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44 B erschnapp t.

Reiche Erbin: „Mein halbes Vermögen
gab' ich d'rum, wenn ich wüßte, vb Tn mich nur
meiner selbst liebst!" Bräutigam: „Ich
danke! Und ich müßt' mich dann mit der ander'n
Hälfte begnügen!"

K o r r i g i e r t.

Moritzchen (liest): „Sein Wahlspruch war:
.Nicht reden, sondern handeln'!" — Vater: „Wie
heißt? Wenn er will handeln, muß er auch
reden!"

U »gal n 11 t.

Richter (zur alten Jungfer): „Wann sind
Sie geboren?" - Dame: „Ach, Herr Richter . . .
ich kann mich momentan gar nicht erinnern!"

Richter: „9?a . . . ist es denn schon gar
so lange her?!"

Triftiger Hs r u » d.

„Warum habt Ihr den Pfarrer Eures
Dorfes so gern, könnt aber seinen Bruder,

den Brauereibesitzer, der doch die ganz gleichen Charaktereigenschaften hat, nicht
leiden?" — „Ja wisse» S', dem Pfarrer brauchen wir bloß seine guten
Lehren anzuhör'n, aber von seinem Bruder müssen wir 's Bier trinken!"

—°.°;==ts° Zweierlei.

(Ein Märchen.

Upfs war wieder einmal eine unendlich schöne Prinzessin,
jp|- welche trotz aller Bitten ihres Vaters keinen der Freier
^ erhörte, die in ungezählten Scharen an den Hof kamen.
Denn sie war sehr stolz und eigenwillig. Endlich jedoch ging
ihr die Sorge des Königs zu Herzen und sie erklärte sich bereit,
einen Gatten zu wählen - unter einer Bedingung.

Zwei Wochen schon schmetterten die Trompeten im ganzen
Land und in allen Bachbarrcichen, und Herolde verkündeten cs
laut: Dem wollte Prinzessin Hilde zu eigen sein, der bei ihrem
Anblick das nämliche dächte wie sie.

Da machten sich die Fürsten und Herren, die Ritter und
Junker, die Dichter und Minnesänger aus allen Gauen auf, um
zu Hofe zu reisen; denn sie meinten, die Lösung der Aufgabe
könne so schwer nicht sein, viele von ihnen aber wendeten ab-
sonderliche Mittel an, um die Gedanken der Schönen an sich zu
fesseln und auf einen bestimmten Punkt zu lenken. Dieser erschlug
unterwegs einen wilden Leu'n und hängte sein Fell über das
Streitros;, damit er so den Sinn der vielumworbenen auf seine
Tapferkeit richte. Lin Anderer kleidete sich düster in schwarzen
Harnisch und färbte die Wangen bleich, um möglichst gedanken-
voll auszusehen und die Königstochter auf seinen Reichtum an
Geist hinzuweisen. Der Dritte ging gebeugt unter der Last
schwerer eiserner Ketten, weil er glaubte, das würde besonders

anffallen und sie zu dem Thema führen, wie sehr er in ihren
Fesseln schmachte. — Das seltsame Turnei begann jedoch einer
um den anderen von den Helden unterlag. Immer wieder, wenn
ein Freier seinen Spruch getan, den er für den Abgrund aller
Gedankentiefe hielt, schüttelte Hilde das Lockenköpfchen und sagte:
„Das habe ich nicht gedacht!"

Der König blickte unmutig darein, die weisen des Landes
schauten sorgenvoll und die Abgewiesenen murrten.

Da plötzlich kam ein schmucker junger Fant gezogen, trat
keck in den Kreis der Herren, warf den Kopf zurück und schaute
trutzig zu der Prinzessin empor, lvie er aber in ihr Auge sah,
ging mit einem Male ein Leben durch seinen ganzen Körper und,
befangen von so viel Anmut, murmelte er bloß: „Ich denke
wenn Du mich nur lieb hättest!"

Eine Sekunde herrschte Totenstille. Dann hörte man Hilde
flüstern: „Das denke ich auch!"

Da brach heller Jubel los - in den Armen lagen sich beide
und der König gab vergnügt dem glücklichen paare seinen Segen.

Die abgewiesenen Freier indessen murrten und riefen: „Das
geht nicht mit rechten Dingen zu! .wenn Dn mich nur lieb
hättest!' hat er gedacht. Das haben wir alle ja auch gedacht,
als wir Dir gegenüberstanden!"

„Aber ich nicht!" lächelte die Prinzessin leise. p. A.

Al o d c r n c 91 n ii o »c c.

Der Herr, der mir vor vier Wochen
auf dem Vercinsball bei dem Kotillvu
ewige Liebe und Treue schwur, ivird um
ein Lebenszeichen gebeten.

viele Köche.

Ä)arum es niemals bester wird
I» dieser weit, der tollen?

Ich glaube nur deshalb, weil sie
Zu viele beffern wollen.

Erst g c >v o r d e n!

A: „Sie haben an einem Freitag
geheiratet!? Sic sind also nicht aber-
gläubisch ?"

B: „O doch — seitdem!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Triftiger Grund"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Zopf, Carl
Entstehungsdatum
um 1906
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1911
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 124.1906, Nr. 3157, S. 44
 
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