gewinnend zwischen den hochschaftigen, weitstehenden Bäu-
men, spielte neckisch vorwärts, baumelnd und neigend mit
Kopf und Hals, als wollte es zu eigener Freude recht oft
das silberne Glöcklein erklingen lassen, das es an himmel-
blauem Bande um den Nacken trug. Hinter Johanna erschien
nun auch Clarissa, auf einem ähnlich gezäumten Pferde, das
aber hellbraun und ohne den kindischen Schmuck des Glöck-
leins war. Sie trug ebenfalls ein weißes Kleid.
Auch der stattliche Ritter wurde sofort sichtbar, und ihm
zur Seite ein schöner blonder Jüngling, oder vielmehr fast
noch ein Knabe, der oben angeführte Felix, der Bruder der
Mädchen, beide zu Pferde, und endlich noch ein fünfter
Reiter, ein hoher Mann mit sprechendem Antlitze, nachlässig
edel sein Pferd zwischen den schlanken Waldsäulen vor-
wärts geleitend - und, wie es schien, in seine dunklen Augen
nachdenklich einprägend die so schönen, vor ihm schwe-
benden schuldlosen Gestalten.
Die Waldblumen horchten empor, das Eichhörnchen hielt
auf seinem Buchenast inne, die Tagfalter schwebten seit-
wärts, als sie vordrangen, und die Zweiggewölbe warfen
blitzende grüne Karfunkel und fliegende Schatten auf die
weißen Gewänder, wo sie vorüberkamen; der Specht schoß
in die Zweige, Stamm an Stamm trat rückwärts, bis nach
und nach nur mehr weiße Stückchen zwischen dem grünen
Gitter wankten - und endlich selbst die nicht mehr - aber
auch der Reiter tauchte in die Tiefe des Waldes und ver-
schwand, und wieder nur der glänzende Rasen, die licht-
betupften Stämme, die alte Stille und Einöde und der darein-
redende Bach blieben zurück, nur die zerquetschten Kräut-
lein suchten sich aufzurichten, und der Rasen zeigte seine
zarte Verwunderung. - Vorüber war der Zug - unser lieb-
lich Waldplätzchen hatte die ersten Menschen gesehen.
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men, spielte neckisch vorwärts, baumelnd und neigend mit
Kopf und Hals, als wollte es zu eigener Freude recht oft
das silberne Glöcklein erklingen lassen, das es an himmel-
blauem Bande um den Nacken trug. Hinter Johanna erschien
nun auch Clarissa, auf einem ähnlich gezäumten Pferde, das
aber hellbraun und ohne den kindischen Schmuck des Glöck-
leins war. Sie trug ebenfalls ein weißes Kleid.
Auch der stattliche Ritter wurde sofort sichtbar, und ihm
zur Seite ein schöner blonder Jüngling, oder vielmehr fast
noch ein Knabe, der oben angeführte Felix, der Bruder der
Mädchen, beide zu Pferde, und endlich noch ein fünfter
Reiter, ein hoher Mann mit sprechendem Antlitze, nachlässig
edel sein Pferd zwischen den schlanken Waldsäulen vor-
wärts geleitend - und, wie es schien, in seine dunklen Augen
nachdenklich einprägend die so schönen, vor ihm schwe-
benden schuldlosen Gestalten.
Die Waldblumen horchten empor, das Eichhörnchen hielt
auf seinem Buchenast inne, die Tagfalter schwebten seit-
wärts, als sie vordrangen, und die Zweiggewölbe warfen
blitzende grüne Karfunkel und fliegende Schatten auf die
weißen Gewänder, wo sie vorüberkamen; der Specht schoß
in die Zweige, Stamm an Stamm trat rückwärts, bis nach
und nach nur mehr weiße Stückchen zwischen dem grünen
Gitter wankten - und endlich selbst die nicht mehr - aber
auch der Reiter tauchte in die Tiefe des Waldes und ver-
schwand, und wieder nur der glänzende Rasen, die licht-
betupften Stämme, die alte Stille und Einöde und der darein-
redende Bach blieben zurück, nur die zerquetschten Kräut-
lein suchten sich aufzurichten, und der Rasen zeigte seine
zarte Verwunderung. - Vorüber war der Zug - unser lieb-
lich Waldplätzchen hatte die ersten Menschen gesehen.
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