leise beginnende Neigungen zu inhaltsreichem figür-
lichem Schmuck noch lange zurück, stärker in Pompeji, als z. ö.
auf Delos. Erst, im letzten Jahrhundert v.Lhr. wandelte sich diese
starr architektonische Artfund zwar rn einer Weise, die neuerdings
auch aüf"Ve!os'und in Pergamon vereinzelt sich zu zeigen beginnt,
für die manche einzelne Anregungen ebenfalls auch aus Ägypten
gekommen sein mögen, wenn auch entsprechende ganze Wan8e bis
IHkürur ln'M"nz zertrümmertem Zustand an einem Punkte Ale-
xandrias gefunden sind, für die es jedoch in der wirklichen helleni-
stischen Architektur sowohl im Gsten, wie auch in Sizilien, dem süd-
lichen und mittleren Italien nicht fehlt an zahlreichen und bedeut-
samen Vergleichspunkten, war jene erste künstlerische vekorations-
weise, die uns in Pompeji begegnet, schon ein Rompromiß zwischen
Wollen und Rönnen, zwischen dem Wunsch, in Räumen zu leben,
die durch den Reiz architektonisch konstruierter wände und echten,
womöglich farbigen Materials wirken wollten und der Unmöglich-
keit, anders als durch möglichst korrekte Nachbildung solcher Wände
sich zu helfen, so wurde die nunmehr auftretende Art ein versuch,
sich diesen Luxus auch Privathäuser, vereinzelt z. B. in Pergamon,
welche Wirkungen man auch mit farbigem Stuck zu erzielen verstand,
zeigen uns noch die Wände sowohl prienes, wie, wenn auch etwas ver-
gröbert, diejenigen Pompejis aus dem zweiten Jahrhundert und bis
ziemlich weit in das erste hinein. Daß die Basilika so ausgeschmückt
war, ist schon erwähnt. Auch an manchen Privathäusern ist diese
Vekorationsweise erhalten, teils unmittelbar, teils später erneuert
oder unter jüngeren Übermalungen. Deutlich sehen wir, wie diese
uns im griechischen Grient schon des dritten Jahrhunderts jetzt mehr-
fach begegnende Runstweise von dort aus auch den Westen erobert hat.
Bereits im Grient begann sie ihre massige Art zu ändern,' in
verschiedenartigster weise eingefaßte Guaderbänder, zwischen Gr-
thostaten und obere wand gelegt, mitunter auch schon friesartig
behandelte figürliche Streifen bringen in delischen Häusern neues
Leben in die starre Materie. Auch in Pompeji zeigen vereinzelte
Malereien auf dem Band zwischen Grthostaten und aufgehender
wand, auch wohl einmal weiter oben, den Durchbruch neuer Re-
gung der Phantasie und des malerischen Gefühls. Aber die Freude
am schönen ausländischen Marmormaterial, das Bestreben, was
man in edlem Material nicht geben konnte, in Stuck nachzuahmen,
drängte solch leise beginnende Neigungen zu inhaltsreichem figür-
lichem Schmuck noch lange zurück, stärker in Pompeji, als z. ö.
auf Delos. Erst, im letzten Jahrhundert v.Lhr. wandelte sich diese
starr architektonische Artfund zwar rn einer Weise, die neuerdings
auch aüf"Ve!os'und in Pergamon vereinzelt sich zu zeigen beginnt,
für die manche einzelne Anregungen ebenfalls auch aus Ägypten
gekommen sein mögen, wenn auch entsprechende ganze Wan8e bis
IHkürur ln'M"nz zertrümmertem Zustand an einem Punkte Ale-
xandrias gefunden sind, für die es jedoch in der wirklichen helleni-
stischen Architektur sowohl im Gsten, wie auch in Sizilien, dem süd-
lichen und mittleren Italien nicht fehlt an zahlreichen und bedeut-
samen Vergleichspunkten, war jene erste künstlerische vekorations-
weise, die uns in Pompeji begegnet, schon ein Rompromiß zwischen
Wollen und Rönnen, zwischen dem Wunsch, in Räumen zu leben,
die durch den Reiz architektonisch konstruierter wände und echten,
womöglich farbigen Materials wirken wollten und der Unmöglich-
keit, anders als durch möglichst korrekte Nachbildung solcher Wände
sich zu helfen, so wurde die nunmehr auftretende Art ein versuch,