handene Grammophon choreographisch auszunützen. — Aber — o Pech, als man gerade im
größten Schwünge ist, öffnet sich die Salontüre und in deren Rahmen erscheint „Lorgnon
hoch", die Frau Geheimrat. — Alan hatte in der kfitze des Gefechtes die Heimkunft
der Herrschaft überhört.
Vor Erstaunen zur Salzsäule erstarrt, findet sie im ersten Augenblick kein Wort, ihrer
Empörung Ausdruck zu geben. Endlich aber stößt sie entrüsteten Tones hervor, sich — da dieser
gerade ohne „Engagement" ist — an den zunächst stehenden Patentfatzke wendend: „Aber da
hört sich doch schon alles auf! . . . Was erlauben Sie sich denn! ....Haben Sie gar
keine Ahnung davon, was sich gehört!?"
Da kommt sie dem Geschniegelten und Unteroffiziersballkönig aber recht! Zierlich ver-
Zeitbild. 285
diele Mächte sinnen auf Menschen-
mord.
Eine der schlimmsten heißt! Der
Rekord.
-r?£3- H-
Protektion.
„ . . Was? Das prächtige Stndt-
türmerskind ist Heuer wieder nicht Erste
geworden bei Eurer Schönheitskonknr-
renz?" — „Nein, sie hat noch drei
Magistratsratstöchter als Vorlcutc."
Ä unglicksäl'ger Liebhaber.
O^nne Sindflut von Billetchen,
Dhne Unterlaß gesandt,
Kündete von mir, dem Iettchen,
Daß mei' Här; sier sie enbrand.
Awer, unglicksäl'ger is se
Wohl gee Mensch wie ich gewäsen:
2ch erfuhr Se nämlich, daß se —
Ach herrjeeses! — nich gann läsen.
3">.
Starker Wechsel.
Gast: „Was, Deine Frau hat schon
wieder eine neue Köchin? Die wechselt
aber doch sehr viel!"
H aush err: „Allerdings — sie hat
oft zu einem Schweinsbraten drei
Köchinnen!" _
—« Kultur. —
2!)ir nennen stol; uns „kultiviert"
Und sind bloß mit Kultur lackiert:
Im Daseinskampf löst oft geschwinde
Sich ab die glatte, äuß're Ainde
Und unvermittelt tritt dann klar
Und nackt zutage der — Barbar.
®. «. W,
Ein gegangen.
Wirt (zu seinem Sohn): „So ein
Tölpel! Läßt sich da ein falsches
Fünfzigpfennigstück aufhängen! . Na,
l'eugt er sich, schlägt die Hacken zusammen und erwidert: „Gewiß!.. Darf ich um die kannst Du meinetwegen dein ersten
nächste Tour bitten?" ^ <Q,. maller. besten Bettler geben!" — (Am nächsten
Tag.) — Wirt: „Da liegt ja das falsche
Geldstück noch immer — hast Dn's nicht
~~ Auch ein Kunstkenner. verschenkt?" - Sohn: „Doch! Der
Parvenü (einem Freunde ein Bild zeigend): „Das Gemälde ist eine Bettler hat aber gleich fünf Glas Bier-
große Rarität. . cs sollen davon überhaupt nur zwei Originale existieren!" dafür getrunken."
größten Schwünge ist, öffnet sich die Salontüre und in deren Rahmen erscheint „Lorgnon
hoch", die Frau Geheimrat. — Alan hatte in der kfitze des Gefechtes die Heimkunft
der Herrschaft überhört.
Vor Erstaunen zur Salzsäule erstarrt, findet sie im ersten Augenblick kein Wort, ihrer
Empörung Ausdruck zu geben. Endlich aber stößt sie entrüsteten Tones hervor, sich — da dieser
gerade ohne „Engagement" ist — an den zunächst stehenden Patentfatzke wendend: „Aber da
hört sich doch schon alles auf! . . . Was erlauben Sie sich denn! ....Haben Sie gar
keine Ahnung davon, was sich gehört!?"
Da kommt sie dem Geschniegelten und Unteroffiziersballkönig aber recht! Zierlich ver-
Zeitbild. 285
diele Mächte sinnen auf Menschen-
mord.
Eine der schlimmsten heißt! Der
Rekord.
-r?£3- H-
Protektion.
„ . . Was? Das prächtige Stndt-
türmerskind ist Heuer wieder nicht Erste
geworden bei Eurer Schönheitskonknr-
renz?" — „Nein, sie hat noch drei
Magistratsratstöchter als Vorlcutc."
Ä unglicksäl'ger Liebhaber.
O^nne Sindflut von Billetchen,
Dhne Unterlaß gesandt,
Kündete von mir, dem Iettchen,
Daß mei' Här; sier sie enbrand.
Awer, unglicksäl'ger is se
Wohl gee Mensch wie ich gewäsen:
2ch erfuhr Se nämlich, daß se —
Ach herrjeeses! — nich gann läsen.
3">.
Starker Wechsel.
Gast: „Was, Deine Frau hat schon
wieder eine neue Köchin? Die wechselt
aber doch sehr viel!"
H aush err: „Allerdings — sie hat
oft zu einem Schweinsbraten drei
Köchinnen!" _
—« Kultur. —
2!)ir nennen stol; uns „kultiviert"
Und sind bloß mit Kultur lackiert:
Im Daseinskampf löst oft geschwinde
Sich ab die glatte, äuß're Ainde
Und unvermittelt tritt dann klar
Und nackt zutage der — Barbar.
®. «. W,
Ein gegangen.
Wirt (zu seinem Sohn): „So ein
Tölpel! Läßt sich da ein falsches
Fünfzigpfennigstück aufhängen! . Na,
l'eugt er sich, schlägt die Hacken zusammen und erwidert: „Gewiß!.. Darf ich um die kannst Du meinetwegen dein ersten
nächste Tour bitten?" ^ <Q,. maller. besten Bettler geben!" — (Am nächsten
Tag.) — Wirt: „Da liegt ja das falsche
Geldstück noch immer — hast Dn's nicht
~~ Auch ein Kunstkenner. verschenkt?" - Sohn: „Doch! Der
Parvenü (einem Freunde ein Bild zeigend): „Das Gemälde ist eine Bettler hat aber gleich fünf Glas Bier-
große Rarität. . cs sollen davon überhaupt nur zwei Originale existieren!" dafür getrunken."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Er weiß, was sich gehört"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1911
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 136.1912, Nr. 3490, S. 285
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg