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A (lief) lt lt 1t g.

„Dieses Jahr muß ich entschieden in ei» Seebad — hörst
Du, Moritz?" — „Aber >vo denkst Du hin! Du weißt doch,
daß Dir der Arzt alles Gesalzene streng verboten hat!"

Zuviel. 263

ging, gegen Tod, Unfall, Lener, Wasser, Einbrecher und Hagel
versichern.

Endlich kam aber doch die Nemesis über die herzlose
(Huälerin des armen Mpfers. Eines Tages lud sie ihn wieder
in ein neues Kontor ein. „Bester Lrcundl" sagte sie. „Ich bin
jetzt hier im Beiratsbureau - bitte, heiraten Eie diese
reizende Da ine!" Dabei stellte sie ihm ihren ältesten Laden-
hüter vor.

Ein Schrei, dann stürmte er auf Nimmerwiedersehen davon
mit dem Rufe „Ungeheuer!" — den beiden die Wahl über-
lassend, wer damit gemeint sei.

Auch rin Nntionalökonom.

„Nun, Herr Baumeister, ist das nicht ein reizender Sec'?" —
„Gewiß - aber unpraktisch. Bei unser'» enormen Boden-
Preisen ist ein solcher See eine ganz unverantivortliche Platz-
v c r s ch iv e n düng!"

Moderne Köchin.

„Wie lange lassen Sie eigentlich die Eier kochen?"
„Bis ich eine Zigarette geraucht habe!"

Zu viel. •■§«••••

«Tmanb« Zierlich hatte sich bei einem kalten Aufschnitt, den
gsil er eines Abends im Eharkuticrladen holte, sterblich in die
Verkäuferin verliebt. Er lebte seitdem nur noch von
' Ästwaren. Seine Angebetete -— Rosi Llatterbcrger — er-
widerte diese Leidenschaft zwar nicht, duldete sie aber, weil er
lammkunde blieb. — Nach sechs Wochen teilte sie ihm sogar mit,
a6 sie wegen eines Austrittes mit ihrer prinzipalin ihre
^llung verändere. Sie kam in eine Konditorei. Amandus
Uuhrte sich seitdem von Zucker und Schokolade in jeder Form.

^ plötzliche Veränderung der Lebensweise bekam ihm zwar
'"cht gut — aber er sah wenigstens seine Llainine.

Ihr lebhaftes Temperament führte indessen nach zwei
. onaten z» einem Konflikt mit dem Ehcf und sie ging zur
aischbranche über. Der arme Zierlich zog sich bei Rollmöpsen,
^tjes- sowie anderen Heringen, Sardellen und Sardinen eine
ll'oiiische Erkrankung seines an Schlagrahm und Himbeereis
ö^wöhnten Ulagens zu.

^ Aber er überwand auch diese Schwierigkeiten und fühlte sich
^cks wieder unter den Tieren des Ulccres heimisch — als ihm
nräulein Rosi eröffncte, daß sic eines kleinen Wortwechsels halber
vstrete und in eine — Molkerei komme. Es brachen harte
ochen für den armen Amandus an, deren nähere Schilderung
!tcr erlassen werden möge.

Doch seine Liebe siegte immer wieder. Je nach den wechsel-
yollcit Berussarten seiner Angebeteten schwärmte er in Zukunft
bald
für ?

Tr

für Seidenhüte, Schweizerkäse oder Similibrillanten, bald
^ Südfrüchte, Taschenwachslichter oder Granunophonplatten.

annoncierte, als sie Inseraten -Aquisiteuse wurde, das un-
vnnigste Zeug und ließ sich, als sie zur Affekurranz über-
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ablehnung" "Moderne Köchin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kober, Leo
Wagner, Erdmann
Entstehungsdatum
um 1906
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1911
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 124.1906, Nr. 3175, S. 263

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