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Eggers, Friedrich; Eggers, Karl
Christian Daniel Rauch (Band 1) — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.43146#0077
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NimeS, Marseille, November 1804.

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Reste: Adler, die Lorbeerguirlanden tragen, habe ich nie in Marmor-
schöner ausgeführt gesehen; den Vögeln fehlen alle die Köpfe." -—
Die Reisenden gingen nun über Tarascon, St. Remy nach Aix.
Abends, vor Untergang der Sonne kamen sie vor dem letzten Hügel
an, der das so lauge verheißene, mittelländische Meer verdeckte. —
„Gran ist das ganze weite Ufer, nirgend ein grüner Fleck, außer-
dem blassen Grün der Oliven und des Weins, die die unzähligen Ba-
stiden umgeben. (Es sind ihrer um Marseille 5000.) Die weite Rhede,
der außerordentliche, sichere Hasen mit der Menge bunter Segeln und
das Fort Chateau d'Jf ists, was einem zuerst imponirt; das weite
Meer sieht man nur ganz theilweise. Die Stadt macht fast gar keine
Wirkung, weil sie mit dem Felsen eine Farbe hat. Kaum unterscheidet
man die Linien, die die Straßen und Plätze bilden. Desto mehr aber
überraschte uns die Ansicht des Cours durch In xorts rcmmiiw, durch
die wir einfuhren: diese lange Perspective, diese tausend Menschen auf
der Promenade, die schönen Häuser, dies erste Gewühl fast aller Na-
tionen von Europa in ihren Costumen." —
„Die große Rhede von Marseille ist schon eine tiefe Bucht, die
durch das Fort oder kleine Insel Chateau d'Jf gedeckt wird; und östlich
dieser Bucht kommt man erst in den Hafen, durch einen schmalen Ein-
gang durch Felsen, den das Fort St. Jean und St. Georg deckt.
Der Hafen ist lang und breit, bildet aber doch ein Oblongum, um
welches die alte Stadt nördlich und östlich, südlich der neue der schönste
Theil der Stadt liegt. Ueberall Straßen, Plätze mit Platanen und
Akazien und eben so viel Ausgänge aus der Stadt machen Marseille
wirklich zu einer der schönsten Städte. — Die Promenade, wo man
das Meer und den Hafen übersehen kann „Bonaparte" genannt, mit
einem mormornen Springbrunnen und Säule, auf welcher die Büste
des Helden steht, ist eine der schönsten Promenaden. Dann vier ähn-
liche Brunnen mit sehr hohen Säulen; auf eurer ist die Büste des
berühmten Puget, auf einer andern die Büste des Homer u. s. w.
Dann ist in der ehemaligen Kirche St. Bernhard ein Museum für
 
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