Fliegende Blätter (137.1912 (Nr. 3493-3518))

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Zur neuesten Erfindung.

Die Farben läßt uns hören jetzt als Ton Doch nützlicher war' uns ein Grammophon,

Gin neues technisches Mirakel. Das nur als Farben seh'n läßt Len Spektakel.

E. Peschkau.

-°.i==3° Kindliche Anschauung.

Pepcrl (einem Quartett zuhörend): „Nicht wahr, Vater, wer von den vieren am lautesten singt, der hat gewonnen?"

£3 Im ßo

s (lebt im Parke Bank um Bank —

Den Liebespaaren (ehr zu Dank.

Die finden (ich im Mondenschein
CUie Sliegen auf dein Honig ein.

men. et—»—

Dur eine Bank bleibt unbelebt,

Dur eine Bank wird nicht ge[cbäbt,

Weil dort ent(ctjlid) indiskret

gerade die Laterne hebt. $. jarzcbccki.

Eine Fabel. ■<£Z=^’

Herrscher saß auf seinem goldenen Thron und gähnte;
c langweilte sich fürchterlich.

Wollte er einmal etwas tun, halte es sein Gberst-
hofmeister schon verfügt. Frug er seinen Minister um dies oder
jenes, erhielt er die untertänigste Antwort, es sei alles in bester
tvrdnung—- kurz, er konnte keine Arbeit finden, so sehr er sich auch
eine Beschäftigung wünschte.

Da beschloß er eines Tages, sich, wie der berühmte Herrscher
des Morgenlandes, unerkannt unter sein Volk zu mischen.

Ungesehen und in einfacher Kleidung verließ er den Palast

und wanderte durch die prächtigen Straßen der Stabt — immer
weiter, bis die Häuser kleiner und ärmlicher wurden.

Als er nun in eine Seitengasse einbog, erblickte er plötzlich
eine große Menge Volkes, die eifrig debattierte, Milde Morte
flogen durch die Luft, geballte Fäuste streckten sich gegen den
Himmel, während die Weiber, hohlwangig und blaß, leise meinten.

Da erkannte plötzlich einer aus der Menge den Herrscher und
das lvort — „der König!" ging von Mund zu Mund. Tief neigten
sich alle zur Trde.

„(!) Herr," antwortete der Älteste auf des Herrschers gütige