Der Franzi geht in die zweite Klasse der Realschule. Gegen Ende des Schuljahrs sagt er zum Vater: „Du,
Papa, morgen soll ich fünfzig Pfennig fnr's Zeugnis bringen, aber ich glaub', das Geld können wir uns sparen!"
Eingegaugen.
|mar, der lvasserhändler, batte sein einziges Kamel an
seinen Nachbarn, den reichen pedschra verkauft. Viel
hatte er nicht erhalten; aber der Erlös genügte doch, um
statt des kostspieligeren Kamels ein kleines lUaultier anzuschaffen
und noch lausend Piaster für die Zeit der Not zurückzulegen.
Da Gmar aber nie vorher eine so große Lumme in seiner
dürftigen pütte verwahrt hatte, dünkte ihm dieser Grt nicht sicher
genug und er beschloß nach langem Überlegen, seinen Schatz zu
vergraben.
Eines Nachts schlich er sich denn auch mit einer packe be-
waffnet in den kleinen verwilderten Garten und führte sein Vor-
haben aus.
Doch das Unglück schläft nicht und diesmal machte es in
Gestalt des reichen pedschra. Der stand nämlich noch auf dem
Söller seines pariser, um nach einem Gelage die erfrischende Nacht-
luft zu genießen und nebenbei auch nachzudenken, wen er beim
nächsten Kamelhandel wieder übcr's Ghr hauen könnte.
Da erblickten seine scharfen Luchsaugen den armen Nachbarn
und er bemerkte zu seiner Verwunderung, wie Gmar dicht neben
der halbverschütteten Zisterne, am Fuße eines alten Feigenbaumes
eine irdene Kalebasse vergrub.
Sobald Gmar den Garten wieder verlassen hatte und die
Glleuchte in seiner ärmlichen Behausung erloschen war, schlich sich
auch pedschra, von Neugier geplagt, in den Garten des Nachbars.
<5'"aS~_, Vorgebaut. >—
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10*
Papa, morgen soll ich fünfzig Pfennig fnr's Zeugnis bringen, aber ich glaub', das Geld können wir uns sparen!"
Eingegaugen.
|mar, der lvasserhändler, batte sein einziges Kamel an
seinen Nachbarn, den reichen pedschra verkauft. Viel
hatte er nicht erhalten; aber der Erlös genügte doch, um
statt des kostspieligeren Kamels ein kleines lUaultier anzuschaffen
und noch lausend Piaster für die Zeit der Not zurückzulegen.
Da Gmar aber nie vorher eine so große Lumme in seiner
dürftigen pütte verwahrt hatte, dünkte ihm dieser Grt nicht sicher
genug und er beschloß nach langem Überlegen, seinen Schatz zu
vergraben.
Eines Nachts schlich er sich denn auch mit einer packe be-
waffnet in den kleinen verwilderten Garten und führte sein Vor-
haben aus.
Doch das Unglück schläft nicht und diesmal machte es in
Gestalt des reichen pedschra. Der stand nämlich noch auf dem
Söller seines pariser, um nach einem Gelage die erfrischende Nacht-
luft zu genießen und nebenbei auch nachzudenken, wen er beim
nächsten Kamelhandel wieder übcr's Ghr hauen könnte.
Da erblickten seine scharfen Luchsaugen den armen Nachbarn
und er bemerkte zu seiner Verwunderung, wie Gmar dicht neben
der halbverschütteten Zisterne, am Fuße eines alten Feigenbaumes
eine irdene Kalebasse vergrub.
Sobald Gmar den Garten wieder verlassen hatte und die
Glleuchte in seiner ärmlichen Behausung erloschen war, schlich sich
auch pedschra, von Neugier geplagt, in den Garten des Nachbars.
<5'"aS~_, Vorgebaut. >—
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vorgebaut"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1912
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1917
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)