**>- Gefühlvo ll.
Gefängnisdirektor: ,
Herr Fingermann?" — Gauner:
nicht noch schwerer!"
Ich hoffe, wir sehen uns nicht so bald wieder, mein lieber
„Ach, Herr Direktor, machen Sie mir doch den Abschied
303
Strande der Elbe bei Mondenschein,
Da hockt's mit Schädel und Totenbein,
Da hockt's und hält's eine Flöt' am Mund,
And schaurig während der Geisterstund'
Tut's blasen, blasen, ach blasen!
Graf Blembo x>on Blasewitz sprach: „Wohlan!
Meine Tochter, suche Dir einen Mann!"
Da lächelte sie mit züchtigem Blick:
„Ich liebe so sehr, so sehr die Musik!
Bor allem das Flötenblasen!
Drum, wer am süßesten bläst im Land,
Dem, Väterchen, schenke ich Äerz und Land!"
(Sie liebte einen, der Emil hieß.
And wußte, daß er die Flöte blies
Bezaubernd über die Maßen!)
Da lernten Prinzen und Ritter viel
Schön Trudens halber das Flötenspiel.
Sie zogen heran auf Wagen und Roß;
Die Freier hüpften in Blembos Schloß
Als wie im Kraute die Lasen.
Auch Emil putzte die Flöte blank
And seufzte dabei nach Trudchen schlank.
„Ihr Lerrn!" sprach Blembo, „morgen im Kreis,
Da blast, erblaset den köstlichen Preis
Vor allen Vettern und Basen!" —
Eine liebliche Magd, Marianka, ach!
Die leuchtete Emil ins Schlafgemach;
And, als er ihr keusch einen Kuß entriß.
Sie zärtlich ihn in die Lippe biß . . . .
Ach Gott, wie soll er nun blasen?
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Gefängnisdirektor: ,
Herr Fingermann?" — Gauner:
nicht noch schwerer!"
Ich hoffe, wir sehen uns nicht so bald wieder, mein lieber
„Ach, Herr Direktor, machen Sie mir doch den Abschied
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Strande der Elbe bei Mondenschein,
Da hockt's mit Schädel und Totenbein,
Da hockt's und hält's eine Flöt' am Mund,
And schaurig während der Geisterstund'
Tut's blasen, blasen, ach blasen!
Graf Blembo x>on Blasewitz sprach: „Wohlan!
Meine Tochter, suche Dir einen Mann!"
Da lächelte sie mit züchtigem Blick:
„Ich liebe so sehr, so sehr die Musik!
Bor allem das Flötenblasen!
Drum, wer am süßesten bläst im Land,
Dem, Väterchen, schenke ich Äerz und Land!"
(Sie liebte einen, der Emil hieß.
And wußte, daß er die Flöte blies
Bezaubernd über die Maßen!)
Da lernten Prinzen und Ritter viel
Schön Trudens halber das Flötenspiel.
Sie zogen heran auf Wagen und Roß;
Die Freier hüpften in Blembos Schloß
Als wie im Kraute die Lasen.
Auch Emil putzte die Flöte blank
And seufzte dabei nach Trudchen schlank.
„Ihr Lerrn!" sprach Blembo, „morgen im Kreis,
Da blast, erblaset den köstlichen Preis
Vor allen Vettern und Basen!" —
Eine liebliche Magd, Marianka, ach!
Die leuchtete Emil ins Schlafgemach;
And, als er ihr keusch einen Kuß entriß.
Sie zärtlich ihn in die Lippe biß . . . .
Ach Gott, wie soll er nun blasen?
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der gespenstische Flötenbläser"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1907
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1912
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 126.1907, Nr. 3231, S. 303
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg