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Molsdorf, Wilhelm; Heitz, Paul [Hrsg.]
Einblattdrucke des fünfzehnten Jahrhunderts (Band 12): Die niederländische Holzschnitt-Passion Delbecq-Schreiber [Teil 1] — Straßburg, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.21232#0023
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rechten Arm im Rücken fassende Mann, und der den
Blick von der Szene abwendende Nikodemus, auf dessen
Brust das Haupt Christi ruht. Beiden Figuren begegnen
wir auch in der gleichen Darstellung des Speculum h. s.
(s. Abb. 8).

Bl. 19: Die Grablegung Christi (Sehr. 527).

Auch dieser Holzschnitt zeigt eine sehr auffallende
Uebereinstimmung mit der Illustration im Speculum h. s.
(s. Abb. 9).

Bl. 20: Christus in der Vorhölle (Sehr. 691).
Bekanntlich ist für die Darstellung der Hölle in der
christlichen Kunst bald eine von Teufeln bewachte Pforte,

bald der Rachen eines Ungeheuers gewählt worden.
Unser Holzschnitt verbindet gewissermaßen beide Vor-
stellungsformen; denn wenn sich auch das Bild vor-
wiegend an den zuletzt genannten Typus hält, so stammt
doch aus dem ersteren die das Tor andeutende Säule,
aus deren Guckloch eine Teufelsfratze schaut.1 Gegen-
über dem sonst immer recht gut gezeichneten nackten
Körper Christi fällt die mangelhafte Gestalt des Adam
und der Eva sehr auf.

< Noch deutlicher tritt die Kombinierung der beiden Typen in der Dar-
stellung des Speculum h. s. hervor.
 
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