Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Eggers, Friedrich; Eggers, Karl
Christian Daniel Rauch (Band 1) — Berlin, 1873

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.43146#0174
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
156

Berlin, 1815—1816.

verfügt, dem damaligen Bau-Inspektor Rabe der Umbau und die Ein-
richtung übertragen. Beide Akademien, die der Wissenschaften und die
der Künste, und das Museum sollten Platz darin finden. Rabe begann
und gab in den nächsten Jahren dem Gebäude seine jetzige Gestalt.
Die nicht unbedeutenden Kosten wurden aus des Königs Privat-
Schatulle bestritten, damit alle öffentlichen Kassen und Fonds zn dem
nöthigen Chaussee- und Brückenbau, aus welche der Finanzminister
drang, nicht Schmälerung litten. Inzwischen werden die Bilder in
den königlichen Schlössern hervorgesucht und restaurirt. Der Maler
Bock wird dazu angestellt. — Hofrath Hirt wird beauftragt, die
Schlösser, Paläste, Gärten und Bildergalerien durchzugehen und ein
Verzeichnis; von den aufzunehmenden Werken zu machen. Schon hatte
man die plastische Kunst mit in den Plan gezogen; auch die s. g.
Kunstkammer sollte ins Museum mit ausgenommen werden. Es wird
klar, daß das Akademiegebäude weder seinem Umfange nach genügte,
noch auch seiner Konstruction und Einrichtung nach zur Aufstellung
aller Sammlungen tauglich war. Es sei hier vorgreifend kurz bemerkt,
daß man nach dem Ankauf der Solly'schen Gemälde-Sammlung im
Jahre 1823 vorschlug, diejenigen Baulichkeiten, welche noch heute den
Besitz der ganzen Bauanlage zwischen Musen und Militär theilt, weg-
zuschaffen und dafür dann der Sternwarte und der Akademie ebenfalls
einen Sitz dort einzuräumen. Dieser Antrag der für die Angelegenheit
eingesetzten Jmmediat-Kommission wurde von dem Plane Schinkels, der
Mitglied derselben war, zu seinem neuen Museum begleitet; und damit
beginnt denn die Geschichte des Museum-Neubaues, der hier nicht
weiter zu verfolgen ist.
Wenn man auf die Fülle von antiken Statuen blickte, die in den
auswärtigen Sammlungen gehäuft standen, und die man doch ebenso
wenig fortnehmen durfte, als man hoffen konnte, der Erde noch große
Schätze zu entreißen, so lag der Gedanke nahe, sich das Kostbarste, ja
— wenn man an die Kultur des Schönen dachte — das Notwendigste
durch Copien zu verschaffen. Besonders im Ministerium des Innern
 
Annotationen