Fliegende Blätter (123.1905 (Nr. 3128-3153))

„Aber Schatz, ich glaubte, Dich in der Küche zu finden, und nun

sitzt Du am Flügel und phantasierst!" — „Ist
das nicht besser, als wenn ich in der Küche
phantasiere?!"

Tragödie,

Es war ein Bergwerksdirektor
3TCU einem defekten Schacht;

Der saß aus Kummer darüber
Im Wirtshaus Tag und Vacht.

Der Schacht ist längst „ersoffen"

Und heut' ein feuchtes Loch • . .

Der arme Bergwerksdirektor
Säuft immer, immer noch.

Georg Bötticher.

Zu ängstlich.

Vater (der mit seiner Familie eine Premiere
besucht, als schon eine Viertelstunde über die an-
bcraumtc Zeit des Anfanges verstrichen ist): „Mir
scheint, da sind tvir lvicdcr schön hincingefallen! . . .
Die trauen sich gar nicht anzufangen I"

Ein Verschwender.

„Ich sollte ein sehr reiches Mädchen
heiraten — Hab' aber abgelehnt!"

„Na, hören Sie, wer wird denn
das Geld so zum Fenster hinans-
schmcißen!" _

Moderne Anzeige.

Als Geschiedene empfehlen sich:
Albrecht Zwickel
Hildegard Zwickel
geb. Hupfer.

Wert der Unverschämtheit.

So mancher böse Loup gelingt
Atit Leichtigkeit auf dieser Welt
Vur d'rum, weil er so unverschämt,
Daß man ihn für unmöglich hält.

O. S. w.

K u n st und Rat u r.

„Was sagen Sic zu dieser Kunst-
butter — ist sie nicht delikat?" —
„Ausgezeichnet! . . Von Ihnen könn-
ten die Kühe noch 'was lernen, Herr
Direktor!" _

Nicht pass cnd.

„Dieses Mädchen ist ein wahrer
Engel!" — „Warum heiratest Du
cs nicht?" — „Weil ihr Vater ein
„armer Teufel" ist!"

Ter Mäccnas im Atelier