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r\es Ritters Balduin Feinde schlug
In mancher Schlacht sein Schwert,
Indes sein Herz viel Liebe trug
Für Weib und Kind und Herd.
Herr Ritter Balduin stand im Feld,
Sein Heer war arg bedroht;
Eine schwarze Botschaft kam in sein Zelt:
„Dein Kind war krank und ist tot!“
Er sank ins Knie, er sank zur Erd’
Als war’ alle Kraft entfloh’n . .
„Führ’ mich zum Himmel, du Feindes-
schwert,
Ich will zu meinem Sohn!” —
Seine Krieger sprachen : „Es steht nicht gut,
Gebrochen ist unser Held;
Mit ihm unsere Kraft und der Siegesmut,
Fahr’ wohl nun, liebe Welt!“ —
Jäh reckt Herr Balduin da den Leib,
Sein Schwert fuhr aus der Scheid’.
„Auf, auf! Zu Hause mein armes Weib
Ist allein mit seinem Leid.
Ihr Freunde, Ihr Mannen, zum Kampf
herbei !‘
Wie da der Mut ihnen stieg!
„Mein Weib! Mein Weib!“ war sein
Feldgeschrei —
Und sie brachen durch im Sieg.
„Zu ihr, zu ihr!“ — Die Eilenden nah’n
Dem Schloss am Waldesränd —
Da grösst Frau Hedwig herab vom
Altan,
Den Knaben an ihrer Hand.
„Genesen, mein Sohn, — er lebt, er
lebt,
Dir, Gott im Himmel, Dank!“ —
Frau Hedwig spricht, schon angstdurch-
bebt:
„„Dein Sohn war gar nicht krank.““
„Gerechten Lohn der Verräter fand,
Den Feindeslist entbot,
Dass er lähme des Vaters Hirn und Hand
Durch des Sohnes erlogenen Tod.
Mein Weib, wie stark hat uns doch
gemacht,
Was unser Verderben schien.
Ich hab’ Deiner Treu in Treuen gedacht —
Das hat uns den Sieg verlieh’»!” —-
Albert Roderich.
**£!&£&*
Besuch des Jugendfreunde?.
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r\es Ritters Balduin Feinde schlug
In mancher Schlacht sein Schwert,
Indes sein Herz viel Liebe trug
Für Weib und Kind und Herd.
Herr Ritter Balduin stand im Feld,
Sein Heer war arg bedroht;
Eine schwarze Botschaft kam in sein Zelt:
„Dein Kind war krank und ist tot!“
Er sank ins Knie, er sank zur Erd’
Als war’ alle Kraft entfloh’n . .
„Führ’ mich zum Himmel, du Feindes-
schwert,
Ich will zu meinem Sohn!” —
Seine Krieger sprachen : „Es steht nicht gut,
Gebrochen ist unser Held;
Mit ihm unsere Kraft und der Siegesmut,
Fahr’ wohl nun, liebe Welt!“ —
Jäh reckt Herr Balduin da den Leib,
Sein Schwert fuhr aus der Scheid’.
„Auf, auf! Zu Hause mein armes Weib
Ist allein mit seinem Leid.
Ihr Freunde, Ihr Mannen, zum Kampf
herbei !‘
Wie da der Mut ihnen stieg!
„Mein Weib! Mein Weib!“ war sein
Feldgeschrei —
Und sie brachen durch im Sieg.
„Zu ihr, zu ihr!“ — Die Eilenden nah’n
Dem Schloss am Waldesränd —
Da grösst Frau Hedwig herab vom
Altan,
Den Knaben an ihrer Hand.
„Genesen, mein Sohn, — er lebt, er
lebt,
Dir, Gott im Himmel, Dank!“ —
Frau Hedwig spricht, schon angstdurch-
bebt:
„„Dein Sohn war gar nicht krank.““
„Gerechten Lohn der Verräter fand,
Den Feindeslist entbot,
Dass er lähme des Vaters Hirn und Hand
Durch des Sohnes erlogenen Tod.
Mein Weib, wie stark hat uns doch
gemacht,
Was unser Verderben schien.
Ich hab’ Deiner Treu in Treuen gedacht —
Das hat uns den Sieg verlieh’»!” —-
Albert Roderich.
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Besuch des Jugendfreunde?.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Getreuen" "Tierbilder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 123.1905, Nr. 3151, S. 287
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg