Aus der vierten Dimension.
Solange (Eulalia Vogelhuber in dem glücklichen Le-
fitz eines Gatten mar, machte sie sich ein besonderes
Vergnügen daraus, ihn ihre Überlegenheit fühlen zu
lassen. Geknechtet und ohne Hausschlüssel wunderte er
durch's irdische Jammertal —■ bis er eines Tages in’s
Jenseits abdampfte, ohne seine Gattin um (Erlaubnis ge-
fragt zu haben.
Dies konnte die arme Eulalia nicht verschmerzen —
umsomehr als sie, trotz ihres äußeren Auftretens, ihm
doch von Herzen zugetan mar. Jetzt sprach sie nur noch
von ihrem „teuren seligen August", und freute sich, ihn
einst im Himmel wiederzusehen.
Wie sie davon einmal ihrer Nachbarin Gustl Meier-
bach erzählte, meinte diese geheimnisvoll: „Aber Sie können
ja noch bei Ihren Lebzeiten den Geist Ihres Mannes
sehen! Da wohnt ganz in unserer Nähe ein seltsamer
Patron — so ein Spiritist, der Geister beschwören kann —
da lassen Sie sich einfach den Geist Ihres Mannes zitieren,
Frau Vogelhuberl"
freudig stimmte Eulalia zu und begab stch noch am
selben Tage zu dem Zauberkünstler, der ihr versprach,
schon am gleichen Abend in ihrer Wohnung das Experi-
ment vorzunehmen.
. . .Die Stunde nahte. Alles wurde vorbereitet. Der
Geisterbeschwörer verdunkelte den Raum vollständig, ließ
sich zur besseren magnetischen lvirkung einige Talerstücke
einhändigen und sprach seine geheimen Zauberworte. . . .
Sieh da, plötzlich erschien ein weißgekleidetes, schattenhaftes
Wesen im Hintergründe des Zimmers. Eulalia faltete be-
wegt die Hände: „Bist Du es, geliebter August?" — Mit
einer dumpfen Bierstimme klang cs zurück: „Ja, ich bin es
— August Vogelhuber!" — „Bist Du glücklich, August?"
fuhr sie weiter. — „Ja, sehr glücklich I" — „Glücklicher, als Du
warst?" — „Glücklicher!" - „Und wo bist Du jetzt?" — „In der H
bei mir
5 Ile!"
£cbr[.
® d) I a u.
„Abcr Herr Wirt, wie
können Sie noch hetzen?! . .
Dci muß es ja zu einer
Rauferei kommen!"
„Dös is ja recht! Wissen
S', mei' Bier is aus'ganga,
und mei' Knecht bringt 's neue
erst in einer Stund'!"
Solange (Eulalia Vogelhuber in dem glücklichen Le-
fitz eines Gatten mar, machte sie sich ein besonderes
Vergnügen daraus, ihn ihre Überlegenheit fühlen zu
lassen. Geknechtet und ohne Hausschlüssel wunderte er
durch's irdische Jammertal —■ bis er eines Tages in’s
Jenseits abdampfte, ohne seine Gattin um (Erlaubnis ge-
fragt zu haben.
Dies konnte die arme Eulalia nicht verschmerzen —
umsomehr als sie, trotz ihres äußeren Auftretens, ihm
doch von Herzen zugetan mar. Jetzt sprach sie nur noch
von ihrem „teuren seligen August", und freute sich, ihn
einst im Himmel wiederzusehen.
Wie sie davon einmal ihrer Nachbarin Gustl Meier-
bach erzählte, meinte diese geheimnisvoll: „Aber Sie können
ja noch bei Ihren Lebzeiten den Geist Ihres Mannes
sehen! Da wohnt ganz in unserer Nähe ein seltsamer
Patron — so ein Spiritist, der Geister beschwören kann —
da lassen Sie sich einfach den Geist Ihres Mannes zitieren,
Frau Vogelhuberl"
freudig stimmte Eulalia zu und begab stch noch am
selben Tage zu dem Zauberkünstler, der ihr versprach,
schon am gleichen Abend in ihrer Wohnung das Experi-
ment vorzunehmen.
. . .Die Stunde nahte. Alles wurde vorbereitet. Der
Geisterbeschwörer verdunkelte den Raum vollständig, ließ
sich zur besseren magnetischen lvirkung einige Talerstücke
einhändigen und sprach seine geheimen Zauberworte. . . .
Sieh da, plötzlich erschien ein weißgekleidetes, schattenhaftes
Wesen im Hintergründe des Zimmers. Eulalia faltete be-
wegt die Hände: „Bist Du es, geliebter August?" — Mit
einer dumpfen Bierstimme klang cs zurück: „Ja, ich bin es
— August Vogelhuber!" — „Bist Du glücklich, August?"
fuhr sie weiter. — „Ja, sehr glücklich I" — „Glücklicher, als Du
warst?" — „Glücklicher!" - „Und wo bist Du jetzt?" — „In der H
bei mir
5 Ile!"
£cbr[.
® d) I a u.
„Abcr Herr Wirt, wie
können Sie noch hetzen?! . .
Dci muß es ja zu einer
Rauferei kommen!"
„Dös is ja recht! Wissen
S', mei' Bier is aus'ganga,
und mei' Knecht bringt 's neue
erst in einer Stund'!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aus der vierten Dimension" "Schlau"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 123.1905, Nr. 3147, S. 233
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg