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Das schlafende Land.

ihm das Horn vom ©iirtel und blies die zwölfte Stunde, wie es
einem rechten Wächter zukommt. Dann rief er mit einer Stimme,
die Tote erwecken konnte:

„Land I Land I Wacha!"

Das schallte über den Markt, über die Stadt und das ganze
Reich, von den Schneebergen bis an das Wattenmeer.

Und der weise Mann hatte recht gehabt: Der böse Zauber

brach — der Stein hatte geredet!

Von allen Türmen im Land klangen die Neujahrsglocken.
An allen Fenstern ward es Licht, und fröhliche Scharen ant-
worteten dem Ruf des Riesen mit: „Prosit Neujahr!" So

hatten sie ihn verstanden — und in allen Gassen war des
Grüßens und Jubelns kein Ende. Neues Leben ging durch das
ganze verschlafene Land, so kraftstolz und herrlich, daß es eigent-
lich schade wäre, wenn diese ganze Geschichte nur ein Märchen
bliebe.

Auch St. Michael auf den: Markibrunnen war lebendig
geworden. Er sprang herab, sah Wehr und Waffen nach, stieg
in den Sattel und nahm das neue Jahr, das frisch und schön
über den Marktplatz daherkam, hinter sich auf sein Streitroß.

Dann ließ er den alten Drachen, an dem er nun an die
vierzig Jahre herumgestochen, liegen und ritt los, um einen

neuen zu suchen. Lausendstinnnig klang's ihn: nach als Reise-
segen :

Der steinerne Riese aber stand wieder still und regungslos auf
seinem Sockel und schaute ernst über das wachende Land.

Herrn. Vogel.

6)'(S

A n s der guten alten Zeit.

Schreiber (als an der Schreibmaschine etwas nicht klappt):
„Zwei Stunden mach' ich schon mi der Maschine herum und
noch nicht schreibt sie ordentlich! . . Da lvar's mit der Feder doch
schöner... da ist man drei-, viermal, durch


Poesie und Prosa.

(Ccbotcim)

poetisch ift’s, wenn ficb big junge ffcau auch über
fflgn neuen ff)ut freuen tut.
prosaisch doch spricht schmeichelnd b’cauf bann zum Lemable
Die Semaklin: „6 eh’, zahl' ihn!"

ft. tKöm'fl.

D e r M a t h e »i a t i k e r.

„Aber, meine Herren, warclin tanzen Sic denn nicht?" sagte
der Professor auf seinem Hausball zu einer Gruppe, junger Gäste.
„Sie fürchten wohl die Szylla und Charybdis der Verlobungen?
Da können Sie ganz ruhig sein! Es haben sich heute bereits, lute
mir meine Gattin eben mitteilte, zehn Paare hier gefunden; . rncd
mehr — das kann ich Sie ans Grund einer ganz genauen Statistik
versichern — verloben sich auf keinem deutschen Hausball!"

Drei Fliegen aus einen L cd lag.

Wer nickt liebt Wein, Weib und lbesang,
Der bleibt ein Narr sein Leben lang.

Lcitt bei d'cum einem Lesangvecein —

Lc> kommst du auch zu Weib und Wein.

£mil Pefcbkau.

Der Kamerad,

ls sich der Sündenfall begeben hatte, erschien Gabriel mit
dem Llammenschwert unter den Engeln und schied die guten
von den bösen. Bisher waren sie sich alle gleich und sangen und
spielten miteinander. Nun aber verwandelte sich der blendende
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das schlafende Land" "Aus der guten alten Zeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Vogel, Hermann
Roeseler, August
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1911
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 136.1912, Nr. 3467, S. 12

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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