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Des Herrn Barons Beisele und seines Hofmeisters Dr. Eisele
Kreuz- und Nuerzügc durch Deutschlaiid.
„Sie, erlaubens, warum gibts denn hier in Berlin gar keinen rechten Kirchthurm? Ich mein'halt, so eine große Hauptstadt
sollte auch einen respektablen Kirchthurm haben."
Berliner. „Jute Freunde, ich merke, Sie sind deutsche Ausländer und wissen nich, vaß wir Berliner janz und jar keen
Kirchthurm-Jntereffe haben. — Es wäre sonst natürlich für unsre Rejierung eine jroße Kleinigkeit, einen Thurm, der den
Stephans-Thurm in Wien weit übcrträfe, bis in die Wolken hineinzubaueu. — Allein das wird sie wohl bleiben lasten. —
Es wäre dies insbesondre für die jejenwärtige Zeit eine höchst jefährliche Neuerung. Was würden die Großmächte sagen? Denn
alle hohen Kirchthürme sind ja nur Nachahmungen des babylonischen Thurms, der bekanntlich ein janz jottloses Zeichen des
Unions-Strebens der vorchristlichen Menschheit jewesen sein soll. Deshalb wird unsre Rejierung auf keinen Fall einen solchen
Thurmbau anfangen. — Wollte ihr aber irjend eine Macht in der Welt das Recht dazu bestreiten, so würde sie, um des
Friedens willen, zwar auch dann noch keinen derartigen Bau besinnen; allein zur Wahrung ihrer Ehre und ihres Rechtes würde
sie jewiß keine Kosten scheuen und würde in wenigen Tagen eine halbe Million Soldaten jerüstet ins Feld stellen. Verstehn
Sie mir?" —
Red-ction: CaSp. Braun und Friede. Schneider. — München, Verlag von Brann & Schneider.
Kgl. Hosbuchdruckerei von Dr. L. Wolf & Sohn in München.
Des Herrn Barons Beisele und seines Hofmeisters Dr. Eisele
Kreuz- und Nuerzügc durch Deutschlaiid.
„Sie, erlaubens, warum gibts denn hier in Berlin gar keinen rechten Kirchthurm? Ich mein'halt, so eine große Hauptstadt
sollte auch einen respektablen Kirchthurm haben."
Berliner. „Jute Freunde, ich merke, Sie sind deutsche Ausländer und wissen nich, vaß wir Berliner janz und jar keen
Kirchthurm-Jntereffe haben. — Es wäre sonst natürlich für unsre Rejierung eine jroße Kleinigkeit, einen Thurm, der den
Stephans-Thurm in Wien weit übcrträfe, bis in die Wolken hineinzubaueu. — Allein das wird sie wohl bleiben lasten. —
Es wäre dies insbesondre für die jejenwärtige Zeit eine höchst jefährliche Neuerung. Was würden die Großmächte sagen? Denn
alle hohen Kirchthürme sind ja nur Nachahmungen des babylonischen Thurms, der bekanntlich ein janz jottloses Zeichen des
Unions-Strebens der vorchristlichen Menschheit jewesen sein soll. Deshalb wird unsre Rejierung auf keinen Fall einen solchen
Thurmbau anfangen. — Wollte ihr aber irjend eine Macht in der Welt das Recht dazu bestreiten, so würde sie, um des
Friedens willen, zwar auch dann noch keinen derartigen Bau besinnen; allein zur Wahrung ihrer Ehre und ihres Rechtes würde
sie jewiß keine Kosten scheuen und würde in wenigen Tagen eine halbe Million Soldaten jerüstet ins Feld stellen. Verstehn
Sie mir?" —
Red-ction: CaSp. Braun und Friede. Schneider. — München, Verlag von Brann & Schneider.
Kgl. Hosbuchdruckerei von Dr. L. Wolf & Sohn in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Des Herrn Barons Beisele und seines Hofmeisters Dr. Eisele Kreuz- und Querzüge durch Deutschland. Berlin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 12.1850, Nr. 265, S. 8
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg