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Der Teufel und

Christkind.

(Lin Weihnacht,

war wieder einmal der Tag vor
der heiligen Weihnacht. Die lieben
Engerln im Pimmel hatten's gar
^Uig, all' das Geschenkwerk herzurichten,
das liebe Christkind sollt' das alles heut'
abend mit hinunternehmen. — Da gab's
^eiterpferde zu bauen, Spielzeug zu malen
und Puppen anzuhosen. Der ganze Pimmel

duftete nach Lack, Tannreis und Pfefferkuchen. Auch das liebe
Christkind rüsteten sie sorglich für die weite Reise.

Nur unser lieber perrgott säst ernst auf seinen« Wolken-
^hron und schaute bekümmerten Gesichts zur Erde nieder: „Da


unten «vill kein Friede werden, so gut
man's auch mit ihnen meint I"

Da faßten sich die lieben Englein ein
perz und sagten: „Das kann auch nicht
anders sein, solang der da unten umgeht,
der mit den Geißhörnlein und dem Rost-
fuß! Schaut, da steigt er von paus zu
paus, steckt die lange pachtsnas'n in die
Essen, wärmt sich und wittert dabei, ivo irgend '«vas brenzlich
ist, daß er's dann anblast zu Neid, Paß und Unheil! Und g'rad'
heut' zur heiligen Weihnacht!"

Da hieß der liebe Gott die Englein, daß sie hinabfahren und
den Teufel fangen sollten, und gab ihnen einen himmlischen Paft-
befehl mit, dem er sein heiliges Areuzeszeichen aufdrückte, also
daß ihm der Teufel sich beugen mußte.

Wie nun die Englein den Teufel trafen, hockte er gerad' auf
einer Wirtshausess'n, ließ sich den warmen Rauch den Buckel
entlang streichen und war so recht teufelsvergnügt.

„was schaffst Du da?" fragten die Englein.

„Das werdet Ihr gleich fchau'n da unten" — und da flog
auch schon einer zum Wirtshaus heraus, einige andere nach. Die
rauften — der Wächter lief und Weiber zeterten — es war die
reine Teufelei I

Da sagten die Englein: „Das ist nicht schön heute zum heiligen
Ehristabend I"

„Das mach' ich halt, wie ich will!" meinte der Teufel.

„Nein, das machst Du heut', wie ein anderer will!"

Und dainit wiesen sie ihm den hinrmlischen paftbefehl mit
dem heiligen Rreuz. Da gab's erst ein Schnaufen und pfauchen,
aber sie banden ihn — zwei faßten ihn zu weiterer Norforge
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Teufel und das Christkind"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Vogel, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1912
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 137.1912, Nr. 3516, S. 289

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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