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h die ObeHsken
an Zwecke; -
VON DER AMONSSTADT ZUM KATARAKT.
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zahllofe Felfenklippen erheben fieh an unferer Seite, von denen viele wie von der Sonne glafirt
bräunlich fchimmern, während andere die Farbe des Todes tragen. Aber auch hier fehlt es nicht
an Spuren menfehlicher Regfamkeit, denn zahllos find die Infchriften, welche Wanderer, Pilger,
heimkehrende und ausziehende Fürften, Krieger und Beamte aus allen Epochen des ägyptifchen
Alterthums incift mit flüchtigem Meifsel in das harte Geftein zu unferer Linken und Rechten gruben,
um eine Gottheit anzurufen und der Nachwelt zu erzählen, wie weit fie ihr wandernder Fufs
getragen. Jetzt verfchwinden auch die Grabmofcheen auf der Spitze der Hügelwand, die uns
vom Strome trennt, aber ein neues Gebilde von Menfchenhand erregt unfere Aufmerkfamkeit,
eine ftarke und hohe, an vielen Stellen zerftörte Mauer von Nilziegeln, die fich erft zu unferer
Linken erhebt, dann zweimal den Weg kreuzt und erft gegenüber Philae am Ufer des Fluffes
endet. Sie ift viele, viele Jahrhunderte alt, obgleich Strabo, der auf feinem Wagen die damals
ifche Männer^
*** ^
, Fufsftapfen»
f der breit-
X auf je»»
Umgebung'
GRABMOSCHEE BEI ASUAN.
noch beffer gehaltene Strafse nach Philae befuhr, die jetzt der Huf unferes Grauthicrcs fchlägt,
üe nicht erwähnt. Zu welchem Zwecke fie errichtet ward, ift fraglich. Einige glauben, fie fei
zum Schutz der ägyptifchen Grenze gegen die Einfälle der räuberifchen Blemmycr und Nobaten
erbaut worden, und man könnte fie auch für eine Zollfchranke halten. Burckhardt wurde mit-
getheilt, fie habe das Ufer eines künftlichen Kanales gebildet, mit deffen Hülfe Nilwaffer auf die
Fluren von Svene geleitet worden fei, und anderen Reifenden erzählten die Eingeborenen, welche
von allen Beherrfchern des Nilthals in vorislämifcher Zeit nur die Namen des Pharao, Alexander's
des Grofsen und der Kleopatra kennen, die wunderliche Fabel, dafs Kleopatra in Syene gewohnt,
ihren Sohn nach Philae in die Schule gefchickt und die Mauer errichtet habe, um den Weg ihres
Lieblings vor wilden Thieren zu fchützen. An diefe letzteren, an denen es hier in alter Zeit
nicht gefehlt haben wird, knüpft fich die andere nicht weniger finnlofe Sage, dafs die Pharaonen
viele Verbrecher in die Wüfte geftofsen hätten, damit fie dort den Löwen und ihresgleichen
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VON DER AMONSSTADT ZUM KATARAKT.
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zahllofe Felfenklippen erheben fieh an unferer Seite, von denen viele wie von der Sonne glafirt
bräunlich fchimmern, während andere die Farbe des Todes tragen. Aber auch hier fehlt es nicht
an Spuren menfehlicher Regfamkeit, denn zahllos find die Infchriften, welche Wanderer, Pilger,
heimkehrende und ausziehende Fürften, Krieger und Beamte aus allen Epochen des ägyptifchen
Alterthums incift mit flüchtigem Meifsel in das harte Geftein zu unferer Linken und Rechten gruben,
um eine Gottheit anzurufen und der Nachwelt zu erzählen, wie weit fie ihr wandernder Fufs
getragen. Jetzt verfchwinden auch die Grabmofcheen auf der Spitze der Hügelwand, die uns
vom Strome trennt, aber ein neues Gebilde von Menfchenhand erregt unfere Aufmerkfamkeit,
eine ftarke und hohe, an vielen Stellen zerftörte Mauer von Nilziegeln, die fich erft zu unferer
Linken erhebt, dann zweimal den Weg kreuzt und erft gegenüber Philae am Ufer des Fluffes
endet. Sie ift viele, viele Jahrhunderte alt, obgleich Strabo, der auf feinem Wagen die damals
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GRABMOSCHEE BEI ASUAN.
noch beffer gehaltene Strafse nach Philae befuhr, die jetzt der Huf unferes Grauthicrcs fchlägt,
üe nicht erwähnt. Zu welchem Zwecke fie errichtet ward, ift fraglich. Einige glauben, fie fei
zum Schutz der ägyptifchen Grenze gegen die Einfälle der räuberifchen Blemmycr und Nobaten
erbaut worden, und man könnte fie auch für eine Zollfchranke halten. Burckhardt wurde mit-
getheilt, fie habe das Ufer eines künftlichen Kanales gebildet, mit deffen Hülfe Nilwaffer auf die
Fluren von Svene geleitet worden fei, und anderen Reifenden erzählten die Eingeborenen, welche
von allen Beherrfchern des Nilthals in vorislämifcher Zeit nur die Namen des Pharao, Alexander's
des Grofsen und der Kleopatra kennen, die wunderliche Fabel, dafs Kleopatra in Syene gewohnt,
ihren Sohn nach Philae in die Schule gefchickt und die Mauer errichtet habe, um den Weg ihres
Lieblings vor wilden Thieren zu fchützen. An diefe letzteren, an denen es hier in alter Zeit
nicht gefehlt haben wird, knüpft fich die andere nicht weniger finnlofe Sage, dafs die Pharaonen
viele Verbrecher in die Wüfte geftofsen hätten, damit fie dort den Löwen und ihresgleichen