Fliegende Blätter (123.1905 (Nr. 3128-3153))

-rM- Verlockend.

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„Du, Kleiner, >vo kann
man denn hier gnt über-
nachten?!" — „Da gch'n
S' nur zum Bachwirt.
Dort liegen S' in der
Kammer, wo die Äpfel
aufgehob'n werden!"

H c i r a t s a »t r a g.

„Gestatten Sic, mein Fräulein, das; ich ohne Sie nicht
leben kann?"

--»«--

V ersorg t.

. Also der Meier muß wegen
betrügerischen Bankrotts fünf Jahre
brummen! ?. . Was wird nun aus der
Frau und dem Buchhalter?"

„O, die sind versorgt . . . . hat
auch jedes drei Jahr' gekriegt!"

kl n v c r b c s s c r l i ch.

Frau: . Ich weiß ja, Du suchst

nur eine Ausrede, um ius Wirts-
haus zu gehen!"

Mann: „Meinst Du?. . Damit

Du sichst, daß dies nicht der Fall, geh'
ich jetzt auch so ins Wirtshaus!"

^ommrn-^dylle.

TpVircl) des Waldes weite Rallen
Schritt ich meine bahn allein.

Und der Lau, der nachts gelallen,
Strahlte he» im Sonnenschein.

In den Wipfeln, laut und leise,

Wie cs eines jeden Art,

Sangen fröhlich ihre Weise
lausend Uöglein, dicht geschart,
lind auch Ich aus voller stehle
Sang zu den belaubten höh'»:

„prächtig ist's hier, meiner Seele —
Herrgott, ist die Welt doch schön!" —
Und so schritt ich ohne Säume»

?roh den grünen Weg entlang —

Als da laut von fernen Bäumen
Klappern mir entgegenklang.

„Eine Mühle — ei, wie prächtig!"

Rief ich voll Begeist'rung aus.

„Rasch nur vorwärts“ — denn gar
mächtig

Zieht’s mich zum idpll'schen Haus.
Lauter ward das Klappern immer,

Wie id) näher kam dem Ort —

Seh' id) nicht den trauten Schimmer
Des bemoosten Dachs schon dort?!
Winkt nicht hinter jenen Stämmen
Mir die schöne Müllerin?!

Meine €il' ist nicht zu dämmen,

Dach der Lichtung spring' id) hin.

Aber plöhlid) in dem hasten
Stand ich fettgebannt und still,

Muhte vor entsetzen rasten
Den» wo war nun mein Idyll ?!!

Keine Mühle — auf der Lichtung
fluch nicht eine Müllerin,