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Durm, Josef
Die neue Universitätsbibliothek in Heidelberg — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.5050#0002
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Durm, Die neue Universitätsbibliothek in Heidelberg.

534

Die neue Universitätsbibliothek in Heidelberg.

Von Architekt Geheimrat Professor $)r. = !3nQ- Dr. Durm, überhandirektor a. D. in Karlsruhe.

(Mit Abbildungen auf Blatt 65 im Atlas.)

Am G. Juni 1900 wurde die Bauausführung mit einem
Kostenaufwand von 1250 000 Mark von der badischen hohen
Ständekammer genehmigt. Eine umfassende Untersuchung des
Baugrundes konnte wegen der auf dem Grundstück stehenden
Bauten erst nach Beendigung der Abbrucharbeiten vor-

(Alle Rechte vorbehalten.)

Beschaffung der Bücherregale, für die eisernen Verbindungs-
treppen, für die elektrischen Aufzüge und Möbel usw. zur
Verfügung gestellt. Durch den Umstand, daß ein Ersatzbau
für das abzubrechende alte Gymnasium durch die Stadt-
gemeinde nicht so rasch hergestellt werden konnte, daß die

Abb. 3. Ansicht Ecke Plöckstraße und Grabengasse.

genommen werden. Dabei stellte sich heraus, daß der Bau-
grund ungleichmäßig gut und vielfach von altem Gemäuer
durchzogen war, so daß man sich bei der Ausführung des
Baues vor die Wahl gestellt sah, mit den Grundmauern bis auf
den gewachsenen Boden herabzugehen oder zu einer künstlichen
Gründung zu greifen. Man entschied sich nach Anhörung
von Sachverständigen für letztere, weil sie billiger war.
Einschließlich der 45 000 Mark für den Verwaltungsbau und
30 762 Mark für den Bücherspeicher betragenden Kosten dieser
Gründung wurden schließlich 1327 967 Mark als Bausumme
dem bauleitenden Architekten zur Verfügung gestellt. In
diesem Betrage waren die Kosten für den Bauplatz;, für Bau-
gebühren, Anschlüsse an die Anlagen der städtischen Gas-,
Wasser- und Elektrizitätswerke und Kanäle und das Honorar
für die Bauleitung nicht mit enthalten.

Ein weiterer Betrag von 120 000 Mark wurde am
12. November 1904 für die innere Einrichtung, für die

Beratungen über die Einzelheiten der inneren Einrichtung
mehr Zeit in Anspruch nahmen, ferner durch den am 8. Juni

1902 erfolgten Tod des Oberbibliothekars Dr. Zangemeister
und die Ende Dezember 1903 vorgenommene Auflösung der
Baudirektion, traten einige Verzögerungen in der Ausführung
ein. Im Frühjahr 1901 wurden die Verträge für die Rohbau-
arbeiten des Verwaltungsbaues und gegen das Ende des Jahres

1903 die für den Bücherspeicher abgeschlossen, im Frühjahr
1905 konnten die Arbeiten für den inneren Ausbau vergeben
werden. Am 1. November 1905 war der Neubau vollendet.

Der Bau sollte sich auf einem an drei Seiten von Straßen
umzogenen Platz erheben, nach der vierten Seite war er
durch Nachbargebäude begrenzt. Der Platz hatte außerdem
noch ein einige Meter starkes Gefälle nach der Hauptstraße.
Damit hatte der Architekt zu rechnen, zugleich aber auch
mit einem bestimmten Grundgedanken für die Lage der
einzelnen Bauteile. Man hat im Vorlaufe der letzten Jahro
 
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