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138 ——- Besorgnis. —

Dsaak Kerschbaum ist Händler mit allem, was alt ist, und streift mit einem wackligen Wägelchen,
vor das eine erbärmliche Schindmähre gespannt ist, die Dörfer ab. Als er eines Tages in einem
Orte etwas erhandelt, sieht er, wie er wieder aus dem Hanse tritt, zu seinem Schrecken, daß man
ihm Wagen samt Pferd gestohlen hat. Händeringend begibt er sich zum Bürgermeister, der dem
ganz verzweifelten Isaak verspricht, das Vehikel in zwei bis drei Tagen zur Stelle zu bringen.
— „In zwei bis drei Tagen," schreit Kerschbaum, „o Gott, o Gott!" — Ob er denn so viel im
Geschäft verliere, fragt man ihn. — „Nein," jammert er, „aber ich furcht' nur, die Ganef geben
meiner Rosel am End' Hafer zu fressen, und ich brauch' dann wieder vierzehn Tag', bis ich sie
an's Stroh gewöhn'!" _

GSv Boshaft. ySO

Schauspieler: „Wissen Sic schon, liebe Kollegin, den neuesten Spitznamen unseres
Direktors?" — Kollegin: „Nein, habe noch nichts gehört." — Schauspieler: „Wir
nennen ihn fetzt immer den -.Blinddarm', weil er stets gereizt ist, und man bei ihm auch
nicht weiß, wozu er vorhanden ist."

sommersrische 1912.

®ie Wasser rauschen mehr und mehr.

die Wasser rauschen vom Himmel her.
5ic rauschen am frühen stlorgen schon.

Sie rauschen am Rbenö im gleichen Ion.
Sic rauschen auch noch um sNitternacht
Und rauschen noch so, wenn der lag er-
wacht.

da wird denn die langeweile Irumps.
die klügsten Heister werden stumpf,
kein plan, kein Vorsatz spendet licht,
die besten Witze belacht man nicht.

Zum fenster schaut man nicht mehr hinaus,
doch ürinn' sitzen ist erst recht ein öraus.

was bleibt da jetzt noch übrig ju tun
llls nichts und dabei ausjuruh'n?
das beste ist es noch, wenn man raucht,
sin die luft schwermütige Ringe haucht
Und wenn man sich nach Kräften zwingt
Und eben noch einmal Kaffee trinkt.

Verlegt.

Hausfrau: „Wo hast Du denn
das Baby?"

Großmutter (ärgerlich umher-
suchend) : „Ach, das werde ich schon
wieder finden -— hilf mir nur 'mal
zuerst die Brille suchen!"

Im Dusel.

„Bleib' doch 'mal einen Augen-
blick stehen, Mensch! Warum läufst
Tn denn immer um mich herum?"

„Ja, laufen kann ich noch; —
wenn ich stchenbleib', da fall' ich
um!"

91echt schmeichelhaft.

„Sie waren ja gestern abend
nicht bei Geheimrats?"

„Bin ich vermißt worden?"

„Freilich! Als wir hiuausgingen,
sagte die Hausfrau: ,Schau', der
Legationssekrctär ist ja heut' nicht
dabei!"'

Neuestes vvm Büchermarkt.

Sorben M schienen:

Ein Justizmord

und sonstige Kleinigkeiten
non Benno Schnöbet.
Preis drosch. M. 2.—
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Boshaft"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Rudolf
Entstehungsdatum
um 1912
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1917
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 137.1912, Nr. 3504, S. 138
 
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