340 Eirunen.
Poggio Montano. Caere.
sind behandelt Not. 1914, 308—312, eins der gut erhaltenen Ziro-
grä.ber ist abgebildet 309, Fig. 2, Geschirr daraus Fig. 3—fl.
Letzteres zeigt außer spät einheimischen Formen, die neben ele-
gantem Aschentopf (Fig. 3) auch eine recht plumpe Kanne (Fig. 5)
vorführen, eine jener zweihenkligen Schalen, die auf z. T. hellem
Grund geometrische Linearmuster geben, wie sie als Importstücke
der griechischen geometrischen Zeit bekannt sind (Fig. 6). Das-
selbe Grab enthielt üblicherweise Lanzenspitze und „Rasiermesser“
gepaart, letzteres mit angenietet gewesenem Griff, dazu ein Eisen-
messer. Auch die Fibelformen, kaum mehr einfache Bogenfibeln,
dagegen einfache Schlangenfibeln, Kahnfibeln u. ä. weisen in die
letzte Zeit der Pozzogräber Südetruriens, also 8. Jahrhundert, in
dieselbe Periode mit den jüngsten Bisenziogräbern. Zwischen den
drei Zirogräbern und den ersten Fossagräbern klafft wenig Raum
mehr, darin hat Colini 354 recht. Also werden wir, da die Ver-
letzungen der Brandgräber immerhin Annahme einer kurzen Unter-
brechung anraten, die kleine Italikersiedelung in die letzte Zeit
vor der Etruskerbesetzung, vielleicht auf dem Rückzug vor dieser
neuen, von der Küste eindringenden Welle, ansetzen. Möglich
wäre ja auch noch ein kurzes gleichzeitiges Siedeln beider Stämme
auf dieser Höhe.
Der letzte Platz nördlich des Tiber, wo auf der Abdachung
des toskanischen Flügellandes südlich des Ciminer Waldes und
seiner westlichen Fortsetzung in Gestalt der T'olfaberge nach dem
Meere zu noch Gräber verbrennender „Italiker“ gefunden sind, ist
Caere [5Pd], Später eine ausgedehnte Etruskerstadt, deren monu-
mentale Gräberanlagen auf dem langgestreckten Hügel der Ban-
ditaccia im Norden, früher am Abhang des Monte Abetone im
Süden (Tomba Gampana) uns von dem Caere der etruskischen
Hälfte der römischen Königszeit und des nächstfolgenden Jahr-
hundert, s eine große Vorstellung geben, mag die Italikersiedelung
ein kleiner Flecken gewesen sein, der sich vermutlich auf dem-
selben westlichen Sporn der weitgehenden Hochfläche, welche das
spätere Caere trug, festgesetzt hatte, den das heutige Städtchen
wieder einnimmt und füllt. Wer dort starb, wurde am einfachsten
an dem noch heute durch die Naturgestaltung des Felsens von-
geschriebenen Stadteingang herausgetragen, durch die kurze Schluchi
hindurch, welche den kleinen Stadthügel von der großen Hoch-
fläche trennt und alsdann auf den Abhängen und Terrassen, zu
welchen diese nach SW. abfällt, beigesetzt. Das heißt ebendort,
wo sich das älteste und noch immer vornehmste .Etruskergrab
Regolini-Galassi im 7. Jahrhundert erhob und noch einige wenige
sich ihm anreihten, bis diese Gegend, die der groß werdenden Stadt
zu nahe war, für Gräber aufgegeben wurde zugunsten der beiden
vorher genannten, durch tiefe Tal ein schnitte von der Stadt der
Poggio Montano. Caere.
sind behandelt Not. 1914, 308—312, eins der gut erhaltenen Ziro-
grä.ber ist abgebildet 309, Fig. 2, Geschirr daraus Fig. 3—fl.
Letzteres zeigt außer spät einheimischen Formen, die neben ele-
gantem Aschentopf (Fig. 3) auch eine recht plumpe Kanne (Fig. 5)
vorführen, eine jener zweihenkligen Schalen, die auf z. T. hellem
Grund geometrische Linearmuster geben, wie sie als Importstücke
der griechischen geometrischen Zeit bekannt sind (Fig. 6). Das-
selbe Grab enthielt üblicherweise Lanzenspitze und „Rasiermesser“
gepaart, letzteres mit angenietet gewesenem Griff, dazu ein Eisen-
messer. Auch die Fibelformen, kaum mehr einfache Bogenfibeln,
dagegen einfache Schlangenfibeln, Kahnfibeln u. ä. weisen in die
letzte Zeit der Pozzogräber Südetruriens, also 8. Jahrhundert, in
dieselbe Periode mit den jüngsten Bisenziogräbern. Zwischen den
drei Zirogräbern und den ersten Fossagräbern klafft wenig Raum
mehr, darin hat Colini 354 recht. Also werden wir, da die Ver-
letzungen der Brandgräber immerhin Annahme einer kurzen Unter-
brechung anraten, die kleine Italikersiedelung in die letzte Zeit
vor der Etruskerbesetzung, vielleicht auf dem Rückzug vor dieser
neuen, von der Küste eindringenden Welle, ansetzen. Möglich
wäre ja auch noch ein kurzes gleichzeitiges Siedeln beider Stämme
auf dieser Höhe.
Der letzte Platz nördlich des Tiber, wo auf der Abdachung
des toskanischen Flügellandes südlich des Ciminer Waldes und
seiner westlichen Fortsetzung in Gestalt der T'olfaberge nach dem
Meere zu noch Gräber verbrennender „Italiker“ gefunden sind, ist
Caere [5Pd], Später eine ausgedehnte Etruskerstadt, deren monu-
mentale Gräberanlagen auf dem langgestreckten Hügel der Ban-
ditaccia im Norden, früher am Abhang des Monte Abetone im
Süden (Tomba Gampana) uns von dem Caere der etruskischen
Hälfte der römischen Königszeit und des nächstfolgenden Jahr-
hundert, s eine große Vorstellung geben, mag die Italikersiedelung
ein kleiner Flecken gewesen sein, der sich vermutlich auf dem-
selben westlichen Sporn der weitgehenden Hochfläche, welche das
spätere Caere trug, festgesetzt hatte, den das heutige Städtchen
wieder einnimmt und füllt. Wer dort starb, wurde am einfachsten
an dem noch heute durch die Naturgestaltung des Felsens von-
geschriebenen Stadteingang herausgetragen, durch die kurze Schluchi
hindurch, welche den kleinen Stadthügel von der großen Hoch-
fläche trennt und alsdann auf den Abhängen und Terrassen, zu
welchen diese nach SW. abfällt, beigesetzt. Das heißt ebendort,
wo sich das älteste und noch immer vornehmste .Etruskergrab
Regolini-Galassi im 7. Jahrhundert erhob und noch einige wenige
sich ihm anreihten, bis diese Gegend, die der groß werdenden Stadt
zu nahe war, für Gräber aufgegeben wurde zugunsten der beiden
vorher genannten, durch tiefe Tal ein schnitte von der Stadt der