Aus dem Gerichtssaal.
Verteidiger: „. . Gewiß, mein Klient hat den Kläger
„Hornochse" genannt. Er macht aber zu seiner Entschul-
digung mit Recht geltend, daß er sich als Vegetarier nicht
recht in der Tierwelt auskennt."
V orbeugun g.
„. . O, manche Operetten-Komponisten zeichnen sich ent-
schieden durch Ehrlichkeit aus!" — „Wieso denn?" „Sie
lassen den Text von anderen verfassen, damit man nicht sagen
kann, sie hätten den auch noch gestohlen!"
Die Iden.
Lange munkelte fcbon Julia,
) Cäfars Gattin, allerlei
Und die Nachbarin Tertullia
Trug erheblich dazu bei.
Einftens mittags trug bebende
Die Gemahlin wie zum Scherz:
„Sprich, Cäfar, kennft Du am Ende
Eine namens Ida März ?“
Er — als Diplomat lehr tüchtig —
Sprach: „O nein! Was fällt Dir bei?“
Eine kannt’ er nicht — ganz richtig;
Denn er kannte ihrer zwei.
Nämlich fo lag die Gefcbicbte:
Bei dem Weinwirt Martins war
Eine Tochter, eine Nichte -
Ida nannte sich das Paar.
Täglich ging er in die Schenke,
Und in füßem Wein und Wahn
Sah er nicht politische Ränke,
Sah nicht die Verschwörung nab’n.
Als er beimging einst in Frieden,
Trat ein Spuk vor ihn bei Nacht:
„Wehe! Vor des Märzen Iden
Nimm, o Cäfar, Dich in acht!“
Daß man nach der römischen Sitte
Manche Tage Iden nannt’ —
Drunter auch des Märzen Mitte —
Hat der Konsul da verkannt.
Und fo nahm der alte Sünder
Lid, die Warnung nicht zu Herz,
Nur an die zwei lieben Kinder
Dacht’ er - an die Iden März.
Verteidiger: „. . Gewiß, mein Klient hat den Kläger
„Hornochse" genannt. Er macht aber zu seiner Entschul-
digung mit Recht geltend, daß er sich als Vegetarier nicht
recht in der Tierwelt auskennt."
V orbeugun g.
„. . O, manche Operetten-Komponisten zeichnen sich ent-
schieden durch Ehrlichkeit aus!" — „Wieso denn?" „Sie
lassen den Text von anderen verfassen, damit man nicht sagen
kann, sie hätten den auch noch gestohlen!"
Die Iden.
Lange munkelte fcbon Julia,
) Cäfars Gattin, allerlei
Und die Nachbarin Tertullia
Trug erheblich dazu bei.
Einftens mittags trug bebende
Die Gemahlin wie zum Scherz:
„Sprich, Cäfar, kennft Du am Ende
Eine namens Ida März ?“
Er — als Diplomat lehr tüchtig —
Sprach: „O nein! Was fällt Dir bei?“
Eine kannt’ er nicht — ganz richtig;
Denn er kannte ihrer zwei.
Nämlich fo lag die Gefcbicbte:
Bei dem Weinwirt Martins war
Eine Tochter, eine Nichte -
Ida nannte sich das Paar.
Täglich ging er in die Schenke,
Und in füßem Wein und Wahn
Sah er nicht politische Ränke,
Sah nicht die Verschwörung nab’n.
Als er beimging einst in Frieden,
Trat ein Spuk vor ihn bei Nacht:
„Wehe! Vor des Märzen Iden
Nimm, o Cäfar, Dich in acht!“
Daß man nach der römischen Sitte
Manche Tage Iden nannt’ —
Drunter auch des Märzen Mitte —
Hat der Konsul da verkannt.
Und fo nahm der alte Sünder
Lid, die Warnung nicht zu Herz,
Nur an die zwei lieben Kinder
Dacht’ er - an die Iden März.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Iden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1908 - 1908
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)