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- 9! it ch c, —
Bei Hubers int zweiten Stock haben sie seit Neujahr ein frisches, sehr hübsches Dienstmädchen, das mit allen Herren
int Haus kokettiert und dadurch manche Unruhe verursacht. Sogar der behäbige Privatier Schwartelbacher — der Hausherr —
läßt sich einmal aitf der Treppe mit ihr iit ein längeres Gespräch ein uttd wird deshalb von seiner energischen Ehehälfte, die
ihn dabei ertappt, ordentlich heruntergemacht. Wütend eilt er in sein Zimmer, wirft sich in den ächzenden Klubsessel vor dem
Schreibtisch und stöhnt: „Das soll er mir büßen, der Huber — gleich wird er jetzt gesteigert!"
M;
:-:
in Märchen hab’ ich zum Liede ge-
wählt,
I Das hat mir die liebe Frau Muse er-
zählt.
Herr Horand war bei der Nixe zu Gast
Sie pflegten der Liebe im Meerpalast!
Und als Herr Horand ward müde der
Lieb’,
Und als ihn die Sehnsucht zu Menschen
trieb,
Und als ihm das Heimweh zum Herzen griff,
Da spähte er aus nach Segel und Schiff.
Sie wob aus Dünsten und Wolkensaum
Einen Schleier über dem Meeresraum.
Und wie eine Barke erspäht er dann,
Floh er aus der Tiefe und klomm hinan.
Als sie nun des Liebsten Flucht erschaut,
Da weinte und klagte die Meerfrau laut.
Und des Schiffes Führer verzagend spricht:
„Nie sah ich den Nebel so schwer und dicht!1
Er sah nicht, wohin die Barke flog,
Es war, als ob heimliche Hand sie zog.
- 9! it ch c, —
Bei Hubers int zweiten Stock haben sie seit Neujahr ein frisches, sehr hübsches Dienstmädchen, das mit allen Herren
int Haus kokettiert und dadurch manche Unruhe verursacht. Sogar der behäbige Privatier Schwartelbacher — der Hausherr —
läßt sich einmal aitf der Treppe mit ihr iit ein längeres Gespräch ein uttd wird deshalb von seiner energischen Ehehälfte, die
ihn dabei ertappt, ordentlich heruntergemacht. Wütend eilt er in sein Zimmer, wirft sich in den ächzenden Klubsessel vor dem
Schreibtisch und stöhnt: „Das soll er mir büßen, der Huber — gleich wird er jetzt gesteigert!"
M;
:-:
in Märchen hab’ ich zum Liede ge-
wählt,
I Das hat mir die liebe Frau Muse er-
zählt.
Herr Horand war bei der Nixe zu Gast
Sie pflegten der Liebe im Meerpalast!
Und als Herr Horand ward müde der
Lieb’,
Und als ihn die Sehnsucht zu Menschen
trieb,
Und als ihm das Heimweh zum Herzen griff,
Da spähte er aus nach Segel und Schiff.
Sie wob aus Dünsten und Wolkensaum
Einen Schleier über dem Meeresraum.
Und wie eine Barke erspäht er dann,
Floh er aus der Tiefe und klomm hinan.
Als sie nun des Liebsten Flucht erschaut,
Da weinte und klagte die Meerfrau laut.
Und des Schiffes Führer verzagend spricht:
„Nie sah ich den Nebel so schwer und dicht!1
Er sah nicht, wohin die Barke flog,
Es war, als ob heimliche Hand sie zog.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Meerfrau"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1912
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1917
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 136.1912, Nr. 3470, S. 47
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg