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Eggers, Friedrich; Eggers, Karl; Eggers, Friedrich [Hrsg.]; Eggers, Karl [Hrsg.]
Christian Daniel Rauch (Band 3,1) — Berlin, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.43148#0212
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Rauch's Viktoria-Schöpfung, 1830—1857.

zum Max-Joseph-Denkmal, sowie ein ihm für Berlin übertragener
Entwurf eines großen Denkmales (er meint das Friedrichsdenkmal)
würden ihn nach der Rückkehr von der projektirten italienischen Reise
mindestens bis zum 1. Mai 1831 dauernd in Berlin festhaltcn; er
würde dann bei seinem königlichen Herrn einen Urlaub nachsucheu,
eine Zeit lang abwechselnd in Berlin und München arbeiten zu dürfen.
Im Jahre 1832 würde er in München zwei Giebelstatuen modellircn
lassen, welche im nächsten Jahre aus Carrara in der Marmoranlage
zurückkommen und in dem zu München zu errichtenden Atelier für
Marmorarbeiteu vollendet werden konnten. Dem Wunsche des Königs
entsprechend nach Begründung einer Münchener Bildhauer-Werkstatt,
würde er von seinen Berliner Schülern und Marmorarbeitern die
nöthigen Kräfte hierbei verwenden. In jedem Jahre würden auf
diese Weise zwei weitere Statuen herzustcllen sein, während die Ge-
sammtfkizze sofort bei seiner Rückkehr aus Italien entworfen würde.
— Dieser ganze Plan ergab aber, „daß vor dem Jahre 1840 nur mit
übergroßer Anstrengung die fünfzehn Statuen herzustellen sind, voraus-
gesetzt, daß sämmtliche Werke von meiner Hand in dem Marmor vollendet
sein sollen, wie die Würde nnd Situation des Ortes es erfordern".
Eine so lange Dauer der Ausführung dieser Arbeit war keines-
wegs im Sinne des eifrigen Bestellers. Ueberdies sollte diese Aufgabe
nur eine Nebensache sein, die nach Rauch's Entwurf von Anderen
ausgeführt werden konnte, und die bedeutendere Aufgabe war uoch
Vorbehalten: „sechs im Juueru theils sitzende, thcils stehende Figuren"
(so werden die Viktorieu zuerst erwähnt), welche ganz Rauch's Arbeit
sein sollten. König Ludwig wünscht, daß Rauch zum 1. Mürz 1830
von seiner italienischen Reise nach München znrückkehre und dort noch
in demselben Jahre die Arbeiten für ihn beginne.
Daß dies unmöglich sei — schreibt Rauch aus Rom zurück au
Klenze — müsse der König unter allen Umständen anerkennen. „Sie
kennen meine innersten Gedanken nnd Wünsche über die oben genannten
höchst wüuschenswerthen nnd ehrenvollen Arbeiten, welche Se. Majestät
der König auf eine so auszeichueude Weise mir auvertrauen wollen,
aber ich bin nicht frei und außer meinen Verpflichtungen hält mich
 
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