Erasmus, Desiderius; Isocrates; Froschauer, Christoph [Bearb.]: Ein nutzliche vnderwi=sung eines Christenlichẽ fürsten wol zů regieren: Nutzlich vnnd frucchtbar allen Künigen/ fürsten/ grafen ... vnd allen denen so etwas zů verwalten haben. (Zürich: Getruckt durch Christoffel Froschouer, 1521) [VD16 E 3141]

Aon vnverwyümg eines LbrMen
Len bedarffman nie vast vibangstßaffeer verschribug/So
geßandlec wirre zwischen vnfromen/vn die ein ander nie
vcrtrüwc/bringcn söliche verschribungen nur ein vrsach
eines kriegs. Aesglichen ist es ouch zwlischen fromen vn
wysen fürsten/ob schon kein püntniß zwüschen inen ist/so
blypt doch zwüsche inL die früntschafft bstendig swüsche
vnfromen vn närrischen fürsten/ erwach'scn krieg vß den
püntnisten/die sy doch darum machen das kein krieg ent-
spring/ dan sy frndc vnder so vikvnzalbarer articklcn et-
wo einen / des sy sich beklage emergegendem andren er sy
nit gestalten worden.
Ein piintmß würtgewonlich da:umbgemacht/das
der krieg gender werd« 1I!un ietz sesten wir das man das
neue em püntniß vnd darumd zu samen schwerr/das ma
krieg machy. Vnd deren büntm'ß sind nur anders/ dann
das sy dar durch vnderstond.ein krieg an znsteben.Vnnd
wie sich die sachen neygen/alsogond die püntniß.
Sie fürsten solken ein sölicherrglouben ßaben/ das zn
keystendassy versteyssen/ das jr schlechte <cheyssung nrer
geachtet sy/dan eines andren (er sy joch wie groß er well)
znsagungbydcnrgschworneneyd. "Wie schanrlich ist es
dann sölichs nrt keysten das mit so offenen sterliche pünt-
msten versprochen ist/so man ouch dar zwüschen brucht
die ding/so 6y den Christen mit steiligers ist/ V»rnd nut
dester mindersäßen wir das täglich dar zu kommen (jch
sprich nir wes schuld es sy) warlich on schuld mag es nie
gejcheßen.
^)nd ob schon etwas in der püntniß nitgestalten wlkr^
muß man nitgcrch darrrfscringen/ das man darumb die
gatze püntniß nük welkbastc sin/da mit nicgeachtet werd
das man ein vrsa ch such/von der frünkschaffk zä wychcn.