338 Etrurien.
Poggio Moniano.
das Innere bis an den Bolsener See vorgeschoben worden sein.
Schwerlich lange vor Beginn des ersten Jahrtausends.
Eine andere in voretruskische Zeit hinaufragende Ansiedelung
muß auf dem Poggio Montano [397] gelegen haben, einer Anhöhe
etwa 4 Kilometer wnw. von Vetralla, oberhalb des Fossatello ge-
nannten Baches, der hernach in den Biedano mündet, der seine
Wasser in die Marta abführt. Noch heute geht hier ein Weg
vorüber, der die Verbindung herstellt zwischen Vetralla und Norchia,
welches in etruskischer Zeit zusammen mit dem 10 Kilometer
nördlich auf dem welligen Tiefplateau auf der Nordseite der Marta
gelegenen. Toscanella die beiden bedeutendsten Orte des- Talgebietes
der Marta gewesen zu sein scheinen. Vetralla und Bieda waren
die Etruskerfestungen, die die durch die Natur gewiesenen Aus-
gänge vom Ciminer Wald in das Flußgebiet der Marta beherrschten.
Gewiß etruskischem Straßenzuge folgend, wie Koch und seine
Mitarbeiter armehmen (RM. NXX, 1915, 180—184), zieht die spätere
Via Clodia an Bieda vorüber, stellt nordwärts zunächst die Ver-
bindung her mit der Hochstraße, die zu allen Zeiten von Corneto
nach Vetralla-Viterbo geführt haben muß und zieht dann weiter
nach Norchia und Toscanella. Bei Norchia vereinigt sich mit
ihr jener Weg, an dem Poggio Montano liegt. Er gibt die Ver-
bindung des oberen Martatalgebiets mit dem zweiten Durchlaß
durch den Ciminer Wald, den Vetralla beherrschte und durch den
die spätere Via Cassia zog, wie noch heute die Bahn. Durch
diese Naturbedingnisse mag es sich erklären, wenn schon die „Ita-
liker“ auf Poggio Montanb sich festsetzten. Allerdings wohl noch
eine sehr bescheidene Ansiedelung, in damals vielleicht noch wenig
urbarem Waldgebiet; denn klein ist bis jetzt die Zahl der Brand-
gräber gegenüber den vielen Bestattungsgräbern, welche ein rasches
Aufsteigen in der ersten etruskischen Zeit bezeugen. Später, nach
dem 6. Jahrhundert, scheint die Etruskersiedelung eingegangen zu
sein, vielleicht infolge der günstiger gelegenen, nachher angelegten
Nachbarsiedeluiigen weiter nördlich, östlich und südlich. Weder
bei Norchia noch bei Castel d’Asso, noch bei Vetralla oder Bieda
sind bis jetzt Spuren einer Italikerniederlassung gefunden. Erst
weiter, östlich, im Flußgebiet des Tiber, beginnen sie wieder. —
Über die Grabungen, welche, leider nicht fachmännisch beaufsichtigt,
schon 1903 stattfanden, ist erst Not. 1914, 297—362 ein kom-
binierter Bericht des Ausgräbers Rossi Danielli und Colinis
erschienen, letzterer im wesentlichen die typologischeu Ergebnisse
zusammenfassend. Die Fundstücke, soweit erhalten, sind in den
Museen von Viterbo und Florenz; der Zusammenhang der Fund-
stücke nach den Gräbern ist pur teilweise festgehalten. — In
den Halden einer Senkung, welche zum Bach herabführt, fanden
sich die Gräber. Und zwar die Brandgräber und früheren Fossa-
Poggio Moniano.
das Innere bis an den Bolsener See vorgeschoben worden sein.
Schwerlich lange vor Beginn des ersten Jahrtausends.
Eine andere in voretruskische Zeit hinaufragende Ansiedelung
muß auf dem Poggio Montano [397] gelegen haben, einer Anhöhe
etwa 4 Kilometer wnw. von Vetralla, oberhalb des Fossatello ge-
nannten Baches, der hernach in den Biedano mündet, der seine
Wasser in die Marta abführt. Noch heute geht hier ein Weg
vorüber, der die Verbindung herstellt zwischen Vetralla und Norchia,
welches in etruskischer Zeit zusammen mit dem 10 Kilometer
nördlich auf dem welligen Tiefplateau auf der Nordseite der Marta
gelegenen. Toscanella die beiden bedeutendsten Orte des- Talgebietes
der Marta gewesen zu sein scheinen. Vetralla und Bieda waren
die Etruskerfestungen, die die durch die Natur gewiesenen Aus-
gänge vom Ciminer Wald in das Flußgebiet der Marta beherrschten.
Gewiß etruskischem Straßenzuge folgend, wie Koch und seine
Mitarbeiter armehmen (RM. NXX, 1915, 180—184), zieht die spätere
Via Clodia an Bieda vorüber, stellt nordwärts zunächst die Ver-
bindung her mit der Hochstraße, die zu allen Zeiten von Corneto
nach Vetralla-Viterbo geführt haben muß und zieht dann weiter
nach Norchia und Toscanella. Bei Norchia vereinigt sich mit
ihr jener Weg, an dem Poggio Montano liegt. Er gibt die Ver-
bindung des oberen Martatalgebiets mit dem zweiten Durchlaß
durch den Ciminer Wald, den Vetralla beherrschte und durch den
die spätere Via Cassia zog, wie noch heute die Bahn. Durch
diese Naturbedingnisse mag es sich erklären, wenn schon die „Ita-
liker“ auf Poggio Montanb sich festsetzten. Allerdings wohl noch
eine sehr bescheidene Ansiedelung, in damals vielleicht noch wenig
urbarem Waldgebiet; denn klein ist bis jetzt die Zahl der Brand-
gräber gegenüber den vielen Bestattungsgräbern, welche ein rasches
Aufsteigen in der ersten etruskischen Zeit bezeugen. Später, nach
dem 6. Jahrhundert, scheint die Etruskersiedelung eingegangen zu
sein, vielleicht infolge der günstiger gelegenen, nachher angelegten
Nachbarsiedeluiigen weiter nördlich, östlich und südlich. Weder
bei Norchia noch bei Castel d’Asso, noch bei Vetralla oder Bieda
sind bis jetzt Spuren einer Italikerniederlassung gefunden. Erst
weiter, östlich, im Flußgebiet des Tiber, beginnen sie wieder. —
Über die Grabungen, welche, leider nicht fachmännisch beaufsichtigt,
schon 1903 stattfanden, ist erst Not. 1914, 297—362 ein kom-
binierter Bericht des Ausgräbers Rossi Danielli und Colinis
erschienen, letzterer im wesentlichen die typologischeu Ergebnisse
zusammenfassend. Die Fundstücke, soweit erhalten, sind in den
Museen von Viterbo und Florenz; der Zusammenhang der Fund-
stücke nach den Gräbern ist pur teilweise festgehalten. — In
den Halden einer Senkung, welche zum Bach herabführt, fanden
sich die Gräber. Und zwar die Brandgräber und früheren Fossa-